Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
fühlen
füh|len [mittelhochdeutsch vüelen, althochdeutsch fuolen, eigentlich wohl = tasten]:1. a) mit dem Tastsinn, den Nerven wahrnehmen; körperlich spüren:
einen Schmerz, die Wärme der Sonne fühlen;
er fühlte sein Herz schlagen;
er hat sein Ende kommen fühlen/gefühlt;
b) tastend prüfen, feststellen:
[jemandem] den Puls fühlen;
man kann die Beule am Kopf fühlen.
2. seelisch empfinden:
etwas instinktiv fühlen;
Achtung für jemanden, Mitleid mit jemandem fühlen;
er fühlte, dass er auf dem richtigen Weg war;
sie ließ ihn ihre Verachtung fühlen (zeigte sie ihm);
sie fühlen als Franzosen (fühlen sich zu den Franzosen gehörig);
ein fühlendes Herz (ein Mensch, der Mitgefühl hat);
K Ein guter treuer Kerl wird gemisshandelt, und der Schwester lässt man's auch fühlen, dass sie – (Iffland, Die Hagestolzen I, 5).
3. tastend nach etwas suchen:
er fühlte sofort, ob seine Brieftasche noch vorhanden sei;
[im Dunkeln] nach dem Lichtschalter fühlen.
4.
a) von seinem körperlichen oder seelischen Zustand, von seiner Lage, Situation o. Ä. eine bestimmte Empfindung haben:
sich krank, besser, geborgen, einsam fühlen;
überall fühlt er sich überwacht;
sie fühlt sich seit gestern nicht wohl;
wie fühlen Sie sich?;
Sie fühlt sich nicht (umgangssprachlich; es geht ihr nicht gut; Brot und Salz 359);
b) sich in seinem Gefühl für etwas halten:
sich schuldig, betrogen fühlen;
sie fühlte sich verpflichtet, ihm zu helfen;
sich für etwas verantwortlich, nicht zuständig fühlen;
sich beengt, bedroht fühlen;
ich fühle mich hier fremd;
c) (umgangssprachlich) auf etwas stolz und davon ganz durchdrungen sein:
er fühlt sich mächtig [in seiner neuen Würde];
sich als große Heldin fühlen;
der fühlt sich aber [nachdem er leitender Angestellter geworden ist]!
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