Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Fetzen
Fẹt|zen, der; -s, -:1. a) [mittelhochdeutsch vetze, zu: vassen (↑ "fassen") in der Bedeutung »kleiden«, vgl. altisländisch fo̧t = Kleider, Plural von: fat = Gefäß; Decke] unregelmäßig abgerissenes Teilstück eines dünnen Materials, besonders Stoff, Papier:
ein Fetzen Papier;
etwas in Fetzen [zer]reißen;
die Haut ging ihm in Fetzen runter;
etwas geht in Fetzen (umgangssprachlich; zerreißt);
… dass die Fetzen fliegen (umgangssprachlich; rücksichtslos, hart);
wir mussten arbeiten, dass die Fetzen [nur so] flogen;
ehemalige Staatsgemächer mit ungeheuren Betthimmeln, von denen die Gardinen in Fetzen hingen (Fallada, Herr 135);
b) zusammenhangloses Stück von etwas; Ausschnitt:
nur Fetzen eines Gesprächs, von Tanzmusik waren zu hören;
In jeder Richtung argwöhnte er, doch noch einen verborgenen Fetzen menschlichen Geruchs zu entdecken (Süskind, Parfum 154).
2. (umgangssprachlich abwertend)
a) billiges, schlecht sitzendes Kleid:
Sie … hob den seidenen Fetzen, den sie trug, hoch (Remarque, Triomphe 173);
b) (österreichisch) Arbeitsschürze:
einen Fetzen umbinden;
c) (österreichisch) Scheuertuch; Staubtuch.
3. (österreichisch salopp) schleche Schulnote.
4. (österreichisch umgangssprachlich) Rausch:
er hat einen ganz schönen Fetzen.
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