Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
erwischen
er|wị|schen [mittelhochdeutsch erwischen, zu ↑ "wischen"] (umgangssprachlich):1. a) nach einem Vergehen o. Ä. fassen, ergreifen:
die Polizei hat die Täter erwischt;
man hat den Falschen erwischt;
b) bei einem Vergehen o. Ä. ertappen:
jemanden beim Stehlen erwischen;
er wurde erwischt, als er die Tür aufbrach;
lass dich nicht erwischen!
2. a) gerade noch fassen, zu fassen bekommen:
ich habe sie am Rockzipfel, bei den Zöpfen erwischt;
Ü von der Grippe erwischt werden;
Vielleicht hat ihn die Seuche erwischt (Frisch, Cruz 25);
b) gerade noch antreffen, erreichen:
er hat den Zug noch erwischt;
ich habe den Chef heute nicht mehr erwischt;
c) zufällig, unverhofft [zu fassen] bekommen:
das beste Stück, einen Sitzplatz erwischen;
Wir haben einen guten Posten erwischt (Remarque, Westen 163);
Einer erwischte eine Reise nach Ulm. Der wurde allgemein beneidet (Kempowski, Tadellöser 434);
Sie hatten wirklich einen schlechten Tag erwischt (Ott, Haie 134).
3. als Betroffenen in Mitleidenschaft ziehen:
ausgerechnet jetzt im Urlaub muss es mich erwischen (muss ich krank werden);
zwei Soldaten hat es bei dem Gefecht erwischt (sie wurden [tödlich] verwundet);
ihn hat es im Krieg erwischt (er ist gefallen);
zum ersten Mal in ihrem Leben hatte es sie schwer erwischt (war sie heftig verliebt);
Ü den Motor hats erwischt (er ist kaputt);
Ihr Telefon scheint's auch erwischt zu haben (es funktioniert nicht mehr; Hochhuth, Stellvertreter 38).
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