Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
flüchten
flụ̈ch|ten [zu 1"Flucht"; mittelhochdeutsch vlühten, althochdeutsch fluhten = in die Flucht schlagen, vertreiben]:1. a) [plötzlich und sehr eilig] fliehen; sich einer drohenden Gefahr durch 1"Flucht" (1) zu entziehen versuchen:
vor den Soldaten, dem Hochwasser flüchten;
über die Grenze ins Ausland flüchten;
das Kind flüchtete ängstlich zur Mutter;
Ü in Sachwerte flüchten (aus Angst vor Inflation o. Ä. sein Geld in Sachwerten anlegen);
Seit Max und Anny Ondra 1945 aus Pommern nach Westdeutschland flüchteten, war die Urkunde verschollen (Hörzu 39, 1975, 15);
Obwohl er … aus seinem Elend … in einen Traum zu flüchten versuchte (Ransmayr, Welt 7);
b) sich durch 1"Flucht" (1) irgendwohin in Sicherheit bringen:
sie flüchteten sich vor dem Gewitter in eine Hütte;
Die meisten italienischen Juden hatten sich rechtzeitig nach Süden, zu den amerikanischen Truppen, geflüchtet (Hochhuth, Stellvertreter, Nachwort 255);
Der junge Mann … flüchtet sich in den Alkohol (Gesundheit 1, 1989, 229);
Vor allem die Brecht-Hagiographen müssen jetzt Flagge zeigen und dürfen sich nicht … in Ausreden flüchten (Woche 19. 12. 97, 37).
2. (veraltet) jemanden, etwas vor einer drohenden Gefahr in Sicherheit bringen:
bei Kriegsbeginn flüchteten sie Kinder und Möbel aufs Land;
K Euer Eidam hat ihn übern See geflüchtet (Schiller, Tell I, 4).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: flüchten