Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
gebärden
ge|bär|den :1. eine bestimmte auffällige [übertriebene und unkontrollierte] Verhaltensweise zeigen:
sich eitel, gekränkt, aufdringlich, unvernünftig, unmanierlich gebärden;
sich wie wahnsinnig, irrsinnig, toll gebärden;
du hast dich als ihr schärfster Gegner gebärdet;
Es ist einer der nicht seltenen Belege dafür, dass der Basler Bücherverbrenner in der Praxis sich bei weitem nicht so radikal gebärdet wie in der Theorie (Meier, Paracelsus 94);
Hinter Mauern … wurde … manchmal ein Fassadenstück oder eine Dachbalustrade sichtbar, die sich antikisch gebärdeten (die antikisch aussahen), aber erkennbar aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts stammten (Fest, Im Gegenlicht 343);
sie gebärden sich wie Menschenfresser und bedrohen mich mit ihren Bajonetten (Kinski, Erdbeermund 93);
der »Avvenire d'Italia«, ein sehr klerikal sich gebärdendes Skandalblatt (Mostar, Unschuldig 76).
2. die Gebärdensprache verwenden; in Gebärdensprache zum Ausdruck bringen:
Gehörlose gebärden gemeinsam das Vaterunser;
Oft genug hat sie erlebt, dass Leute, die Gehörlose im Bus oder im Supermarkt gebärden sehen, betreten weggucken (SZ 18. 1. 1997, 906).
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