Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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fahren
fah|ren [mittelhochdeutsch varn, althochdeutsch faran, ursprünglich jede Art der Fortbewegung bezeichnend]:1. a) (von Fahrzeugen) sich rollend, gleitend [mithilfe einer antreibenden Kraft] fortbewegen:
der Zug fährt;
unser Auto fährt nicht (ist defekt);
der Fahrstuhl fährt nur bis zum achten Stock;
der Bus fährt durch den Tunnel, über eine Brücke;
das Schiff fährt langsam [aus dem Hafen];
wann fährt die nächste Straßenbahn? (wann fährt sie ab?);
fährt die Straßenbahn über den Markt? (kommt sie am Markt vorbei, hat sie eine Haltestelle am Markt, in der Nähe des Marktes?);
der Triebwagen fährt (verkehrt) fahrplanmäßig, täglich;
b) bestimmte Fahreigenschaften haben:
der neue Wagen fährt sich hervorragend;
In Verbindung mit der feinfühligen, zielgenauen Servolenkung fährt sich das große Auto erstaunlich handlich (ADAC-Motorwelt 1, 1987, 37);
c) sich unter bestimmten Umständen in bestimmter Weise fahren lassen:
auf dieser Straße, bei/im Nebel fährt es sich schlecht;
Er zwängte den Rollstuhl zwischen den Sträuchern hindurch … Hier fuhr er sich schwer, die Reifen pflügten sich förmlich durch den Teppich aus vermodertem Laub (Bastian, Brut 11).
2.
a) sich [in bestimmter Weise] mit einem Fahrzeug o. Ä. fortbewegen:
vorsichtig, schnell, mit großer Geschwindigkeit, wie der Teufel fahren;
rechts, links, geradeaus, in einer Kolonne fahren;
80 [km/h] fahren;
mit dem Fahrrad, mit der Bahn, mit dem Zug, erster Klasse, mit dem Roller [zur Arbeit] fahren;
in einer Kutsche fahren;
ihr fahrt und wir gehen zu Fuß;
er ist seit 20 Jahren unfallfrei gefahren;
er fährt gut (ist ein guter [Auto]fahrer);
er ist gegen einen Baum gefahren;
wir fahren um 8 Uhr (treten unsere Fahrt um 8 Uhr an);
man fährt bis dahin 2 Stunden (braucht für die Fahrt 2 Stunden);
er ist ihm [mit dem Vorderrad] über den Fuß gefahren;
der Pkw fuhr dem Lkw in die Flanke;
Ü Christus ist gen Himmel gefahren (zum Himmel aufgestiegen);
es sei denn, ich fahre Autobahn (benutze beim Fahren die Autobahn; Augsburger Allgemeine 29./30. 4. 78, 15);
Ich bin mit einem Ballon gefahren … man sagt nicht fliegen, sondern fahren (Härtling, Hubert 78);
b) eine Reise machen:
an die See, nach Paris, in/auf Urlaub, zu den Großeltern fahren;
Das sportliche Mädchen wollte Weihnachten in Skiurlaub fahren (Hackethal, Schneide 46);
c) eine bestimmte Strecke fahrend (1 a) zurücklegen:
der Bus fährt von Bonn nach Köln.
3. (von Verkehrsmitteln o. Ä.) ein bestimmtes Ziel haben:
fährt dieser Zug nach Rom?
4. a) sich auf, mit etwas Beweglichem fortbewegen:
Auto, Rad, Karussell, Ski, Rollschuh fahren;
wir sind Schlitten gefahren;
b) ein Fahrzeug [irgendwohin] lenken, steuern:
einen Pkw, ein schweres Motorrad fahren;
den Traktor aufs Feld, gegen einen Baum fahren;
den Wagen in die Garage fahren;
wer von euch hat das Auto gefahren?;
sie hat mich den Wagen fahren lassen (hat mir erlaubt, den Wagen zu steuern);
c) ein bestimmtes Fahrzeug besitzen:
er fährt einen ganz neuen Wagen, einen Ferrari;
d) als Treibstoff benutzen:
er fährt nur bleifreies Benzin, Super, Superbenzin.
5. a) mit einem Fahrzeug zurücklegen:
einen Umweg, einige Runden, täglich eine bestimmte Strecke fahren;
er ist/(seltener:) hat die Runde in 5 : 42 Minuten gefahren;
ich bin diese Straße schon oft gefahren;
b) mit einem Fahrzeug ausführen, bewältigen:
Kurven fahren;
die beste Zeit, einen Rekord fahren;
er fährt morgen sein letztes Rennen.
6. durch Fahren (2a, 4b) in einen bestimmten Zustand bringen:
er hat seinen Wagen schrottreif, in Grund und Boden, zu Bruch gefahren;
mit seinem Bericht über den betrunkenen Kreissekretär, der einen Menschen zu Tode gefahren (überfahren u. dabei tödlich verletzt) hatte (Loest, Pistole 231).
7. mit einem Fahrzeug befördern, an einen bestimmten Ort transportieren:
Sand, Mist fahren;
er hat den Verletzten ins Krankenhaus gefahren;
Detlev wird mich Sonnabend fahren, da hat er Ausgang (Danella, Hotel 161).
8.
a) (Technik) in Betrieb halten, bedienen:
einen Hochofen fahren;
der neue Leitstand, von dem aus die Schleusen zentral gefahren werden (Hamburger Abendblatt 5. 9. 84, 30);
weil die Anlage wegen anderer Pannen gerade nur mit verminderter Leistung gefahren wurde (Spiegel 15, 1986, 34);
b) (Jargon) ablaufen lassen; [nach Plan] organisieren:
volles Programm fahren;
eine Sonderschicht in der Fabrik fahren;
die Nachrichtensendungen werden täglich mehrmals gefahren;
Überstunden sind kein Thema. Die werden mit Zustimmung des Betriebsrates gefahren (CCI 2, 1986, 26);
Jetzt … muss ich eine absolut zweigeteilte Sendung fahren (MM 9./10. 6. 79, 63);
»Wir werden das ganz hart fahren«, kündigte der Exinnenminister die nächste Runde an (Spiegel 43, 1983, 23);
Ü Schmidts heftige Attacken …, die er neuerdings gegen die konservative Geldpolitik der Frankfurter Notenbank fährt (mit denen er sie hart angreift; Spiegel 44, 1982, 20).
9. a) sich rasch, hastig in eine bestimmte Richtung, an eine bestimmte Stelle bewegen:
erschrocken aus dem Bett fahren;
in die Kleider fahren (sich rasch anziehen);
der Blitz ist in einen Baum gefahren;
er fuhr in die Höhe (sprang auf);
(Jägersprache:) der Hase fährt aus dem Lager (springt auf), der Fuchs fährt zu Bau;
der Hund ist ihm an die Kehle gefahren (gesprungen);
Ü was ist denn in dich gefahren? (was ist mit dir los?);
blitzschnell fuhr es ihr durch den Kopf (kam ihr der Gedanke), sofort abzureisen;
der Schrei fuhr (drang) mir durch Mark und Bein;
Und sage »Moment«, drehe mich schnell weg, fahre in meine Hose (Hofmann, Fistelstimme 246);
Mir war die Angst ganz schön in die Knochen gefahren (Ziegler, Labyrinth 67);
b) [mit einer schnellen Bewegung] über, durch etwas streichen, wischen, eine schnelle Bewegung machen:
sie fuhr mit dem Staubtuch kurz über die Tischplatte;
er fuhr ihr einige Male mit der Hand durchs Haar, über den Kopf;
sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn;
er fuhr mit der Hand in die Tasche (steckte sie rasch hinein);
sie … fuhr sich flüchtig mit dem Lippenstift über den Mund (M. L. Fischer, Kein Vogel 310).
10. (Bergmannssprache) sich in einem Grubenbau fortbewegen, sich in die Grube hinein- oder aus ihr herausbegeben.
11. (umgangssprachlich) in bestimmter Weise zurechtkommen, bestimmte Erfahrungen machen:
mit ihm, mit dieser Methode sind wir immer gut gefahren;
Es sind genau 980 Schilling. Da fahren Sie, muss ich Ihnen sagen, ohnehin glänzend, weil wir Sie als Chauffeur einstufen (Zenker, Froschfest 137).
12. eine rasche Bewegung machen:
ich fuhr (griff hastig) darnach (Goethe, Götz I).
13. ↑ "bestellen" (6 a):
wenn einer eine Kuh melken oder einen Acker fahren soll (Gotthelf, Spinne 24).
der Zug fährt;
unser Auto fährt nicht (ist defekt);
der Fahrstuhl fährt nur bis zum achten Stock;
der Bus fährt durch den Tunnel, über eine Brücke;
das Schiff fährt langsam [aus dem Hafen];
wann fährt die nächste Straßenbahn? (wann fährt sie ab?);
fährt die Straßenbahn über den Markt? (kommt sie am Markt vorbei, hat sie eine Haltestelle am Markt, in der Nähe des Marktes?);
der Triebwagen fährt (verkehrt) fahrplanmäßig, täglich;
b)
der neue Wagen fährt sich hervorragend;
In Verbindung mit der feinfühligen, zielgenauen Servolenkung fährt sich das große Auto erstaunlich handlich (ADAC-Motorwelt 1, 1987, 37);
c)
auf dieser Straße, bei/im Nebel fährt es sich schlecht;
Er zwängte den Rollstuhl zwischen den Sträuchern hindurch … Hier fuhr er sich schwer, die Reifen pflügten sich förmlich durch den Teppich aus vermodertem Laub (Bastian, Brut 11).
2.
a) sich [in bestimmter Weise] mit einem Fahrzeug o. Ä. fortbewegen:
vorsichtig, schnell, mit großer Geschwindigkeit, wie der Teufel fahren;
rechts, links, geradeaus, in einer Kolonne fahren;
80 [km/h] fahren;
mit dem Fahrrad, mit der Bahn, mit dem Zug, erster Klasse, mit dem Roller [zur Arbeit] fahren;
in einer Kutsche fahren;
ihr fahrt und wir gehen zu Fuß;
er ist seit 20 Jahren unfallfrei gefahren;
er fährt gut (ist ein guter [Auto]fahrer);
er ist gegen einen Baum gefahren;
wir fahren um 8 Uhr (treten unsere Fahrt um 8 Uhr an);
man fährt bis dahin 2 Stunden (braucht für die Fahrt 2 Stunden);
er ist ihm [mit dem Vorderrad] über den Fuß gefahren;
der Pkw fuhr dem Lkw in die Flanke;
Ü Christus ist gen Himmel gefahren (zum Himmel aufgestiegen);
es sei denn, ich fahre Autobahn (benutze beim Fahren die Autobahn; Augsburger Allgemeine 29./30. 4. 78, 15);
Ich bin mit einem Ballon gefahren … man sagt nicht fliegen, sondern fahren (Härtling, Hubert 78);
b) eine Reise machen:
an die See, nach Paris, in/auf Urlaub, zu den Großeltern fahren;
Das sportliche Mädchen wollte Weihnachten in Skiurlaub fahren (Hackethal, Schneide 46);
c) eine bestimmte Strecke fahrend (1 a) zurücklegen:
der Bus fährt von Bonn nach Köln.
3.
fährt dieser Zug nach Rom?
4. a)
Auto, Rad, Karussell, Ski, Rollschuh fahren;
wir sind Schlitten gefahren;
b)
einen Pkw, ein schweres Motorrad fahren;
den Traktor aufs Feld, gegen einen Baum fahren;
den Wagen in die Garage fahren;
wer von euch hat das Auto gefahren?;
sie hat mich den Wagen fahren lassen (hat mir erlaubt, den Wagen zu steuern);
c)
er fährt einen ganz neuen Wagen, einen Ferrari;
d)
er fährt nur bleifreies Benzin, Super, Superbenzin.
5. a) mit einem Fahrzeug zurücklegen:
einen Umweg, einige Runden, täglich eine bestimmte Strecke fahren;
er ist/(seltener:) hat die Runde in 5 : 42 Minuten gefahren;
ich bin diese Straße schon oft gefahren;
b)
Kurven fahren;
die beste Zeit, einen Rekord fahren;
er fährt morgen sein letztes Rennen.
6.
er hat seinen Wagen schrottreif, in Grund und Boden, zu Bruch gefahren;
mit seinem Bericht über den betrunkenen Kreissekretär, der einen Menschen zu Tode gefahren (überfahren u. dabei tödlich verletzt) hatte (Loest, Pistole 231).
7.
Sand, Mist fahren;
er hat den Verletzten ins Krankenhaus gefahren;
Detlev wird mich Sonnabend fahren, da hat er Ausgang (Danella, Hotel 161).
8.
a) (Technik) in Betrieb halten, bedienen:
einen Hochofen fahren;
der neue Leitstand, von dem aus die Schleusen zentral gefahren werden (Hamburger Abendblatt 5. 9. 84, 30);
weil die Anlage wegen anderer Pannen gerade nur mit verminderter Leistung gefahren wurde (Spiegel 15, 1986, 34);
b) (Jargon) ablaufen lassen; [nach Plan] organisieren:
volles Programm fahren;
eine Sonderschicht in der Fabrik fahren;
die Nachrichtensendungen werden täglich mehrmals gefahren;
Überstunden sind kein Thema. Die werden mit Zustimmung des Betriebsrates gefahren (CCI 2, 1986, 26);
Jetzt … muss ich eine absolut zweigeteilte Sendung fahren (MM 9./10. 6. 79, 63);
»Wir werden das ganz hart fahren«, kündigte der Exinnenminister die nächste Runde an (Spiegel 43, 1983, 23);
Ü Schmidts heftige Attacken …, die er neuerdings gegen die konservative Geldpolitik der Frankfurter Notenbank fährt (mit denen er sie hart angreift; Spiegel 44, 1982, 20).
9. a)
erschrocken aus dem Bett fahren;
in die Kleider fahren (sich rasch anziehen);
der Blitz ist in einen Baum gefahren;
er fuhr in die Höhe (sprang auf);
(Jägersprache:) der Hase fährt aus dem Lager (springt auf), der Fuchs fährt zu Bau;
der Hund ist ihm an die Kehle gefahren (gesprungen);
Ü was ist denn in dich gefahren? (was ist mit dir los?);
blitzschnell fuhr es ihr durch den Kopf (kam ihr der Gedanke), sofort abzureisen;
der Schrei fuhr (drang) mir durch Mark und Bein;
Und sage »Moment«, drehe mich schnell weg, fahre in meine Hose (Hofmann, Fistelstimme 246);
Mir war die Angst ganz schön in die Knochen gefahren (Ziegler, Labyrinth 67);
b)
sie fuhr mit dem Staubtuch kurz über die Tischplatte;
er fuhr ihr einige Male mit der Hand durchs Haar, über den Kopf;
sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn;
er fuhr mit der Hand in die Tasche (steckte sie rasch hinein);
sie … fuhr sich flüchtig mit dem Lippenstift über den Mund (M. L. Fischer, Kein Vogel 310).
10.
11.
mit ihm, mit dieser Methode sind wir immer gut gefahren;
Es sind genau 980 Schilling. Da fahren Sie, muss ich Ihnen sagen, ohnehin glänzend, weil wir Sie als Chauffeur einstufen (Zenker, Froschfest 137).
12. eine rasche Bewegung machen:
ich fuhr (griff hastig) darnach (Goethe, Götz I).
13. ↑ "bestellen" (6 a):
wenn einer eine Kuh melken oder einen Acker fahren soll (Gotthelf, Spinne 24).