Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
füllen
fụ̈l|len [mittelhochdeutsch vüllen, althochdeutsch fullen, fulljan, Bewirkungswort zu 1"voll"]:1. a) durch Hineinfüllen, -schütten, -gießen von etwas vollmachen; mit etwas anfüllen:
eine Flasche [mit Saft], einen Teller, einen Korb bis zum Rand füllen;
Ü die Veranstalter konnten das Stadion nicht füllen (es gelang ihnen nicht, so viele Menschen zum Kommen zu veranlassen, dass alle Plätze des Stadions besetzt waren);
der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt (besetzt);
er hat eine gut gefüllte Brieftasche (hat viel Geld);
dieser Jasmin ist gefüllt (hat Blüten mit mehrfach übereinanderliegenden Blütenblättern, die das Blüteninnere ausfüllen);
die Zeit mit Erzählen von Geschichten füllen (ausfüllen);
Zahlreiche Hefte füllte ich (schrieb ich voll) mit Aphorismen (Niekisch, Leben 302);
Der Lärm des Südens füllt die Arena bis zum Rande (erfüllte sie ganz und gar; Bamm, Weltlaterne 143);
Nur das Krachen und Knattern der Flammen füllt die Pause (ist hörbar während der Pause) nach diesen Worten (A. Zweig, Grischa 17);
b) mit einer ↑ "Füllung" (2 a) versehen:
die Gans füllen;
gefüllte Tomaten, Paprikaschoten;
gefüllte (eine cremeartige Füllung enthaltende) Schokolade;
c) mit einer ↑ "Füllung" (2 b) versehen:
einen Zahn füllen.
2. in etwas schütten, einfüllen, hineinfließen lassen:
die Kartoffeln in Säcke, den Wein in Flaschen füllen.
3. (von einem Raum, einem Gefäß o. Ä.) voll werden:
die Badewanne füllt sich langsam;
ihre Augen füllten sich mit Tränen (gehoben; sie begann zu weinen);
Das riesige Theater füllte sich rasch bis auf den letzten Sitz (Th. Mann, Krull 429);
Die Stube … füllte sich nachts mit Gespenstern (K. Mann, Wendepunkt 21);
Ü Sein Kopf … füllte sich mit analytischer Geometrie (Th. Mann, Zauberberg 53).
4. Platz in Anspruch nehmen, ausfüllen:
die Bücher füllen zwei Schränke;
das Material füllt fünf Bände.
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