Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Friede
Frie|de, der; -ns, -n, Frie|den, der; -s, - [mittelhochdeutsch vride, althochdeutsch fridu, ursprünglich = Schonung, Freundschaft, zu ↑ "frei"]:1. a) [vertraglich gesicherter] Zustand des inner- oder zwischenstaatlichen Zusammenlebens in Ruhe und Sicherheit:
es ist, herrscht Frieden;
Frieden schließen;
eine Bedrohung des [inneren] Friedens;
die Erhaltung des Friedens;
mitten im [tiefsten] Frieden;
in Frieden und Freiheit leben;
Im Frieden (in Friedenszeiten) hatten wir nie Gänse gegessen (Kempowski, Tadellöser 109);
Die Konfirmation … 1940 verlief wie im Frieden, … nichts fehlte auf der Tafel (Loest, Pistole 56);
Verzweifelte Friedensbemühungen, die zumindest Gaza nie dauerhaften Frieden brachten (F. Schuster, Donaufeuer, o. S.);
Ü Inzwischen hatten die Brüder Frieden geschlossen (sich versöhnt; Reich-Ranicki, Th. Mann 175);
b) Friedensschluss:
ein gerechter, fauler Frieden;
einen ehrenvollen Frieden aushandeln;
den Besiegten den Frieden diktieren;
den Frieden unterzeichnen.
2.
a) Zustand der Eintracht, der Harmonie:
der häusliche, eheliche Frieden;
der soziale Frieden (Soziologie; Abwesenheit innergesellschaftlicher Konflikte);
in Ruhe und Frieden, in Frieden und Freundschaft/Eintracht miteinander leben;
um des lieben Friedens willen zustimmen;
er bemühte sich, Frieden zu stiften;
Die Frage nach seiner Identität beunruhigte ihn nicht, er konnte mit sich selber in Frieden leben (Reich-Ranicki, Th. Mann 166);
die Frau, die … um des lieben Friedens willen den Mund hält (Hörzu 45, 1971, 149);
S Friede/Frieden ernährt, Unfriede/Unfrieden verzehrt (ohne Streit lebt es sich besser);
Friede, Freude, Eierkuchen (umgangssprachlich; wiederhergestellte [aber fragwürdige] Harmonie: zwischen ihnen, in der Familie herrscht wieder Friede, Freude, Eierkuchen; Es hat sich gerächt, dass auf dem CDU-Parteitag im Oktober in Hannover Frieden, Freude, Eierkuchen verkündet wurde [Woche, 14. 2. 97, 8]);
seinen Frieden mit jemandem, etwas machen (sich mit jemandem, einer Sache aussöhnen: wenn man erst seinen Frieden mit dem Schicksal gemacht hat [Bergengruen, Rittmeisterin 399]);
dem Frieden nicht trauen (skeptisch im Hinblick auf die Ruhe nach einem Streit o. Ä. sein);
b) ungestörte Ruhe:
man hat keinen Frieden vor ihm;
jemanden [mit etwas] in Frieden lassen (↑ "Ruhe" [3]);
c) Zustand beschaulich-heiterer Ruhe:
der Frieden des Herzens (innere Ruhe, Gelassenheit);
den Frieden (die friedliche Stille) der Natur lieben;
Sie können …Ihre Lebenskraft und Ihren inneren Frieden wiederfinden (Zurholst, Liebe dich selbst, o. S.)
3. (christliche Religion) Geborgenheit in Gott:
(Segensspruch) Friede sei mit euch!;
(auf Grabsteinen) er ruhe in Frieden!;
sie ist in den ewigen Frieden eingegangen (gehoben verhüllend; gestorben);
meine Großmutter … Friede ihrer Asche (B. Vesper, Reise 367).
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