Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Feuer
Feu|er, das; -s, - [mittelhochdeutsch viur, althochdeutsch fiur, verwandt mit griechisch pỹr = Feuer]:1. Form der Verbrennung mit Flammenbildung, bei der Licht und Wärme entstehen:
Feuer, Wasser, Luft und Erde (die vier Elemente der antiken Wissenschaft);
Feuer [mit einem Stein] schlagen;
die Wunde brennt wie Feuer (schmerzt empfindlich);
☆ [ein Gegensatz] wie Feuer und Wasser sein (vollkommen unvereinbar, ein schroffer Gegensatz sein).
2. vom Menschen kontrolliertes Feuer (1) als Energiespender:
ein helles, offenes Feuer;
das olympische Feuer;
bengalisches Feuer;
das Feuer brennt, flackert, knistert im Ofen, erlischt, ist ausgegangen;
das Feuer [im Herd, Ofen] anzünden, anmachen;
das Essen aufs Feuer (auf den Herd zum Kochen) stellen;
etwas bei schwachem Feuer (auf kleiner Flamme, mit geringer Hitze) kochen;
jemanden um Feuer (zum Anzünden von Zigarette, Zigarre oder Pfeife) bitten;
um das Feuer (Lagerfeuer) herumsitzen;
Ü obwohl der Bruder einlenken wollte, schürte die Schwester das Feuer (verstärkte sie den Konflikt) mit Sticheleien;
Haben Sie bitte Feuer? (Zwerenz, Erde 13);
Er hielt seinen beiden Spitzeln die Zigarettendose hin und gab ihnen Feuer (Loest, Pistole 119);
☆ mit dem Feuer spielen (leichtsinnig ein Risiko eingehen, sich in Gefahr begeben).
3. zerstörendes, verzehrendes Feuer (1); Feuersbrunst, Brand:
Feuer!;
das Feuer griff auf das Nachbarhaus über;
Feuer [an ein Haus] legen ([ein Haus] in Brand stecken);
das Feuer löschen;
ein Feuer speiender Vulkan;
Feuer sprühende Drachen;
durch Feuer zerstört werden;
im Feuer umkommen;
ein Dorf mit Feuer und Schwert (gehoben; sengend und mordend) verwüsten;
(dichterisch:) waberndes Feuer wellte die Hitze in der stehenden Luft auf und nieder (Langgässer, Siegel 110);
Ü Nicht ohne Grund sucht Helmut Kohl bei jeder Gelegenheit, Feuer zwischen die Rivalen zu legen (Woche 28. 11. 97, 1);
in den höllischen Feuern meiner Einsamkeit werdet ihr alle untergehen! (Strauß, Niemand 125);
R es ist Feuer (besonders österreichisch:) am Dach/(besonders schweizerisch:) im Dach (österreichisch, schweizerisch; es herrscht heftige Erregung, gereizte Stimmung);
☆ Feuer und Flamme sein (umgangssprachlich; hellauf begeistert sein: Immer noch ist Lucy Feuer und Flamme für Alan Beam [Hörzu 10, 1982, 62]);
Feuer fangen (1. in Brand geraten, in Flammen aufgehen: als ihr Auto … gegen einen Baum prallte und Feuer fing [MM 2. 7. 68, 10]. 2. von Begeisterung für etwas gepackt werden: Wer sich … nur als Mitläufer bezeichnet und einer freundlichen Duldung überantwortet sieht, fängt kein Feuer [Thielicke, Ich glaube 227].] 3. sich in jemanden verlieben: obwohl sie längst Feuer gefangen hatten, scheuten die Fernverliebten noch immer die Begegnung [Hörzu 38, 1971, 108]);
Feuer hinter etwas machen (umgangssprachlich; etwas, was zu langsam vorwärtsgeht, durch entsprechende antreibende Maßnahmen beschleunigen);
Feuer unter dem Dach haben (umgangssprachlich; Familienzwist, Familienstreit haben);
Feuer schreien (landschaftlich; sich köstlich amüsieren: Charlie Chaplin war in dieser Rolle urkomisch, das Publikum schrie Feuer);
jemandem Feuer unter dem/den Hintern/(derb:) Arsch/unter den/dem Schwanz/Frack machen (derb; jemanden nachdrücklich zur Eile antreiben: Mein Großvater … nimmt sich den Feller vor, der soll mal ein bisschen fleißiger sein: … dort ein bisschen Öl auf die Seele, dort ein bisschen Feuer unter den Hintern [Bobrowski, Mühle 143]);
etwas aus dem Feuer reißen (etwas, was schon sehr gefährdet, fast verloren war, doch noch retten, zu einem guten Ende bringen: schließlich haben sie das Spiel doch noch aus dem Feuer gerissen);
für jemanden durchs Feuer gehen (jemanden so sehr schätzen, dass man für ihn alles tun würde: du bist für diesen netten alten Juden durchs Feuer gegangen [Bieler, Mädchenkrieg 455]).
4. das Schießen mit Feuerwaffen; Beschuss:
feindliches, gegnerisches Feuer;
massiertes Feuer (gleichzeitiges Schießen der gesamten oder des größten Teils der Artillerie);
[gebt] Feuer! (Kommando zum Schießen);
Feuer frei! (Schießen ist erlaubt);
Feuer geben (schießen);
das Feuer einstellen;
etwas unter Feuer nehmen;
Ü ist hier Feuer frei? (umgangssprachlich scherzhaft; ist Rauchen hier erlaubt?);
dann befahl der Sturmführer … seine Männer neben eine sauber geschichtete Pyramide aus Nachtgeschirren, und dann schrie der Führer Kasten: »F. frei!« (= zum Werfen mit den Nachtgeschirren) (Kant, Impressum 61);
die Partei … stand von allen Seiten unter Feuer (wurde von allen Seiten angegriffen, kritisiert; Kantorowicz, Tagebuch I, 34);
☆ zwischen zwei Feuer geraten (von zwei Seiten gleichzeitig bedrängt werden, in zwei Unannehmlichkeiten geraten).
5. (Seemannssprache) Kurzform von ↑ "Leuchtfeuer":
das Feuer des Leuchtturms.
6. das Leuchten, Funkeln, Strahlen:
das Feuer eines Diamanten;
das Feuer in seinen Augen;
ihre Augen sprühten Feuer;
In seinen Augen lag kaltes Feuer (Kirst, 08/15, 901).
7. sich in Taten oder Gesten zeigende seelische Energie, innerer Schwung, Begeisterung:
das Feuer politischer Leidenschaft;
sein jugendliches Feuer war erloschen;
dieses Pferd hat viel Feuer (Temperament);
der Wein hat Feuer (berauschende Kraft);
beim Spielen, Reden in Feuer geraten;
sich in Feuer reden.
Feuer, Wasser, Luft und Erde (die vier Elemente der antiken Wissenschaft);
Feuer [mit einem Stein] schlagen;
die Wunde brennt wie Feuer (schmerzt empfindlich);
☆ [ein Gegensatz] wie Feuer und Wasser sein (vollkommen unvereinbar, ein schroffer Gegensatz sein).
2. vom Menschen kontrolliertes Feuer (1) als Energiespender:
ein helles, offenes Feuer;
das olympische Feuer;
bengalisches Feuer;
das Feuer brennt, flackert, knistert im Ofen, erlischt, ist ausgegangen;
das Feuer [im Herd, Ofen] anzünden, anmachen;
das Essen aufs Feuer (auf den Herd zum Kochen) stellen;
etwas bei schwachem Feuer (auf kleiner Flamme, mit geringer Hitze) kochen;
jemanden um Feuer (zum Anzünden von Zigarette, Zigarre oder Pfeife) bitten;
um das Feuer (Lagerfeuer) herumsitzen;
Ü obwohl der Bruder einlenken wollte, schürte die Schwester das Feuer (verstärkte sie den Konflikt) mit Sticheleien;
Haben Sie bitte Feuer? (Zwerenz, Erde 13);
Er hielt seinen beiden Spitzeln die Zigarettendose hin und gab ihnen Feuer (Loest, Pistole 119);
☆ mit dem Feuer spielen (leichtsinnig ein Risiko eingehen, sich in Gefahr begeben).
3. zerstörendes, verzehrendes Feuer (1); Feuersbrunst, Brand:
Feuer!;
das Feuer griff auf das Nachbarhaus über;
Feuer [an ein Haus] legen ([ein Haus] in Brand stecken);
das Feuer löschen;
ein Feuer speiender Vulkan;
Feuer sprühende Drachen;
durch Feuer zerstört werden;
im Feuer umkommen;
ein Dorf mit Feuer und Schwert (gehoben; sengend und mordend) verwüsten;
(dichterisch:) waberndes Feuer wellte die Hitze in der stehenden Luft auf und nieder (Langgässer, Siegel 110);
Ü Nicht ohne Grund sucht Helmut Kohl bei jeder Gelegenheit, Feuer zwischen die Rivalen zu legen (Woche 28. 11. 97, 1);
in den höllischen Feuern meiner Einsamkeit werdet ihr alle untergehen! (Strauß, Niemand 125);
R es ist Feuer (besonders österreichisch:) am Dach/(besonders schweizerisch:) im Dach (österreichisch, schweizerisch; es herrscht heftige Erregung, gereizte Stimmung);
☆ Feuer und Flamme sein (umgangssprachlich; hellauf begeistert sein: Immer noch ist Lucy Feuer und Flamme für Alan Beam [Hörzu 10, 1982, 62]);
Feuer fangen (1. in Brand geraten, in Flammen aufgehen: als ihr Auto … gegen einen Baum prallte und Feuer fing [MM 2. 7. 68, 10]. 2. von Begeisterung für etwas gepackt werden: Wer sich … nur als Mitläufer bezeichnet und einer freundlichen Duldung überantwortet sieht, fängt kein Feuer [Thielicke, Ich glaube 227].] 3. sich in jemanden verlieben: obwohl sie längst Feuer gefangen hatten, scheuten die Fernverliebten noch immer die Begegnung [Hörzu 38, 1971, 108]);
Feuer hinter etwas machen (umgangssprachlich; etwas, was zu langsam vorwärtsgeht, durch entsprechende antreibende Maßnahmen beschleunigen);
Feuer unter dem Dach haben (umgangssprachlich; Familienzwist, Familienstreit haben);
Feuer schreien (landschaftlich; sich köstlich amüsieren: Charlie Chaplin war in dieser Rolle urkomisch, das Publikum schrie Feuer);
jemandem Feuer unter dem/den Hintern/(derb:) Arsch/unter den/dem Schwanz/Frack machen (derb; jemanden nachdrücklich zur Eile antreiben: Mein Großvater … nimmt sich den Feller vor, der soll mal ein bisschen fleißiger sein: … dort ein bisschen Öl auf die Seele, dort ein bisschen Feuer unter den Hintern [Bobrowski, Mühle 143]);
etwas aus dem Feuer reißen (etwas, was schon sehr gefährdet, fast verloren war, doch noch retten, zu einem guten Ende bringen: schließlich haben sie das Spiel doch noch aus dem Feuer gerissen);
für jemanden durchs Feuer gehen (jemanden so sehr schätzen, dass man für ihn alles tun würde: du bist für diesen netten alten Juden durchs Feuer gegangen [Bieler, Mädchenkrieg 455]).
4.
feindliches, gegnerisches Feuer;
massiertes Feuer (gleichzeitiges Schießen der gesamten oder des größten Teils der Artillerie);
[gebt] Feuer! (Kommando zum Schießen);
Feuer frei! (Schießen ist erlaubt);
Feuer geben (schießen);
das Feuer einstellen;
etwas unter Feuer nehmen;
Ü ist hier Feuer frei? (umgangssprachlich scherzhaft; ist Rauchen hier erlaubt?);
dann befahl der Sturmführer … seine Männer neben eine sauber geschichtete Pyramide aus Nachtgeschirren, und dann schrie der Führer Kasten: »F. frei!« (= zum Werfen mit den Nachtgeschirren) (Kant, Impressum 61);
die Partei … stand von allen Seiten unter Feuer (wurde von allen Seiten angegriffen, kritisiert; Kantorowicz, Tagebuch I, 34);
☆ zwischen zwei Feuer geraten (von zwei Seiten gleichzeitig bedrängt werden, in zwei Unannehmlichkeiten geraten).
5. (Seemannssprache) Kurzform von ↑ "Leuchtfeuer":
das Feuer des Leuchtturms.
6.
das Feuer eines Diamanten;
das Feuer in seinen Augen;
ihre Augen sprühten Feuer;
In seinen Augen lag kaltes Feuer (Kirst, 08/15, 901).
7.
das Feuer politischer Leidenschaft;
sein jugendliches Feuer war erloschen;
dieses Pferd hat viel Feuer (Temperament);
der Wein hat Feuer (berauschende Kraft);
beim Spielen, Reden in Feuer geraten;
sich in Feuer reden.