Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
erwerben
er|wẹr|ben [mittelhochdeutsch erwerben, althochdeutsch irhwerban, eigentlich = durch tätiges Handeln erreichen, zu Ende bringen]:1. a) durch Arbeit, Tätigsein erlangen, in seinen Besitz bringen:
er hat als Unternehmer ein beträchtliches Vermögen erworben;
damit kannst du [dir] keine Reichtümer erwerben;
Ü [sich] große Verdienste um etwas erwerben;
durch seine Tat hat er sich großen Ruhm erworben;
er erwarb sich die Achtung, das Vertrauen seiner Mitmenschen;
… und erwarb als Maschinenbauer im Frühsommer 1902, also mit 24 Jahren, den Grad eines Ingenieurs (Doderer, Wasserfälle 20);
mein Großvater hatte im Hofdienst den erblichen Adel erworben (Zuckmayer, Fastnachtsbeichte 78);
b) sich durch Übung, Lernen o. Ä. aneignen:
[sich] Kenntnisse, Fertigkeiten erwerben;
durch Lektüre ein umfangreiches Wissen erwerben;
Aber er kam rasch über die Anfänge hinweg und erwarb Geschicklichkeit (Hesse, Narziß 212).
2. a) durch Kauf, Verhandlungen erlangen:
ein Grundstück käuflich erwerben;
die [Aufführungs]rechte für ein neues Theaterstück erwerben;
das Museum hat drei wertvolle Gemälde erworben;
b) (Medizin, Psychologie) allmählich herausbilden, sich aneignen:
den Herzklappenfehler hat er schon als Kind erworben;
angeborene und erworbene Reflexe, Leiden;
Es scheint, dass Neurosen nur in der ersten Kindheit … erworben werden (Freud, Abriß 57).
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