Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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für
1für [mittelhochdeutsch vür, althochdeutsch furi = vor(aus), verwandt mit ↑ 1"vor"]:1. a) zur Angabe des Ziels, Zwecks, Nutzens:
für höhere Löhne kämpfen;
Institut für Leibesübungen;
b) zugunsten einer Person, Sache:
wir sind für Neuerungen;
das Für und Wider (Vor- und Nachteile) erwägen;
ein klares Votum für mehr Unterhaltung und gegen die Magazine (Hörzu 16, 1976, 15);
die alte politisch so unsinnige Faustregel …: »Wer nicht für mich ist, ist wider mich« (Dönhoff, Ära 166);
die … Heftigkeit, mit der das F. und Wider dieser Maßnahme … diskutiert wurde (Dönhoff, Ära 143).
2. a) zur Angabe der Bestimmung, Zuordnung, Zugehörigkeit, Hinwendung:
eine Sendung für Kinder;
das Buch ist für dich;
ein Gedeck für zwei Personen;
Kritiken für die Zeitung schreiben;
für jemanden, etwas schwärmen;
für etwas keine Garantie übernehmen;
für ein Amt kandidieren;
das ist für mich (was mich betrifft) [nicht] dasselbe;
diese Ermahnung gilt auch für dich (gilt auch dir);
das ist ein schwerer Verlust für uns;
jemanden ganz für sich (zu seinen eigenen Gunsten) einnehmen;
für die Feuerwehr wurde Großalarm gegeben;
es wäre sicher für Sie das Beste, wenn …;
Altern als Problem für Künstler (der Künstler, bei Künstlern);
Pflöcke fürs (ugs.; für das) Vieh (Böll, Tagebuch 43);
ob eine junge Frau zu jung fürs (ugs.; für das, zum) Kinderkriegen war (Hörzu 15, 1973, 142);
☆ für sich (allein: für sich leben, wohnen; Die Hotelgäste … saßen wieder für sich an getrennten Tischen und waren in die gewohnten Rollen zurückgekehrt [Brückner, Quints 213]; wir Kinder … aßen für uns, spielten für uns [Dönhoff, Ostpreußen 75]);
b) (umgangssprachlich) [als Mittel geeignet] gegen:
ein Medikament für Rheuma;
Bier ist gut für den Durst.
3. zur Angabe einer Meinung, Beurteilung, Bewertung o. Ä.:
etwas für [nicht] sinnvoll halten;
einen Vermissten für tot erklären lassen;
(Ausruf der Verwunderung:) man sollte es nicht für möglich halten!;
für eine unmittelbare Fühlung mit der Masse hielt ich die Zeit nicht für gekommen (Niekisch, Leben 153);
seit gestern weiß ich für sicher, dass er noch lebt (Seghers, Transit 276).
4. zur Angabe eines Grundes; wegen:
sich für sein Versäumnis entschuldigen;
er ist für seine Tat zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden;
er schämte sich sehr für seinen Uniformmantel (Johnson, Ansichten 241).
5. zur Angabe der Vertretung, des Ersatzes; anstelle:
für andere die Arbeit machen;
für (so viel wie) zwei arbeiten;
jemandem für ein beschädigtes Exemplar ein anderes geben;
er spricht für die ganze (als Stellvertreter der) Belegschaft;
ich freue mich für ihn (so, als wenn ich an seiner Stelle wäre).
6. zur Angabe der Gegenleistung, des Gegenwertes:
etwas für 500 Euro kaufen;
sich für zwanzig Euro Kleingeld geben lassen;
das habe ich für umme (salopp; gratis, umsonst) gekriegt;
er hat nicht für umsonst (ugs.; umsonst) sein Leben gegeben (Fries, Weg 74);
☆ für nichts und wieder nichts (ohne irgendeine Wirkung, irgendeinen Erfolg; umsonst, vergeblich).
7. zur Angabe eines Verhältnisses, Vergleichs:
für sein Alter ist das Kind sehr groß;
für einen Ausländer spricht er sehr gut Deutsch;
Für den eleganten Vornamen und den Beruf ist der Anzug ziemlich stark abgetragen (Remarque, Obelisk 193).
8. a) zur Angabe einer Dauer:
für die Dauer von zwanzig Minuten;
für einige Wochen verreisen;
für immer;
die Familie des Fürsten Lieven blieb für Jahre bei uns (Dönhoff, Ostpreußen 18);
b) zur Angabe eines Zeitpunkts:
einen Patienten für 11 Uhr vormerken;
Das Zimmer im Atlantic … ist für übermorgen bestellt (Danella, Hotel 91).
9. in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven zur Angabe der Aufeinanderfolge ohne eine Auslassung:
Tag für Tag (jeden Tag) fährt er diese Strecke;
zwei Texte Wort für Wort vergleichen;
Schritt für Schritt (schrittweise) vorrücken;
meine Mutter und Slavitzki – saßen Abend für Abend am Radio (Hilsenrath, Nazi 41).
10. a) ↑ 1"vor" (5):
Man möchte für Freuden weinen (Novalis, Heinrich 168);
b) ↑ 1"vor" (7):
für meinem Zorn haben Sie Ruhe (Schiller, Fiesco II, 2).
11. vgl. ↑ "dafür" (7).
2für:
in der Fügung was für [ein] (welch [zur Angabe der Art oder Qualität]: was für ein Kleid möchten Sie kaufen?; was für eine Tat!; was für Anstrengungen er auch unternahm, es nützte nichts; er hat sich neue Möbel gekauft, und was für welche! [umgangssprachlich; solche, über die man sich nur wundern kann]; aus was für Gründen auch immer [Fries, Weg 268]; Was hat das Ganze für einen Zweck [Remarque, Westen 37]; Was denken Sie, was auf kaukasisch Nussbaum für Zoll liegt [Fallada, Mann 103]).
3für:
in der Fügung für und für (veraltend; [für] immer: an jemanden für und für die Erinnerung bewahren).
für höhere Löhne kämpfen;
Institut für Leibesübungen;
b) zugunsten einer Person, Sache:
wir sind für Neuerungen;
ein klares Votum für mehr Unterhaltung und gegen die Magazine (Hörzu 16, 1976, 15);
die alte politisch so unsinnige Faustregel …: »Wer nicht für mich ist, ist wider mich« (Dönhoff, Ära 166);
die … Heftigkeit, mit der das F. und Wider dieser Maßnahme … diskutiert wurde (Dönhoff, Ära 143).
2. a) zur Angabe der Bestimmung, Zuordnung, Zugehörigkeit, Hinwendung:
eine Sendung für Kinder;
das Buch ist für dich;
ein Gedeck für zwei Personen;
Kritiken für die Zeitung schreiben;
für jemanden, etwas schwärmen;
für etwas keine Garantie übernehmen;
für ein Amt kandidieren;
das ist für mich (was mich betrifft) [nicht] dasselbe;
diese Ermahnung gilt auch für dich (gilt auch dir);
das ist ein schwerer Verlust für uns;
jemanden ganz für sich (zu seinen eigenen Gunsten) einnehmen;
für die Feuerwehr wurde Großalarm gegeben;
es wäre sicher für Sie das Beste, wenn …;
Altern als Problem für Künstler (der Künstler, bei Künstlern);
Pflöcke fürs (ugs.; für das) Vieh (Böll, Tagebuch 43);
ob eine junge Frau zu jung fürs (ugs.; für das, zum) Kinderkriegen war (Hörzu 15, 1973, 142);
☆ für sich (allein: für sich leben, wohnen; Die Hotelgäste … saßen wieder für sich an getrennten Tischen und waren in die gewohnten Rollen zurückgekehrt [Brückner, Quints 213]; wir Kinder … aßen für uns, spielten für uns [Dönhoff, Ostpreußen 75]);
b) (umgangssprachlich) [als Mittel geeignet] gegen:
ein Medikament für Rheuma;
Bier ist gut für den Durst.
3. zur Angabe einer Meinung, Beurteilung, Bewertung o. Ä.:
etwas für [nicht] sinnvoll halten;
einen Vermissten für tot erklären lassen;
(Ausruf der Verwunderung:) man sollte es nicht für möglich halten!;
für eine unmittelbare Fühlung mit der Masse hielt ich die Zeit nicht für gekommen (Niekisch, Leben 153);
seit gestern weiß ich für sicher, dass er noch lebt (Seghers, Transit 276).
4. zur Angabe eines Grundes; wegen:
sich für sein Versäumnis entschuldigen;
er ist für seine Tat zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden;
er schämte sich sehr für seinen Uniformmantel (Johnson, Ansichten 241).
5. zur Angabe der Vertretung, des Ersatzes; anstelle:
für andere die Arbeit machen;
für (so viel wie) zwei arbeiten;
jemandem für ein beschädigtes Exemplar ein anderes geben;
er spricht für die ganze (als Stellvertreter der) Belegschaft;
ich freue mich für ihn (so, als wenn ich an seiner Stelle wäre).
6. zur Angabe der Gegenleistung, des Gegenwertes:
etwas für 500 Euro kaufen;
sich für zwanzig Euro Kleingeld geben lassen;
das habe ich für umme (salopp; gratis, umsonst) gekriegt;
er hat nicht für umsonst (ugs.; umsonst) sein Leben gegeben (Fries, Weg 74);
☆ für nichts und wieder nichts (ohne irgendeine Wirkung, irgendeinen Erfolg; umsonst, vergeblich).
7. zur Angabe eines Verhältnisses, Vergleichs:
für sein Alter ist das Kind sehr groß;
für einen Ausländer spricht er sehr gut Deutsch;
Für den eleganten Vornamen und den Beruf ist der Anzug ziemlich stark abgetragen (Remarque, Obelisk 193).
8. a) zur Angabe einer Dauer:
für die Dauer von zwanzig Minuten;
für einige Wochen verreisen;
für immer;
die Familie des Fürsten Lieven blieb für Jahre bei uns (Dönhoff, Ostpreußen 18);
b) zur Angabe eines Zeitpunkts:
einen Patienten für 11 Uhr vormerken;
Das Zimmer im Atlantic … ist für übermorgen bestellt (Danella, Hotel 91).
9. in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven zur Angabe der Aufeinanderfolge ohne eine Auslassung:
Tag für Tag (jeden Tag) fährt er diese Strecke;
zwei Texte Wort für Wort vergleichen;
Schritt für Schritt (schrittweise) vorrücken;
meine Mutter und Slavitzki – saßen Abend für Abend am Radio (Hilsenrath, Nazi 41).
10. a) ↑ 1"vor" (5):
Man möchte für Freuden weinen (Novalis, Heinrich 168);
b) ↑ 1"vor" (7):
für meinem Zorn haben Sie Ruhe (Schiller, Fiesco II, 2).
11. vgl. ↑ "dafür" (7).
2für:
in der Fügung was für [ein] (welch [zur Angabe der Art oder Qualität]: was für ein Kleid möchten Sie kaufen?; was für eine Tat!; was für Anstrengungen er auch unternahm, es nützte nichts; er hat sich neue Möbel gekauft, und was für welche! [umgangssprachlich; solche, über die man sich nur wundern kann]; aus was für Gründen auch immer [Fries, Weg 268]; Was hat das Ganze für einen Zweck [Remarque, Westen 37]; Was denken Sie, was auf kaukasisch Nussbaum für Zoll liegt [Fallada, Mann 103]).
3für
in der Fügung für und für (veraltend; [für] immer: an jemanden für und für die Erinnerung bewahren).