Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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entziehen
ent|zie|hen [mittelhochdeutsch entziehen = entziehen; verhindern; abhalten, althochdeutsch antziuhan]:1. a) von jemandem wegziehen:
sie entzog ihm ihre Hand;
b) nicht länger geben oder zuteilwerden lassen; jemandem wegnehmen:
jemandem die Unterstützung entziehen;
Ü jemandem das Vertrauen entziehen;
ein verständiges Bewusstsein füreinander, dessen Grundlage keiner dem andern entziehen darf (Gregor-Dellin, Traumbuch 55);
c) nicht länger zur Nutzung überlassen:
jemandem den Führerschein, das Sorgerecht, die Konzession entziehen;
jemandem die Möglichkeit entziehen, sich zu betätigen;
In einem unbeantwortet gebliebenen Brief schrieb sie dem Gynäkologen, man solle ihn wegen grober biologischer Unkenntnis in seine männlichen Eier treten und ihm die Approbation entziehen (Steinhöfel, Mitte 50);
d) von etwas fernhalten:
jemanden, etwas jemandes Blicken, Kontrolle entziehen;
sein Beruf entzieht ihn zu oft der Familie;
Nichts spricht dafür, das Wohnen den Marktgesetzen zu entziehen (nicht unterliegen zu lassen; SZ 18. 5. 84, 25);
e) aus etwas ziehen und in sich aufnehmen:
die Wurzeln entziehen dem Boden Feuchtigkeit.
2.
a) sich von jemandem, etwas losmachen:
sich jemandem, jemandes Umarmung entziehen;
Ü er konnte sich ihrem Charme nicht entziehen;
b) (gehoben) sich von jemandem, etwas zurückziehen, fernhalten:
du entziehst dich deiner Umgebung;
sie entzog sich (verbarg sich vor) unseren Blicken;
c) eine Aufgabe o. Ä. nicht erfüllen, einer Sache nicht nachkommen:
sich der Verantwortung entziehen;
d) (gehoben) durch rechtzeitige eigene Anstrengung entgehen, entkommen:
sich der Verhaftung [durch die Flucht] entziehen;
der Angeklagte hat sich seinen irdischen Richtern entzogen (verhüllend; hat Selbstmord begangen);
Doch aus Gerechtigkeitsgründen darf das Recht nicht so beschaffen sein, dass sich der Gewitzte durch Ausnutzen aller Möglichkeiten dem Fiskus entzieht und nur der scheinbar Dumme Steuern bezahlt (Zeit 22. 7.99, 1);
e) nicht Gegenstand von etwas sein, einem bestimmten Zugriff nicht unterliegen:
etwas entzieht sich jeder Kontrolle, der Berechnung;
das entzieht sich meiner Kenntnis (das weiß ich nicht);
so entzieht sich das … wahrhaft unerhörte Vergnügen … jedenfalls aller Beschreibung (Th. Mann, Krull 62).
3. (umgangssprachlich)
a) einer Entziehungskur unterziehen, einen [Drogen]süchtigen heilen:
wurden 100, meist junge Patienten stationär entzogen (MM 29. 1. 73, 17);
b) sich einer Entziehungskur unterziehen:
Fixer, die entzogen haben;
… konnte in den vergangenen Monaten … 16 Drogenabhängigen, die entziehen wollten, nicht zu einem Therapieplatz verholfen werden (Neue Ärztliche 24./25. 7. 87, 1).
ent|zie|hen
sie entzog ihm ihre Hand;
b) nicht länger geben oder zuteilwerden lassen; jemandem wegnehmen:
jemandem die Unterstützung entziehen;
Ü jemandem das Vertrauen entziehen;
ein verständiges Bewusstsein füreinander, dessen Grundlage keiner dem andern entziehen darf (Gregor-Dellin, Traumbuch 55);
c) nicht länger zur Nutzung überlassen:
jemandem den Führerschein, das Sorgerecht, die Konzession entziehen;
jemandem die Möglichkeit entziehen, sich zu betätigen;
In einem unbeantwortet gebliebenen Brief schrieb sie dem Gynäkologen, man solle ihn wegen grober biologischer Unkenntnis in seine männlichen Eier treten und ihm die Approbation entziehen (Steinhöfel, Mitte 50);
d) von etwas fernhalten:
jemanden, etwas jemandes Blicken, Kontrolle entziehen;
sein Beruf entzieht ihn zu oft der Familie;
Nichts spricht dafür, das Wohnen den Marktgesetzen zu entziehen (nicht unterliegen zu lassen; SZ 18. 5. 84, 25);
e) aus etwas ziehen und in sich aufnehmen:
die Wurzeln entziehen dem Boden Feuchtigkeit.
2.
a) sich von jemandem, etwas losmachen:
sich jemandem, jemandes Umarmung entziehen;
Ü er konnte sich ihrem Charme nicht entziehen;
b) (gehoben) sich von jemandem, etwas zurückziehen, fernhalten:
du entziehst dich deiner Umgebung;
sie entzog sich (verbarg sich vor) unseren Blicken;
c) eine Aufgabe o. Ä. nicht erfüllen, einer Sache nicht nachkommen:
sich der Verantwortung entziehen;
d) (gehoben) durch rechtzeitige eigene Anstrengung entgehen, entkommen:
sich der Verhaftung [durch die Flucht] entziehen;
der Angeklagte hat sich seinen irdischen Richtern entzogen (verhüllend; hat Selbstmord begangen);
Doch aus Gerechtigkeitsgründen darf das Recht nicht so beschaffen sein, dass sich der Gewitzte durch Ausnutzen aller Möglichkeiten dem Fiskus entzieht und nur der scheinbar Dumme Steuern bezahlt (Zeit 22. 7.99, 1);
e) nicht Gegenstand von etwas sein, einem bestimmten Zugriff nicht unterliegen:
etwas entzieht sich jeder Kontrolle, der Berechnung;
das entzieht sich meiner Kenntnis (das weiß ich nicht);
so entzieht sich das … wahrhaft unerhörte Vergnügen … jedenfalls aller Beschreibung (Th. Mann, Krull 62).
3. (umgangssprachlich)
a) einer Entziehungskur unterziehen, einen [Drogen]süchtigen heilen:
wurden 100, meist junge Patienten stationär entzogen (MM 29. 1. 73, 17);
b) sich einer Entziehungskur unterziehen:
Fixer, die entzogen haben;
… konnte in den vergangenen Monaten … 16 Drogenabhängigen, die entziehen wollten, nicht zu einem Therapieplatz verholfen werden (Neue Ärztliche 24./25. 7. 87, 1).