Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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fein
fein [mittelhochdeutsch fīn < (a)französisch fin = fein, zart, über ein galloromanisches Wort mit der Bedeutung »Äußerstes, Bestes« zu lateinisch finis = Ende, Grenze; Äußerstes, Höchstes]:1. a) von dünner, zarter Beschaffenheit:
feines Gewebe;
feine Linien, Striche;
eine feine Röte überzog ihr Gesicht;
ein feines (engmaschiges) Sieb;
ihr Haar ist sehr fein;
die fein geäderten Flügel der Libelle;
fein genarbtes Leder;
fein geschliffenes Kristall;
fein gesponnenes Garn;
ein fein gestreifter Anzug;
fein gezähnte Blätter;
ein fein gezeichnetes Gefieder;
Im Süden erstrecken sich über dem feinen Dunst der Uferregion die blauen Gebirgszüge (Berger, Augenblick 136);
Im Winter war es gleichfalls etwas Weinfarbenes, fein in sich gestreift (Domin, Paradies 112);
b) von angenehm-zartem Äußeren; nichts Grobes enthaltend, in allen Einzelheiten ausgebildet:
ein feines Profil;
feine Hände haben;
das Mädchen hat ein feines, ein fein geschnittenes Gesicht;
fein geschwungene Augenbrauen;
Du hättest ihn sehen sollen, den alten Kavalier … mit seinem fein geschnittenen Schädel (Erné, Fahrgäste 69);
c) aus kleinsten Teilchen bestehend:
feiner Zucker;
der Sand ist in dieser Bucht besonders fein;
Mehl fein mahlen;
fein gemahlenes Mehl;
fein gehackte, geschnittene Kräuter;
fein gestoßener Zimt;
fein vermahlenes Korn, Mehl;
fein verteilter Puderzucker;
d) sehr leise und zart:
er hörte ein feines Stimmchen;
Gleich würde es fein klingeln, man würde ihn nach nebenan holen (Springer, Was 306).
2. a) einfühlsam, feinsinnig:
ein feines Verständnis, einen feinen Sinn für etwas haben;
in ihren Worten lag eine feine Ironie;
er sagte es mit feinem Humor;
b) fähig, auch nur andeutungsweise vorhandene Sinneseindrücke wahrzunehmen bzw. auf Impulse zu reagieren; empfindlich, scharf, genau, exakt:
ein feines Gehör, eine feine Nase haben;
feine Instrumente;
ein feiner Beobachter;
Unterschiede fein (alle Einzelheiten berücksichtigend, genau) herausarbeiten;
Die feine Automatik (ADAC-Motorwelt 1, 1987, 37);
Die Lenkung ist dagegen fein, denn sie funktioniert leichtgängig (ADAC-Motorwelt 2, 1983, 24);
c) nur einem scharfsinnigen Beobachter (als solches) erkennbar:
ein feiner Schachzug;
fein, aufs Feinste/feinste ausgeklügelt.
3. a) von ausgezeichneter Qualität, hochwertig, erlesen, vorzüglich, exquisit:
feines Gebäck, Tafelobst;
es duftet nach einer feinen Seife;
feines (reines) Gold, Silber;
die feine Küche (die Zubereitung feiner Speisen);
sie kauft immer nur das Feinste vom Feinen (das Allerbeste, die allerbeste Qualität);
es gab Fußball vom Feinsten (hochklassigen Fußball);
das Unterhaltungsprogramm war nicht gerade vom Feinsten (nicht sehr niveauvoll);
Wann treffen wir uns zu einem feinen Essen? (Bund 9. 8. 80, 6);
er kann einfach nicht aus seinem feinen Zwirn (Woche 7. 3. 97, 3);
alles soll aufs feinste, alles aufs beste bei der Begräbnisfeier sein (Prodöhl, Tod 120);
Außen wie innen vom Feinsten: Die Füllung für das Perlhuhn wird aus Kalbsbrust, Brot, Basilikum und Pistazien gemacht (e & t 7, 1987, 15);
b) (umgangssprachlich) erfreulich, lobenswert:
das ist eine feine Sache;
fein, dass du wieder da bist;
der Vortrag war fein kurz;
☆ fein [he]raus sein (umgangssprachlich; [nach Überwindung einer Schwierigkeit] in glücklicher Lage sein: wer damals in dieser Branche investiert hat, ist heute fein raus; nur wer Schulden machen kann, ist fein heraus. Sie verschwinden von selbst [Remarque, Obelisk 46]);
c) (umgangssprachlich) (von Menschen) anständig, nett:
er ist wirklich ein feiner Kerl;
(ironisch:) du hast ja eine feine Verwandtschaft;
Immer heißt es, privat sei er der feinste Mensch (Innerhofer, Schattseite 237);
da kommt die feine Kollegin. Jetzt will sie sich verlustieren. Zuschauen, wie mir der Kopf geschoren wird vom Kreisleiter (M. Walser, Eiche 16).
4. gepflegt, vornehm, elegant [aussehend]:
ein feiner Herr;
feine Manieren;
(abwertend:) ein feiner Pinkel;
du bist dir wohl zu fein dafür;
fein aussehen;
sich fein machen (sich gut anziehen, sich nett zurechtmachen);
sie legte ebenfalls großen Wert auf die feine Lebensart, was bei ihr mit Sauberkeit und Ordnungsliebe begann (Danella, Hotel 200);
Die Zuhälter vom Kiez, mit Rollex, Brilli, Al-Capone-Hut und weißem Anzug fein gemacht (Hamburger Morgenpost 8. 7. 85, 12);
Die alte Mutter der Geschwister kommt fein angezogen ebenfalls zu Besuch (Berger, Augenblick 64).
5.
etwas fein (schön) ordentlich aufschreiben;
dass du mir fein (schön) brav bist!;
Schwester Petra mit ihrem Instrumentiertisch, auf dem die Instumente fein säuberlich geordnet liegen (Hackethal, Schneide 30);
Und nu machste fein die Kuckerchen zu (Schnurre, Ich 60).
feines Gewebe;
feine Linien, Striche;
eine feine Röte überzog ihr Gesicht;
ein feines (engmaschiges) Sieb;
ihr Haar ist sehr fein;
die fein geäderten Flügel der Libelle;
fein genarbtes Leder;
fein geschliffenes Kristall;
fein gesponnenes Garn;
ein fein gestreifter Anzug;
fein gezähnte Blätter;
ein fein gezeichnetes Gefieder;
Im Süden erstrecken sich über dem feinen Dunst der Uferregion die blauen Gebirgszüge (Berger, Augenblick 136);
Im Winter war es gleichfalls etwas Weinfarbenes, fein in sich gestreift (Domin, Paradies 112);
b) von angenehm-zartem Äußeren; nichts Grobes enthaltend, in allen Einzelheiten ausgebildet:
ein feines Profil;
feine Hände haben;
das Mädchen hat ein feines, ein fein geschnittenes Gesicht;
fein geschwungene Augenbrauen;
Du hättest ihn sehen sollen, den alten Kavalier … mit seinem fein geschnittenen Schädel (Erné, Fahrgäste 69);
c) aus kleinsten Teilchen bestehend:
feiner Zucker;
der Sand ist in dieser Bucht besonders fein;
Mehl fein mahlen;
fein gemahlenes Mehl;
fein gehackte, geschnittene Kräuter;
fein gestoßener Zimt;
fein vermahlenes Korn, Mehl;
fein verteilter Puderzucker;
d) sehr leise und zart:
er hörte ein feines Stimmchen;
Gleich würde es fein klingeln, man würde ihn nach nebenan holen (Springer, Was 306).
2. a) einfühlsam, feinsinnig:
ein feines Verständnis, einen feinen Sinn für etwas haben;
in ihren Worten lag eine feine Ironie;
er sagte es mit feinem Humor;
b) fähig, auch nur andeutungsweise vorhandene Sinneseindrücke wahrzunehmen bzw. auf Impulse zu reagieren; empfindlich, scharf, genau, exakt:
ein feines Gehör, eine feine Nase haben;
feine Instrumente;
ein feiner Beobachter;
Unterschiede fein (alle Einzelheiten berücksichtigend, genau) herausarbeiten;
Die feine Automatik (ADAC-Motorwelt 1, 1987, 37);
Die Lenkung ist dagegen fein, denn sie funktioniert leichtgängig (ADAC-Motorwelt 2, 1983, 24);
c) nur einem scharfsinnigen Beobachter (als solches) erkennbar:
ein feiner Schachzug;
fein, aufs Feinste/feinste ausgeklügelt.
3. a) von ausgezeichneter Qualität, hochwertig, erlesen, vorzüglich, exquisit:
feines Gebäck, Tafelobst;
es duftet nach einer feinen Seife;
feines (reines) Gold, Silber;
die feine Küche (die Zubereitung feiner Speisen);
es gab Fußball vom Feinsten (hochklassigen Fußball);
das Unterhaltungsprogramm war nicht gerade vom Feinsten (nicht sehr niveauvoll);
Wann treffen wir uns zu einem feinen Essen? (Bund 9. 8. 80, 6);
er kann einfach nicht aus seinem feinen Zwirn (Woche 7. 3. 97, 3);
alles soll aufs feinste, alles aufs beste bei der Begräbnisfeier sein (Prodöhl, Tod 120);
Außen wie innen vom Feinsten: Die Füllung für das Perlhuhn wird aus Kalbsbrust, Brot, Basilikum und Pistazien gemacht (e & t 7, 1987, 15);
b) (umgangssprachlich) erfreulich, lobenswert:
das ist eine feine Sache;
fein, dass du wieder da bist;
der Vortrag war fein kurz;
☆ fein [he]raus sein (umgangssprachlich; [nach Überwindung einer Schwierigkeit] in glücklicher Lage sein: wer damals in dieser Branche investiert hat, ist heute fein raus; nur wer Schulden machen kann, ist fein heraus. Sie verschwinden von selbst [Remarque, Obelisk 46]);
c) (umgangssprachlich) (von Menschen) anständig, nett:
er ist wirklich ein feiner Kerl;
(ironisch:) du hast ja eine feine Verwandtschaft;
Immer heißt es, privat sei er der feinste Mensch (Innerhofer, Schattseite 237);
da kommt die feine Kollegin. Jetzt will sie sich verlustieren. Zuschauen, wie mir der Kopf geschoren wird vom Kreisleiter (M. Walser, Eiche 16).
4. gepflegt, vornehm, elegant [aussehend]:
ein feiner Herr;
feine Manieren;
(abwertend:) ein feiner Pinkel;
du bist dir wohl zu fein dafür;
fein aussehen;
sich fein machen (sich gut anziehen, sich nett zurechtmachen);
sie legte ebenfalls großen Wert auf die feine Lebensart, was bei ihr mit Sauberkeit und Ordnungsliebe begann (Danella, Hotel 200);
Die Zuhälter vom Kiez, mit Rollex, Brilli, Al-Capone-Hut und weißem Anzug fein gemacht (Hamburger Morgenpost 8. 7. 85, 12);
Die alte Mutter der Geschwister kommt fein angezogen ebenfalls zu Besuch (Berger, Augenblick 64).
5.
etwas fein (schön) ordentlich aufschreiben;
dass du mir fein (schön) brav bist!;
Schwester Petra mit ihrem Instrumentiertisch, auf dem die Instumente fein säuberlich geordnet liegen (Hackethal, Schneide 30);
Und nu machste fein die Kuckerchen zu (Schnurre, Ich 60).