Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
gammeln
gạm|meln (umgangssprachlich):1. [aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch gammelen = alt werden, zu einem germanischen Adjektiv mit der Bedeutung »alt«, vgl. schwedisch gammal, dänisch gammel = alt]
a) (von Nahrungsmitteln) bei längerem Liegen nach und nach verderben, ungenießbar werden:
das Brot gammelt im Vorratsraum;
b) ohne benutzt und gepflegt zu werden irgendwo herumliegen, -stehen [und dadurch verkommen]:
Wohin aber mit den Winterreifen, die in der Ecke vor sich hin gammeln (taz 31. 7. 2003, 20).
2. [wohl eigentlich = herumliegen (wie 1"Gammel" [1])]
a) (oft abwertend) (bes. in den Sechzigerjahren von Jugendlichen bes. aus einer Protesthaltung heraus) ohne geregelte Arbeit seine Zeit verbringen; ziellos, ohne Tätigkeitsdrang u. ohne äußere Ansprüche in den Tag hinein leben:
Manche gammeln schon drei Jahre oder länger – wie »Mick« …, der durch fast alle Länder Europas getrampt ist (Spiegel 39, 1966, 72);
b) (umgangssprachlich) [bei der Arbeit] trödeln; Zeit mit Nichtstun verbringen:
dass die zu Ostern aus dem Gymnasium kommenden Abiturienten ein halbes Jahr »gammeln« können, … (MM 5./6. 2. 66, 1);
ich bin dann in eine Kneipe reingegangen, … da hab' ich 'ne Zeit verbracht, ich hab' gegammelt, wie man so richtig sagt (Schmidt, Strichjungengespräche 169);
Dass auch Kinder hin und wieder eine schöpferische Pause brauchen, eine Zeit des Gammelns (Eltern 2, 1980, 102).
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