Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Feld
Fẹld, das; -[e]s, -er [mittelhochdeutsch veld, althochdeutsch feld, ursprünglich = Ebenes, Breites]:1. (gehoben) weite, unbebaute Bodenfläche:
ein weites Feld öffnete sich vor ihnen;
durch Feld und Wald;
über freies Feld laufen.
2. abgegrenzte Bodenfläche für den Anbau von Nutzpflanzen:
ein abgeerntetes, brachliegendes Feld;
der Bauer bestellt das Feld, arbeitet auf dem Feld, kommt vom Feld;
die Felder (die Feldfrüchte) stehen gut;
das Korn steht noch im Feld (ist noch nicht eingefahren);
Diese Schweine haben unsere Felder angezündet. Bananenpflanzungen verbrannt (Hilsenrath, Nazi 330);
noch in weitem Feld/Felde stehen (noch ganz ungewiss, noch lange nicht sicher sein; ursprünglich vom noch nicht geernteten Getreide).
3. von einer zusammenhängenden Fläche abgetrenntes, abgeteiltes Teilstück:
die 64 Felder des Schachbretts;
die leeren Felder eines Formulars ausfüllen;
dieses Wappen hat eine weiße Lilie auf blauem Feld;
… dass Hirsch und Reh auf ihrer Rückseite ein weißes Feld haben (Kosmos 1, 1965, 40).
4. (Sport) Spielfeld:
das Feld beherrschen (das Spiel bestimmen);
einen Spieler des Feldes, vom Feld verweisen;
der spanische Meister wurde im Feld (Mittelfeld) überlegen;
In der … Elf, die eine glänzende Einstellung aufs Feld brachte, gab es keinen schwachen Punkt (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 17).
5. (veraltend) Kriegsschauplatz, Schlachtfeld, Front:
(gehoben verhüllend:) auf dem Feld, Felde der Ehre fallen, bleiben;
aus dem Feld (aus dem Krieg) zurückkommen;
[als Soldat] im Feld stehen, ins Feld rücken, ziehen (in den Krieg ziehen);
die Soldaten ins Feld schicken (in den Krieg ziehen lassen, an die Front schicken);
Ü Die CDU/CSU beschloss jedoch, den früheren Außen- und damaligen Verteidigungsminister … ins Feld zu schicken (W. Brandt, Begegnungen 299);
das Feld behaupten (seine Stellung gegen seine Konkurrenten behaupten);
das Feld beherrschen (maßgebend, allgemein als maßgeblich anerkannt sein);
das Feld räumen (seine Stellung aufgeben, weichen, sich absetzen: auch die Berner Vögte haben das Feld geräumt: Nun ist das Schloss Sitz der Kantonsregierung [NZZ 30. 8. 86, 27]);
das Feld gewinnen (veraltend; siegen, Sieger werden, siegreich sein);
jemandem das Feld streitig machen (mit jemandem um etwas, jemanden kämpfen; jemandem Konkurrenz machen);
jemandem das Feld überlassen (sich zurückziehen und dadurch jemandem den Weg zu etwas frei machen: Der …Bundestagsabgeordnete … fordert deshalb, den Predigern und Fundamentalisten nicht nur auf diesem Gebiet nicht länger das Feld zu überlassen, sondern aktiv einen eigenständigen Islam in Deutschland aufzubauen [Woche 25. 4. 97, 6]);
jemanden aus dem Feld/Felde schlagen (gehoben; jemanden besiegen);
etwas ins Feld führen (gehoben; etwas als Argument anführen: sie führte gegen den Volksentscheid drei wesentliche Gründe ins Feld; Er führte ins Feld, dass sich Herbert Wehner gerade bei ihm aufhalte und ebenfalls eindeutig abrate [W. Brandt, Begegnungen 112]);
gegen, für jemanden, etwas zu Felde ziehen (gehoben; gegen, für jemanden, etwas kämpfen).
6. ↑ "Gebiet" (2), Sach-, Tätigkeitsbereich, Forschungs-, Fachgebiet:
das Feld der Wissenschaften, der Weltpolitik;
sein eigentliches Feld ist die Neurochirurgie;
auf dem Feld der Naturwissenschaften hat sich in den letzten Jahren manches getan;
Schon heute nehmen die Zahl der Innovationen und die Felder ihrer möglichen Anwendung mit atemberaubender Geschwindigkeit zu (Todt, Gentechnik 8);
Die Öffentlichkeit … wird zum Feld der Interessenkonkurrenz (Fraenkel, Staat 225);
R das ist ein weites Feld (das ist ein schwer überschaubarer Bereich, ein Thema, über das sich viel sagen ließe; frei nach dem letzten Satz in dem Roman Effi Briest von Fontane: »Ach, Luise, lass … das ist ein zu weites Feld«).
7. (Physik) Raum, in dem die von einem Stoff ausgehenden Kräfte wirksam sind:
ein elektromagnetisches Feld;
zehn Messbereiche überdecken das Feld von 10 mV … 300 V (Elektronik 12, 1971, 416).
8. (Sport) geschlossene Gruppe von Sportlern in einem Lauf oder Rennen; Gesamtheit der Teilnehmer an einem Lauf oder Rennen:
das Feld der Läuferinnen geht auf die Reise;
nach der dritten Runde hatte sich das Feld der Läufer bereits weit auseinandergezogen;
das Feld anführen, überrunden, von hinten aufrollen;
sich an die Spitze des Feldes setzen;
im hinteren Feld landen;
Das Feld der Fahrer brach los, wie eine Horde wild gewordener Büffel (Borell, Romeo 218).
9. (Sprachwissenschaft) Kurzform von ↑ "Wortfeld":
der Begriff des sprachlichen Feldes.
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