Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
festhalten
fẹst|hal|ten :1. a) durch Zupacken, Ergreifen daran hindern, sich zu entfernen; nicht loslassen:
einen Hund [am Halsband] festhalten;
jemandes Arm festhalten;
etwas mit den Händen, den Zähnen festhalten;
Ü einen Brief festhalten (nicht weitergeben; zurückhalten);
Pythagoras Hand aber flog über das blaue Tuch, als müsste er in rasender Eile die Worte festhalten, bevor sie verwehten (Ransmayr, Welt 238);
Schieferbart war der älteste Drache im Tal. Er hatte mehr erlebt, als seine Erinnerung festhalten konnte (Funke, Drachenreiter 14);
b) gefangen halten:
man hat ihn an der Grenze [widerrechtlich] festgehalten.
2. a) in Bild, Ton o. Ä. fixieren, aufzeichnen:
ein Ereignis auf Kassette, mit dem Tonband, in einem Roman, fotografisch, in Wort und Bild festhalten;
eine Persönlichkeit in Stein oder Erz festhalten;
Was er erzählte, teilte er mit …, in der stillschweigenden Überzeugung, der andere sei dazu da, es für die Nachwelt festzuhalten (Handke, Niemandsbucht 130);
Eher könnte … das Papier überdauern, auf dem mein letzter Wille festgehalten ist (Stern, Mann 448);
Auch die Ansichten der Familienmitglieder werden … im Tagebuch gewissenhaft festgehalten (Reich-Ranicki, Th. Mann 39);
b) feststellen, konstatieren:
halten wir fest, der Vorfall ereignete sich um Mitternacht;
diese Tatsache muss festgehalten werden;
Immerhin lässt sich … als – vorläufiges – Ergebnis festhalten, dass … (NJW 19, 1984, 1 070).
3. sich fest an jemandem, etwas halten, anklammern, um nicht zu fallen:
ich hielt mich [mit beiden Händen] am Geländer, an ihr fest;
hier ist die Kanne, halte dich mal dran fest (umgangssprachlich scherzhaft; halte sie mal, nimm sie mal einen Augenblick in die Hand);
Ü Halt dich fest (ugs.; du wirst staunen, sehr überrascht sein), mein Alter, ich bin Geschäftsführer geworden (Lenz, Brot 82).
4. von jemandem, etwas nicht abgehen; jemanden, etwas nicht aufgeben:
[eisern, zäh, hartnäckig] an einer alten Tradition, an einem Grundsatz, an seiner Überzeugung, an einer Forderung festhalten;
sie hielt treu an ihrem Freund fest;
Bleibt nur zu hoffen, dass der Regierende Bürgermeister … an seiner begründeten Skepsis festhält (Woche 3. 7. 98, 1);
das Schiff … hielt beharrlich und zielstrebig an seiner Richtung fest (Maass, Gouffé 196).
5. standhalten:
Die zärtliche Nerve hält Freveln fest, die die Menschheit an ihren Wurzeln zernagen (Schiller, Kabale V, 7).
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