Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Gaumen
Gau|men, der; -s, - [mittelhochdeutsch goume, althochdeutsch goumo, eigentlich = Rachen, Schlund, verwandt mit ↑ "gähnen"]:1. obere Wölbung der Mundhöhle:
harter, knöcherner Gaumen (vorderer Gaumen);
weicher Gaumen (hinterer Gaumen; Gaumensegel);
mein Gaumen ist ganz trocken;
Er rieb seine Zunge gegen den ausgetrockneten Gaumen (Ott, Haie 181);
Die Zunge vom Gaumen schnalzen, dass es knallt (Kempowski, Uns 84).
2. (meist gehoben) Gaumen (1) als Geschmacksorgan:
einen feinen Gaumen haben (ein Feinschmecker sein);
etwas kann auch den verwöhntesten Gaumen (Geschmack) reizen;
etwas beleidigt den Gaumen (schmeckt sehr schlecht), kitzelt den Gaumen, schmeichelt dem Gaumen (schmeckt sehr gut);
etwas ist etwas für jemandes Gaumen (etwas schmeckt jemandem sehr gut);
etwas ist etwas für einen verwöhnten Gaumen (befriedigt einen Feinschmecker);
er hatte in der Kenntnis dieses Getränks (= des Whiskys) große Fortschritte gemacht und berichtete von seinem nun anspruchsvollen, nicht mehr zu täuschenden Gaumen (Kronauer, Bogenschütze 59).
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