Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
erst
1erst [mittelhochdeutsch ēr(e)st, althochdeutsch ērist, Superlativ von ↑ "eher"]:1. a) als Erstes, an erster Stelle; zuerst, zunächst:
erst kommst du an die Reihe, dann er;
sprich erst mit dem Arzt;
erst einmal/erst mal überlegen;
(abgeschwächt:) das muss sich erst (vorher noch) zeigen, der muss erst noch geboren werden, der das kann;
b) anfänglich, zu Beginn:
erst ging alles noch gut, aber dann versagte er.
2. a) nicht eher, früher als:
erst zu Hause erfuhr er es;
sie wird erst morgen kommen;
erst jetzt, nun erst begriff er;
die Vorstellung hat eben erst, hat erst um acht Uhr angefangen;
der nächste Bus fährt erst in zwanzig Minuten;
erst mit vierzig Jahren hat sie geheiratet;
b) nicht länger zurückliegend als:
ich habe ihn erst gestern [noch], erst vor Kurzem gesprochen;
c) nicht mehr als:
er ist erst zehn Jahre alt;
sie haben erst die halbe Strecke zurückgelegt;
es sind erst wenige angekommen;
ich habe erst einige Seiten gelesen.
2erst [zu: 1"erst"]:
1. gibt der Aussage besonders in Wunschsätzen eine gewisse Nachdrücklichkeit:
wären wir doch erst (nur schon) zu Hause!;
hätten wir erst unsere eigene Wohnung!
2. drückt eine Steigerung, Hervorhebung aus:
er ist schon frech, aber erst sein Bruder!;
das war erst ein Theater;
was wird sie erst dazu sagen!;
da schrie er erst recht (gerade; noch mehr, stärker als vorher);
diese Nachteile und erst noch (schweizerisch; noch obendrein, zudem [noch]) in dieser Vielzahl.
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