Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Gegensatz
Ge|gen|satz, der [wohl Lehnübersetzung von spätlateinisch oppositio (↑ "Opposition"); ursprünglich nur in der Bedeutung »Erwiderung im Rechtsstreit«]:1. Verhältnis äußerster Verschiedenheit:
diese beiden Ansichten bilden einen Gegensatz, stehen in einem scharfen, diametralen Gegensatz zueinander;
zwischen den beiden Seiten besteht ein tiefer, unversöhnlicher Gegensatz;
Die weltweite Auseinandersetzung der letzten Jahrzehnte war beherrscht von dem Gegensatz zwischen Kapitalismus und Sozialismus (Gruhl, Planet 68);
im Gegensatz zu (im Unterschied zu: im Gegensatz zu ihm ist sie recht klein; im Gegensatz zu früher … geht die Montage von modernen Schneeketten heute doch schon wesentlich leichter von der Hand [a & r 2, 1997, 125]).
2. etwas (z. B. ein Begriff, eine Eigenschaft) oder jemand, das bzw. der etwas, jemand anderem völlig entgegengesetzt ist:
der Gegensatz von »warm« ist »kalt«;
der Gegensatz von Land- und Stadtleben;
sie ist genau der Gegensatz zu ihm;
R Gegensätze ziehen sich an (Menschen mit gegensätzlichem Charakter finden sich anziehend, sympathisch).
3. Widerspruch:
seine Worte stehen in einem krassen, schroffen Gegensatz zu seinen Taten;
er steht im Gegensatz zu seiner Partei (hat eine andere Meinung als seine Partei);
du setzt dich in Gegensatz zur Meinung aller anderen;
er zeigt, im deutlichen Gegensatz zu der Konzeption des Romans, eine schillernde Persönlichkeit, die Charme mit Intelligenz zu verbinden weiß (Reich-Ranicki, Th. Mann 196).
4. Meinungsverschiedenheiten, Differenzen:
unüberbrückbare Gegensätze;
die Gegensätze haben sich verschärft;
Gegensätze überbrücken, abbauen, ausgleichen.
5. (Musik) erster Kontrapunkt zum Thema einer Fuge.
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