Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
fragen
fra|gen [mittelhochdeutsch vrāgen, althochdeutsch frāgēn, frāhēn, zu ↑ "Frage"]:1. a) sich mit einer Äußerung an jemanden wenden und dabei eine Antwort, Auskunft, Erklärung o. Ä. erwarten:
[jemanden] unvermittelt, ärgerlich, beiläufig, geradeheraus, erstaunt etwas fragen;
»Kommst du bald?«, fragte sie ungeduldig;
ich wurde gefragt, ob ich etwas davon wisse;
ich muss erst fragen, wie das geht;
darf ich [dich] etwas fragen?;
Du, ich habe dich etwas gefragt (Becker, Tage 16);
R da fragst du mich zu viel (umgangssprachlich; das weiß ich auch nicht);
b) Fragen stellen:
gezielt, klug, überlegt, systematisch fragen;
frag nicht so dumm!;
wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?;
da fragst du noch? (das ist doch klar, das müsstest du doch selbst wissen);
Jetzt fragte auch Jutta, fragte gescheit (Loest, Pistole 230);
er hebt nur fragend den Kopf, ihren Wünschen zugänglich (Frischmuth, Herrin 64);
Als er gefragt habe, ob er sich ein Bier nehmen könne, hätte einer gesagt: – Frag nicht so viel und nimm (Chotjewitz, Friede 106);
wenn der Säkularismus alles Fragen nach Gott erstickt (Thielicke, Ich glaube 225).
2. a) sich erkundigen, Auskunft über jemanden, etwas haben, Genaueres wissen wollen:
nach dem Weg, nach Einzelheiten fragen;
ich habe ihn nach seinen Eltern gefragt;
danach wollte ich schon immer fragen;
er fragte wegen der Höhe der Miete;
K wenn man am Tore um seinen Charakter gefragt wird (Cl. Brentano, Kasperl 353);
b) sich um jemanden, etwas kümmern (meist verneint):
der Vater fragte nicht nach den Kindern;
wer fragt nach der einsamen, alten Frau?;
ich frage einen Dreck danach! (salopp; das kümmert mich überhaupt nicht).
3. sich an jemanden wenden, um etwas zu erbitten; nachfragen, nachsuchen:
[jemanden] um Rat, um [die] Erlaubnis fragen;
er hat schon an vielen Stellen nach Arbeit, um Arbeit, wegen Arbeit gefragt;
Janda … wird von zwei … Patienten um Zigaretten gefragt (Zenker, Froschfest 56).
4. sich etwas überlegen, über etwas nachdenken, auf etwas neugierig, gespannt sein:
das habe ich mich auch schon gefragt;
ich frage mich, ob ich das tun kann;
wir möchten es gern machen. Es fragt sich nur (es ist fraglich, ist nicht sicher), ob es sich realisieren lässt;
Er sei mir schon einige Zeit gefolgt … und frage sich, aus welchem Land ich käme (Fest, Im Gegenlicht 306).
5. dann frägt der Vater, ob er ein gerechter Mann ist (Freytag, Ahnen 8);
Dann frug er plötzlich freundlich, was das Frauenzimmer mache (Büchner, Lenz 97);
»Stehst du hier, Elke?«, frug er (Storm, Schimmelreiter 40).
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