Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
fern
1fẹrn [mittelhochdeutsch verren, althochdeutsch ferrana = (von) fern, Ersatz des Adverbs mittelhochdeutsch ver(re), althochdeutsch ferro, zu ↑ "ver-"]:1. weit entfernt, in großer Entfernung befindlich:
ferne Länder;
fernes Donnern;
in der ferneren (weiteren, nicht allzu fernen) Umgebung;
fern von der Heimat sein;
etwas von fern beobachten;
eine fern liegende Siedlung;
Ü von fern (aus der Distanz mit nüchterner Überlegung) betrachtet, sieht das ganz anders aus;
In den vergangenen Wochen aber löschten Manager aus dem fernen Hamburg im Verlagshaus an der Bromberger Straße als Letzte das Licht (Woche 13. 3. 98, 20);
Noch immer hörte sie das schon ferne Flugzeug (Bastian, Brut 132);
Ein Stern, unwirklich fern, blinkte aus dem dunkleren Himmel (Geissler, Wunschhütlein 142);
Er hatte plötzlich das sonderbare Gefühl, in einer fernen (nicht deutlich, nicht eindeutig erkennbaren) Weise zum Mitschuldigen geworden zu sein (Remarque, Triomphe 120);
R das sei fern von mir! ([Gott] behüte!)
2. a) weit zurückliegend, lange vergangen:
ferne Vergangenheit;
Erinnerungen an ferne Jugenderlebnisse;
eine gerettete Flagge fast aus ihrer sehr fernen, ruhmreichen Köchinnenlehrzeit (Kronauer, Bogenschütze 7);
b) in weiter Zukunft liegend:
in fernster Zukunft;
der Tag ist nicht mehr fern;
diese Hoffnung ist ferner gerückt denn je;
Aber in nicht zu ferner Zeit muss Helga arbeiten (Danella, Hotel 187);
Der Streit, welche Spiele der Weltmeisterschaft im fernen Jahr 2002 im Free-TV übertragen werden (Woche 1. 11. 97, 1).
2fẹrn [zu: 1"fern"] (gehoben):
weit entfernt von:
fern der Heimat;
fern allen Trubels/fern allem Trubel leben;
Ü Fern allen europäischen Konventionen (MM 17. 1. 89, 24).
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