Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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geben
ge|ben [mittelhochdeutsch geben, althochdeutsch geban, ursprünglich = nehmen; bringen, reichen]:1. a) (durch Übergeben, Überreichen, [Hin]reichen, Aushändigen) in jemandes Hände, Verfügungsgewalt gelangen lassen:
jemandem die Speisekarte, dem Portier den Schlüssel, einem Kranken das Essen geben;
dem Patienten zu essen, zu trinken geben;
dem Taxifahrer das Geld geben;
sich eine Quittung geben lassen;
jemandem [zur Begrüßung] die Hand geben;
jemandem etwas in die Hand geben;
etwas nicht aus der Hand geben;
jemandem Feuer geben (die Zigarette anzünden);
[jemandem] etwas auf Kredit geben (überlassen);
[jemandem] drei Euro für etwas geben (bezahlen);
eine Ware billig, zu teuer geben (landschaftlich; verkaufen);
wer gibt [Karten]? (teilt die Karten zum Spiel aus?);
du gibst (Ballspiele; hast Aufschlag, bringst den Ball ins Spiel);
ich gäbe viel darum, wenn ich das wüsste (ich wüsste es sehr gern);
Ü geben Sie mir bitte Herrn Meier (verbinden Sie mich bitte mit Herrn Meier, rufen Sie ihn bitte ans Telefon);
jemandem gute Lehren mit auf den Weg geben;
Vorsichtig schaltet sich Kochta ein, dämpft überschwängliche Hoffnung, gibt zu bedenken, dass geschrieben noch längst nicht gedruckt ist (Loest, Pistole 30);
☆ was gibst du, was hast du (umgangssprachlich; sehr eilig, so schnell wie möglich; Herkunft ungeklärt; vielleicht nach dem gedrängten Wortwechsel und Austausch von Gesten bei Kauf, Tausch, Zug-um-Zug-Geschäften: was gibst du, was hast du weglaufen);
b) als Geschenk, Spende in jemandes Besitz gelangen lassen:
der Vater gibt dem Kind Geld für ein Buch;
gibst du ihr etwas zum Geburtstag?;
dem Bettler eine milde Gabe geben;
bei den Sammlungen gibt er immer viel;
sie gibt gern (ist freigebig);
sie gab ihm ihre ganze Liebe;
S Geben ist seliger denn Nehmen (Apostelgeschichte 20, 35).
2. zu einem bestimmten Zweck überlassen, übergeben:
jemanden jemandem als Begleiter, zur Begleitung geben (als Begleitung mit jemandem mitgehen lassen);
den Koffer in die Gepäckaufbewahrung, in Verwahrung geben;
das Kind in Pflege, in die Obhut der Eltern geben;
das Auto zur Reparatur, in die Werkstatt geben;
den Jungen in die Lehre geben;
den Aufsatz in Druck, zum Druck geben (veranlassen, dass er in die Druckerei kommt und gedruckt wird);
das Paket zur Post geben;
Als er drei Jahre alt ist, gibt sie ihn in einen Kindergarten (Chotjewitz, Friede 11).
3. a) (österreichisch, sonst landschaftlich) irgendwohin tun:
Zucker an/über die Mehlspeise geben;
eine Decke auf den Tisch geben;
b) (Ballspiele) abgeben, weitergeben, spielen:
den Ball in die Mitte geben.
4. a) bieten, gewähren, zukommen lassen:
jemandem ein Autogramm, ein Interview geben;
jemandem Zeit, eine Frist geben;
jemandem Rechenschaft, eine Chance geben;
die Ärzte geben der Kranken nur noch ein paar Wochen (nehmen an, dass sie nur noch ein paar Wochen zu leben hat);
jemandem keinen Grund, keine Gelegenheit zu etwas geben;
[den Kunden] Kredit, Rabatt geben;
jemandem eine gute Erziehung geben;
jemandem ein Aufsatzthema geben (stellen);
jemandem das a geben (Musik; für ihn den Ton a erklingen lassen, damit er sich beim Stimmen, beim Einsatz usw. bezüglich der Tonhöhe daran orientieren kann);
der Baum gab (spendete) uns Schatten;
das Telefon gibt uns die Möglichkeit, Informationen schnell weiterzuleiten;
[jemandem] Unterricht geben (häufig verblasst; jemanden unterrichten);
der Lehrer gibt (unterrichtet) Deutsch und Englisch;
jemandem ein Zeichen geben (jemanden durch ein Zeichen auf etwas hinweisen);
[jemandem] keine Antwort geben ([jemandem] nicht antworten);
sie hat [mir] keine Aufklärung darüber gegeben ([mich] darüber nicht aufgeklärt);
einen Bericht über etwas geben (über etwas berichten);
[jemandem] Bescheid geben (jemanden verständigen);
[jemandem] Nachricht geben (jemanden benachrichtigen);
[jemandem] sein Wort, ein Versprechen geben ([jemandem] etwas versprechen);
jemandem die Versicherung geben (versichern), dass nichts davon stimme;
[jemandem] einen Auftrag geben (jemanden beauftragen);
einen Befehl geben (etwas befehlen);
[jemandem] einen Beweis seiner Liebe geben (jemandem seine Liebe beweisen);
sie hat [ihm] ihr Jawort gegeben (einer Heirat zugestimmt);
der Schiedsrichter gibt ein Tor, einen Freistoß (Sport; erkennt, entscheidet auf Tor, Freistoß);
[jemandem] die Erlaubnis geben (erlauben), etwas zu tun;
[jemandem] einen Rat geben (raten);
Gesetze geben (erlassen);
jemandem einen Verweis geben (jemanden rügen);
jemandem einen Kuss geben (jemanden küssen);
jemandem einen Tritt geben (jemanden treten);
jemandem einen Stoß geben (jemanden stoßen);
Der Saalepark ist das größte Einkaufszentrum … und gibt 4 000 Menschen Arbeit (Woche 14. 3. 97, 58);
Für meine Fans gebe ich alles, was ich kann (Freizeitmagazin 10, 1978, 16);
Der zweite Angriff gegen 1.30 Uhr sei so überraschend und schnell gekommen, dass nicht einmal Alarm gegeben (ausgelöst) worden war (Bienek, Erde 315);
Mir haben meine Eltern den schlichten Vornamen Karl gegeben (sie haben mich so genannt; Lentz, Muckefuck 7);
R gut gegeben (umgangssprachlich; gut geantwortet, eine schlagfertige Abfuhr erteilt);
☆ es jemandem geben (umgangssprachlich: 1. jemandem gehörig die Meinung sagen. 2. jemanden verprügeln);
b) ↑ "verleihen" (3):
jemandem Mut, Hoffnung geben;
etwas gibt jemandem Schwung, Auftrieb, Sicherheit;
seinen Worten Nachdruck geben;
etwas ist jemandem gegeben (ist jemandem als Anlage, natürliche Fähigkeit mitgegeben, liegt jemandem);
mir ist es nicht gegeben, die Dinge leichtzunehmen;
Dieses 0 : 0 gibt uns hoffentlich die richtige Motivation für unser nächstes Heimspiel (Kicker 6, 1982, 46);
»Ich hab Arbeit«, sagte Schocker und bemühte sich, seiner Stimme Gleichgültigkeit zu geben (Ossowski, Flatter 157).
5. bewirken, dass etwas vorhanden ist; erzeugen, hervorbringen:
die Kuh gibt Milch;
der Ofen gibt Wärme;
etwas gibt (umgangssprachlich; macht) Spaß.
6. veranstalten:
ein Fest, ein Essen geben;
eine Vorstellung, ein Konzert geben;
Ich werde von zwei Veranstaltern in einem Hotel empfangen und bedrängt, den versprochenen Klavierabend zu geben (Gregor-Dellin, Traumbuch 74).
7. a) aufführen:
was wird heute im Theater gegeben?;
b) darstellen, spielen:
eine Rolle, den Helden des Stücks geben;
wie ein Akteur, der jahrzehntelang Offiziere gegeben hatte, aber … für einen Kollegen eingesprungen war, um einen Zivilisten zu markieren (Bieler, Mädchenkrieg 344).
8. zum Ergebnis haben:
zwei mal zwei gibt vier;
das gibt keinen Sinn;
der Junge gibt einen guten (wird ein guter) Kaufmann;
was wird das geben? (was wird daraus werden?);
was gibt das? (umgangssprachlich; was wird daraus);
Wein gibt (umgangssprachlich; macht) Flecke.
9. äußern, hervor-, herausbringen:
keinen Laut, Ton von sich geben;
Unsinn, Gemeinplätze von sich geben;
er konnte es nicht so recht von sich geben (umgangssprachlich; er konnte sich nicht so recht ausdrücken);
Dieser Mann muss alles von sich geben, was ihn bewegt. Er ist ein Schwärmgeist (Strauß, Niemand 91).
10. (umgangssprachlich) erbrechen:
alles wieder von sich geben.
11. auf etwas Wert legen, einer Sache Bedeutung beimessen:
viel auf gutes Essen geben;
nichts auf jemandes Urteil, auf eine Behauptung, Warnung geben;
etwas auf sich geben (auf sein Äußeres achten).
12. sich in bestimmter Weise verhalten, benehmen:
sich gelassen, freundlich geben;
sich als biederer Bürger, als Experte geben;
Elsa hatte gehofft, dass sich die Dichterin in ihrer gewohnten Umgebung etwas unbefangener und gelöster geben würde (Strauß, Niemand 161);
Vor allem die Programmierer geben sich gern als anarchische Elite (Woche 7. 11. 97, 19);
Im Park viele Leute, die sich gaben, als genießen sie die sommerliche Sonne (Frisch, Montauk 205);
Peer gibt sich, als wenn nie etwas zwischen uns gewesen wäre (Gabel, Fix 94);
Berlin gab sich als eine vor Glück taumelnde Stadt (Loest, Pistole 49).
13. nachlassen und aufhören:
die Schmerzen werden sich geben;
der gereizte Ton hatte sich immer noch nicht ganz gegeben (H. W. Richter, Etablissement 94).
14. (selten) sich finden, sich ergeben:
wenn sich eine Gelegenheit gibt;
das Übrige wird sich geben.
15. vorhanden sein, existieren, vorkommen:
es gibt einen Gott;
in diesem Fluss gibt es viele Fische;
sie ist die beste Spielerin, die es gibt;
in dieser Stadt gibt es einige gute Restaurants;
gibt es dich auch noch? (umgangssprachlich; Frage, wenn man jemanden lange nicht gesehen hat);
das gibt es (das kommt vor);
das gibt es ja gar nicht (existiert, besteht ja gar nicht);
das, so etwas gibt es [bei mir] nicht (das kommt bei mir nicht infrage; das ist ausgeschlossen, nicht möglich);
(umgangssprachlich:) was es nicht alles gibt!;
was gibt es [denn da] (umgangssprachlich; was ist [denn da] los?);
was gibt es Neues?;
was gibt es (umgangssprachlich; was ist) da zu lachen?;
es gab viel zu tun;
davon gibt es die Fülle, die Masse (sehr viel);
da gab es kein Entkommen (war kein Entkommen möglich);
Mindestens 6 000 Arbeitsplätze könnten in Hamburg entstehen, wenn es die Schwarzarbeit nicht gebe. Davon ist die Handwerkskammer … überzeugt (Hamburger Abendblatt 24. 8. 85, 11);
Es wird sie immer geben, jene Verrückten, die sich … auf ihre Bretter stellen und kopfüber ins Tal stürzen (Woche 14. 11. 97, 52);
ein bestochener Heizer wusste …, dass es mich gab dort unten zwischen den Fässern (Frisch, Stiller 398);
Im oberen Stockwerk, wo unser Zimmer lag, war es wohl immer dunkel, wenn es uns nicht gab (K. Mann, Wendepunkt 158);
weil es ja in der ausgebombten Nietzschestraße noch kein elektrisches Licht gab (Hilsenrath, Nazi 75);
»Der Besitzer heißt Rolf Landert …« »Das gibts doch nicht, Schrag, haben Sie sich bestimmt nicht geirrt?« (Ziegler, Liebe 42);
R da gibts [gar] nichts (umgangssprachlich; das steht außer Frage, dagegen ist nichts zu unternehmen, kein Einwand möglich)
er ist der Beste, da gibts [gar] nichts.
16. angeboten, ausgegeben werden:
was gibt es, gab es [zu essen, zu Mittag]?;
an diesem Schalter gibt es Briefmarken (sind Briefmarken zu bekommen, zu kaufen);
was gibt es heute im Theater, im Fernsehen? (was wird heute im Theater, im Fernsehen geboten?);
Da sie immer zu Onkel Willi und Tante Anna kam, wenn es Streuselkuchen gab (Lentz, Muckefuck 171);
Diverse Tortellini-Gerichte gibt es für 14,80 Mark (a & r 2, 1997, 117).
17. kommen, eintreten, geschehen [werden]:
es gibt [bald] Regen, ein Gewitter;
es gibt noch ein Unglück;
heute wirds noch etwas geben (umgangssprachlich; wird es noch regnen, wird noch ein Gewitter kommen);
wenn du nicht ruhig bist, gibts was (umgangssprachlich; wirst du bestraft, bekommst du Schläge);
Der Juni kam, und schließlich gab es große Ferien (Lentz, Muckefuck 88);
Trotz zehn Wochen langer stationärer Behandlung … gab es keine Besserung (Hackethal, Schneide 133);
Es hat eine sehr scharfe Auseinandersetzung zwischen den Polen und ihm gegeben (Kant, Aufenthalt 129);
Es ist besser, wenn sie nicht sehen, dass ich dich mit reinnehme. Sonst gibt's nur Stunk (Hilsenrath, Nacht 182);
Zuerst hatte es nur Ohrfeigen gegeben (Sommer, Und keiner 376).
18.
a) sich ergeben:
Mit einem Satze springt er hinter dem Baum hervor und … schreit: »Gib dich, Vermaledeiter!« (Ebner-Eschenbach, Krambambuli 11);
b) sich ↑ "begeben" (1 a):
Er warf sich nieder und betete leise mit Inbrunst … Dann gab er sich zur Ruhe (Büchner, Lenz 93).
jemandem die Speisekarte, dem Portier den Schlüssel, einem Kranken das Essen geben;
dem Patienten zu essen, zu trinken geben;
dem Taxifahrer das Geld geben;
sich
jemandem [zur Begrüßung] die Hand geben;
jemandem etwas in die Hand geben;
etwas nicht aus der Hand geben;
jemandem Feuer geben (die Zigarette anzünden);
[jemandem] etwas auf Kredit geben (überlassen);
[jemandem] drei Euro für etwas geben (bezahlen);
eine Ware billig, zu teuer geben (landschaftlich; verkaufen);
wer gibt [Karten]? (teilt die Karten zum Spiel aus?);
du gibst (Ballspiele; hast Aufschlag, bringst den Ball ins Spiel);
ich gäbe viel darum, wenn ich das wüsste (ich wüsste es sehr gern);
Ü geben Sie mir bitte Herrn Meier (verbinden Sie mich bitte mit Herrn Meier, rufen Sie ihn bitte ans Telefon);
jemandem gute Lehren mit auf den Weg geben;
Vorsichtig schaltet sich Kochta ein, dämpft überschwängliche Hoffnung, gibt zu bedenken, dass geschrieben noch längst nicht gedruckt ist (Loest, Pistole 30);
☆ was gibst du, was hast du (umgangssprachlich; sehr eilig, so schnell wie möglich; Herkunft ungeklärt; vielleicht nach dem gedrängten Wortwechsel und Austausch von Gesten bei Kauf, Tausch, Zug-um-Zug-Geschäften: was gibst du, was hast du weglaufen);
b) als Geschenk, Spende in jemandes Besitz gelangen lassen:
der Vater gibt dem Kind Geld für ein Buch;
gibst du ihr etwas zum Geburtstag?;
dem Bettler eine milde Gabe geben;
bei den Sammlungen gibt er immer viel;
sie gibt gern (ist freigebig);
sie gab ihm ihre ganze Liebe;
S Geben ist seliger denn Nehmen (Apostelgeschichte 20, 35).
2. zu einem bestimmten Zweck überlassen, übergeben:
jemanden jemandem als Begleiter, zur Begleitung geben (als Begleitung mit jemandem mitgehen lassen);
den Koffer in die Gepäckaufbewahrung, in Verwahrung geben;
das Kind in Pflege, in die Obhut der Eltern geben;
das Auto zur Reparatur, in die Werkstatt geben;
den Jungen in die Lehre geben;
den Aufsatz in Druck, zum Druck geben (veranlassen, dass er in die Druckerei kommt und gedruckt wird);
das Paket zur Post geben;
Als er drei Jahre alt ist, gibt sie ihn in einen Kindergarten (Chotjewitz, Friede 11).
3. a) (österreichisch, sonst landschaftlich) irgendwohin tun:
Zucker an/über die Mehlspeise geben;
eine Decke auf den Tisch geben;
b) (Ballspiele) abgeben, weitergeben, spielen:
den Ball in die Mitte geben.
4. a) bieten, gewähren, zukommen lassen:
jemandem ein Autogramm, ein Interview geben;
jemandem Zeit, eine Frist geben;
jemandem Rechenschaft, eine Chance geben;
die Ärzte geben der Kranken nur noch ein paar Wochen (nehmen an, dass sie nur noch ein paar Wochen zu leben hat);
jemandem keinen Grund, keine Gelegenheit zu etwas geben;
[den Kunden] Kredit, Rabatt geben;
jemandem eine gute Erziehung geben;
jemandem ein Aufsatzthema geben (stellen);
jemandem das a geben (Musik; für ihn den Ton a erklingen lassen, damit er sich beim Stimmen, beim Einsatz usw. bezüglich der Tonhöhe daran orientieren kann);
der Baum gab (spendete) uns Schatten;
das Telefon gibt uns die Möglichkeit, Informationen schnell weiterzuleiten;
[jemandem] Unterricht geben (häufig verblasst; jemanden unterrichten);
der Lehrer gibt (unterrichtet) Deutsch und Englisch;
jemandem ein Zeichen geben (jemanden durch ein Zeichen auf etwas hinweisen);
[jemandem] keine Antwort geben ([jemandem] nicht antworten);
sie hat [mir] keine Aufklärung darüber gegeben ([mich] darüber nicht aufgeklärt);
einen Bericht über etwas geben (über etwas berichten);
[jemandem] Bescheid geben (jemanden verständigen);
[jemandem] Nachricht geben (jemanden benachrichtigen);
[jemandem] sein Wort, ein Versprechen geben ([jemandem] etwas versprechen);
jemandem die Versicherung geben (versichern), dass nichts davon stimme;
[jemandem] einen Auftrag geben (jemanden beauftragen);
einen Befehl geben (etwas befehlen);
[jemandem] einen Beweis seiner Liebe geben (jemandem seine Liebe beweisen);
sie hat [ihm] ihr Jawort gegeben (einer Heirat zugestimmt);
der Schiedsrichter gibt ein Tor, einen Freistoß (Sport; erkennt, entscheidet auf Tor, Freistoß);
[jemandem] die Erlaubnis geben (erlauben), etwas zu tun;
[jemandem] einen Rat geben (raten);
Gesetze geben (erlassen);
jemandem einen Verweis geben (jemanden rügen);
jemandem einen Kuss geben (jemanden küssen);
jemandem einen Tritt geben (jemanden treten);
jemandem einen Stoß geben (jemanden stoßen);
Der Saalepark ist das größte Einkaufszentrum … und gibt 4 000 Menschen Arbeit (Woche 14. 3. 97, 58);
Für meine Fans gebe ich alles, was ich kann (Freizeitmagazin 10, 1978, 16);
Der zweite Angriff gegen 1.30 Uhr sei so überraschend und schnell gekommen, dass nicht einmal Alarm gegeben (ausgelöst) worden war (Bienek, Erde 315);
Mir haben meine Eltern den schlichten Vornamen Karl gegeben (sie haben mich so genannt; Lentz, Muckefuck 7);
R gut gegeben (umgangssprachlich; gut geantwortet, eine schlagfertige Abfuhr erteilt);
☆ es jemandem geben (umgangssprachlich: 1. jemandem gehörig die Meinung sagen. 2. jemanden verprügeln);
b) ↑ "verleihen" (3):
jemandem Mut, Hoffnung geben;
etwas gibt jemandem Schwung, Auftrieb, Sicherheit;
seinen Worten Nachdruck geben;
etwas ist jemandem gegeben (ist jemandem als Anlage, natürliche Fähigkeit mitgegeben, liegt jemandem);
mir ist es nicht gegeben, die Dinge leichtzunehmen;
Dieses 0 : 0 gibt uns hoffentlich die richtige Motivation für unser nächstes Heimspiel (Kicker 6, 1982, 46);
»Ich hab Arbeit«, sagte Schocker und bemühte sich, seiner Stimme Gleichgültigkeit zu geben (Ossowski, Flatter 157).
5. bewirken, dass etwas vorhanden ist; erzeugen, hervorbringen:
die Kuh gibt Milch;
der Ofen gibt Wärme;
etwas gibt (umgangssprachlich; macht) Spaß.
6. veranstalten:
ein Fest, ein Essen geben;
eine Vorstellung, ein Konzert geben;
Ich werde von zwei Veranstaltern in einem Hotel empfangen und bedrängt, den versprochenen Klavierabend zu geben (Gregor-Dellin, Traumbuch 74).
7. a) aufführen:
was wird heute im Theater gegeben?;
b) darstellen, spielen:
eine Rolle, den Helden des Stücks geben;
wie ein Akteur, der jahrzehntelang Offiziere gegeben hatte, aber … für einen Kollegen eingesprungen war, um einen Zivilisten zu markieren (Bieler, Mädchenkrieg 344).
8. zum Ergebnis haben:
zwei mal zwei gibt vier;
das gibt keinen Sinn;
der Junge gibt einen guten (wird ein guter) Kaufmann;
was wird das geben? (was wird daraus werden?);
was gibt das? (umgangssprachlich; was wird daraus);
Wein gibt (umgangssprachlich; macht) Flecke.
9. äußern, hervor-, herausbringen:
keinen Laut, Ton von sich geben;
Unsinn, Gemeinplätze von sich geben;
er konnte es nicht so recht von sich geben (umgangssprachlich; er konnte sich nicht so recht ausdrücken);
Dieser Mann muss alles von sich geben, was ihn bewegt. Er ist ein Schwärmgeist (Strauß, Niemand 91).
10. (umgangssprachlich) erbrechen:
alles wieder von sich geben.
11. auf etwas Wert legen, einer Sache Bedeutung beimessen:
viel auf gutes Essen geben;
nichts auf jemandes Urteil, auf eine Behauptung, Warnung geben;
etwas auf sich geben (auf sein Äußeres achten).
12.
sich gelassen, freundlich geben;
sich als biederer Bürger, als Experte geben;
Elsa hatte gehofft, dass sich die Dichterin in ihrer gewohnten Umgebung etwas unbefangener und gelöster geben würde (Strauß, Niemand 161);
Vor allem die Programmierer geben sich gern als anarchische Elite (Woche 7. 11. 97, 19);
Im Park viele Leute, die sich gaben, als genießen sie die sommerliche Sonne (Frisch, Montauk 205);
Peer gibt sich, als wenn nie etwas zwischen uns gewesen wäre (Gabel, Fix 94);
Berlin gab sich als eine vor Glück taumelnde Stadt (Loest, Pistole 49).
13.
die Schmerzen werden sich geben;
der gereizte Ton hatte sich immer noch nicht ganz gegeben (H. W. Richter, Etablissement 94).
14.
wenn sich eine Gelegenheit gibt;
das Übrige wird sich geben.
15.
es gibt einen Gott;
in diesem Fluss gibt es viele Fische;
sie ist die beste Spielerin, die es gibt;
in dieser Stadt gibt es einige gute Restaurants;
gibt es dich auch noch? (umgangssprachlich; Frage, wenn man jemanden lange nicht gesehen hat);
das gibt es (das kommt vor);
das gibt es ja gar nicht (existiert, besteht ja gar nicht);
das, so etwas gibt es [bei mir] nicht (das kommt bei mir nicht infrage; das ist ausgeschlossen, nicht möglich);
(umgangssprachlich:) was es nicht alles gibt!;
was gibt es [denn da] (umgangssprachlich; was ist [denn da] los?);
was gibt es Neues?;
was gibt es (umgangssprachlich; was ist) da zu lachen?;
es gab viel zu tun;
davon gibt es die Fülle, die Masse (sehr viel);
da gab es kein Entkommen (war kein Entkommen möglich);
Mindestens 6 000 Arbeitsplätze könnten in Hamburg entstehen, wenn es die Schwarzarbeit nicht gebe. Davon ist die Handwerkskammer … überzeugt (Hamburger Abendblatt 24. 8. 85, 11);
Es wird sie immer geben, jene Verrückten, die sich … auf ihre Bretter stellen und kopfüber ins Tal stürzen (Woche 14. 11. 97, 52);
ein bestochener Heizer wusste …, dass es mich gab dort unten zwischen den Fässern (Frisch, Stiller 398);
Im oberen Stockwerk, wo unser Zimmer lag, war es wohl immer dunkel, wenn es uns nicht gab (K. Mann, Wendepunkt 158);
weil es ja in der ausgebombten Nietzschestraße noch kein elektrisches Licht gab (Hilsenrath, Nazi 75);
»Der Besitzer heißt Rolf Landert …« »Das gibts doch nicht, Schrag, haben Sie sich bestimmt nicht geirrt?« (Ziegler, Liebe 42);
R da gibts [gar] nichts (umgangssprachlich; das steht außer Frage, dagegen ist nichts zu unternehmen, kein Einwand möglich)
er ist der Beste, da gibts [gar] nichts.
16.
was gibt es, gab es [zu essen, zu Mittag]?;
an diesem Schalter gibt es Briefmarken (sind Briefmarken zu bekommen, zu kaufen);
was gibt es heute im Theater, im Fernsehen? (was wird heute im Theater, im Fernsehen geboten?);
Da sie immer zu Onkel Willi und Tante Anna kam, wenn es Streuselkuchen gab (Lentz, Muckefuck 171);
Diverse Tortellini-Gerichte gibt es für 14,80 Mark (a & r 2, 1997, 117).
17.
es gibt [bald] Regen, ein Gewitter;
es gibt noch ein Unglück;
heute wirds noch etwas geben (umgangssprachlich; wird es noch regnen, wird noch ein Gewitter kommen);
wenn du nicht ruhig bist, gibts was (umgangssprachlich; wirst du bestraft, bekommst du Schläge);
Der Juni kam, und schließlich gab es große Ferien (Lentz, Muckefuck 88);
Trotz zehn Wochen langer stationärer Behandlung … gab es keine Besserung (Hackethal, Schneide 133);
Es hat eine sehr scharfe Auseinandersetzung zwischen den Polen und ihm gegeben (Kant, Aufenthalt 129);
Es ist besser, wenn sie nicht sehen, dass ich dich mit reinnehme. Sonst gibt's nur Stunk (Hilsenrath, Nacht 182);
Zuerst hatte es nur Ohrfeigen gegeben (Sommer, Und keiner 376).
18.
a) sich ergeben:
Mit einem Satze springt er hinter dem Baum hervor und … schreit: »Gib dich, Vermaledeiter!« (Ebner-Eschenbach, Krambambuli 11);
b) sich ↑ "begeben" (1 a):
Er warf sich nieder und betete leise mit Inbrunst … Dann gab er sich zur Ruhe (Büchner, Lenz 93).