Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
früh
1früh [mittelhochdeutsch vrüe(je), althochdeutsch fruoji, zu: fruo, 2"früh"]:1. in der Zeit noch nicht weit fortgeschritten, am Anfang liegend, zeitig:
am frühen Morgen;
in früher, früh[e]ster Kindheit;
es ist noch früh am Tage, noch früh im Jahr;
früh blühende Tulpen;
Ü der frühe (junge) Nietzsche;
die frühesten (ältesten) Kulturen;
Seit Heinrichs Geburt lebte seine Ehe von der Erinnerung an diese frühen glücklichen Jahre (Bieler, Mädchenkrieg 456);
Als wir kamen, früh im Frühjahr (Domin, Paradies 72);
Die frühe Christenheit … hat Weihnachten untrennbar mit dem Leiden verbunden (NZZ 25. 12. 83, 1);
von früh auf (von früher Kindheit, Jugend an: er ist von früh auf an Selbstständigkeit gewöhnt).
2. früher als erwartet, als normalerweise geschehend, eintretend; frühzeitig, vorzeitig:
ein früher Winter;
ein früher Tod;
eine frühe (früh reifende) Sorte Äpfel;
wir nehmen einen früheren Zug;
Ostern ist, fällt dieses Jahr früh;
er kam früher als erwartet;
er ist zu früh, noch früh genug gekommen;
seine früh (in jungen Jahren) verstorbene Mutter;
ein früh vollendeter (in seiner Kunst schon in jungen Jahren zu absoluter Meisterschaft gelangter [und jung verstorbener]) Maler, Schriftsteller;
er ist früh gestorben;
sie hat früh geheiratet;
früher oder später (zwangsläufig irgendwann einmal) wird er sich doch nach einer neuen Wohnung umsehen müssen;
Florian Schlegel … hatte … schon früh seinen Verzicht erklärt (NZZ 12. 10. 85, 25).
2früh [mittelhochdeutsch vruo, althochdeutsch fruo, eigentlich = (zeitlich) vorn, voran, zu ↑ "ver-" in dessen ursprünglicher Bedeutung »vor-«]:
morgens, am Morgen:
heute früh, [am] Dienstag früh;
kommst du morgen früh?;
er arbeitet von früh bis spät [in die Nacht] (den ganzen Tag);
Geht lieber schlafen, eh ihr wieder streitet. Morgen früh ist die Nacht zu Ende (Fels, Sünden 110);
Unser erstes Flugzeug geht früh um acht (Konsalik, Promenadendeck 324).
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