Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Fratze
1Frạt|ze, die; -, -n [gekürzt aus: Fratzengesicht = Spaßmachergesicht, zu frühneuhochdeutsch fratzen (Plural) = Späße, Unsinn; albernes Gerede, wohl < italienisch frasche (Plural) = Unfug, Unsinn]:1. a) abstoßend hässliches, deformiertes Gesicht:
die scheußliche Fratze einer Maske;
Ü Der göttliche Sinn des Lebens, von dem er fest überzeugt war, ist zu einer Fratze geworden (Thielicke, Ich glaube 41);
b) (umgangssprachlich) absichtlich verzerrtes, künstlich entstelltes Gesicht, Grimasse:
[vor jemandem, vor dem Spiegel] Fratzen, eine Fratze schneiden (höhnisch oder zum Spaß das Gesicht verziehen);
er verzog das Gesicht zu einer Fratze;
Moosbachs Christine, … die kann so wunderbar Fratzen schneiden (Keun, Mädchen 84).
2. (salopp, oft abwertend)
a) Gesicht:
ich kann seine Fratze nicht ausstehen, nicht mehr sehen!;
Torsten … sieht den … SS-Stab … um sich, sieht ihre ausdruckslosen, kalten Fratzen (Bredel, Prüfung 90);
der Dreck fiel … ihm genau in die Fratze (Afanasjew [Übers.], Märchen 120);
b) unangenehmer, widerlicher Mensch:
was will denn diese Fratze von mir;
wie ich die Stunde schon tausendmal verflucht habe, in der die hübsche Fratze mir in den Weg lief (Fallada, Herr 23).
3. Albernheit, Unsinn:
der wackre Mann, der … dergleichen Fratzen hasst (Kleist, Krug 1).
2Frạt|ze, der; -n, -n:
dummer, närrischer Mensch:
und jetzt macht der Fratze große Augen, da der andere nun wirklich kommt und ihm das Mädchen wegnimmt (Goethe, Werther I, 30. Julius).
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