Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Fluss
Flụss, der; -es, Flüsse [mittelhochdeutsch vluʒ, althochdeutsch fluʒ, zu ↑ "fließen"]:1. größerer natürlicher Wasserlauf:
ein großer, breiter, reißender, tiefer Fluss;
der Fluss entspringt im Gebirge, mündet ins Meer;
der Fluss steigt, führt Hochwasser, sinkt, trocknet aus;
einen Fluss regulieren, hinauf-, hinabfahren, überqueren;
das Haus liegt am Fluss;
auf dem Fluss fahren;
durch den Fluss schwimmen;
im Fluss baden;
mit einem Boot über den Fluss setzen;
Denn … viele Flüsse gab es hier; sie gingen durch das ganze Land, trennten sich, verbanden sich, spalteten sich in viele Arme, stauten sich hinter … Schilfdickichten (Schröder, Wanderer 93).
2. fließende Bewegung; stetiger, ununterbrochener Fortgang:
der Fluss des Verkehrs;
den Fluss der Rede unterbrechen;
der Verkehr ist wieder in Fluss, kommt in Fluss;
Was für Diderot … noch eine philosophische Möglichkeit war, wird unserem Bewusstsein zu einem Trick, mit dessen Hilfe der ständig anschwellende Fluss der Erkenntnis zum Wissensgebäude sich allein sistieren lässt (Enzensberger, Einzelheiten I, 156);
eine im ruhigen Fluss der Erzählung vorgetragene Geschichte (Tucholsky, Werke II, 296);
im Fluss sein (in Bewegung, in der Entwicklung sein, noch nicht endgültig geklärt und abgeschlossen sein: die Dinge, Verhandlungen sind [noch] im Fluss; Die Systematik der Forstwissenschaft kann nicht abgeschlossen sein, sie ist stets im Fluss [Mantel, Wald 85]);
in Fluss kommen/geraten (beginnen und dann kontinuierlich fortwirken, fortdauern: die Angelegenheit kommt allmählich wieder in Fluss; Die deutschen Dinge waren in Fluss geraten [Niekisch, Leben 198]);
in Fluss bringen ([eine ins Stocken geratene Angelegenheit (wieder)] in Bewegung setzen; bewirken, dass etwas in Gang kommt und abläuft: das Gespräch [wieder] in Fluss bringen).
3. (Technik) flüssiger Zustand von Metallen, Gesteinen, Mineralien.
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