Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
erfassen
er|fạs|sen :1. a) (selten) [mit den Händen] ergreifen und festhalten:
den Ertrinkenden am Arm erfassen;
Ü Ich übe mich, mit einem Blick immer gleich dreißig zu erfassen (Grzimek, Serengeti 60);
die Scheinwerfer eines zweiten Wagens erfassten uns von hinten (Martin, Henker 66);
b) durch seine eigene Bewegung [gewaltsam] mitnehmen, mit sich reißen:
die Straßenbahn erfasste den Radfahrer;
der Schwimmer wurde von einem Strudel erfasst.
2. (von einem Gefühl, einer Gemütsbewegung o. Ä.) [plötzlich] ergreifen und für eine Weile in einem gewissen Zustand belassen; packen, überkommen:
Ekel, Angst, Freude erfasste ihn;
von Abscheu erfasst, schlich sie davon;
Unerwartetes Mitleid erfasst mich; für Knopf und für mich (Remarque, Obelisk 236).
3. einen umfassenden Eindruck von etwas ins Bewusstsein aufnehmen; das Wesentliche einer Sache verstehen, begreifen:
etwas intuitiv erfassen;
die Bedeutung des Geschehens erfassen;
du hast es erfasst! (umgangssprachlich; du hast es ganz richtig verstanden);
der Oberst hatte die Situation sofort erfasst (Kirst, Aufruhr 37);
Ich lese ja nicht richtig, ich erfasse gleich die ganzen Sätze (Jägersberg, Leute 118).
4. a) unter bestimmten Gesichtspunkten und zu einem bestimmten Zweck ermitteln und registrieren:
eine Bevölkerungsschicht, einen Sachverhalt statistisch erfassen;
b) mit einbeziehen, berücksichtigen:
die Versicherung erfasst auch die Angestellten;
In der zentralistischen Planwirtschaft … erfasst der Staatshaushalt die gesamte Wirtschaft (Fraenkel, Staat 96);
c) (EDV) in einen Computer eingeben:
Wir bekommen vermehrt Daten auf Macintosh-Disketten geliefert. Da wir aber mit PCs arbeiten, sehen wir uns bis dato genötigt, die Disketten zu ignorieren und die Texte neu zu erfassen (ct 11, 1997, 302).
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