Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
entbehren
ent|beh|ren [mittelhochdeutsch enbern, althochdeutsch inberan, eigentlich = nicht (bei sich) tragen, zu mittelhochdeutsch bern, althochdeutsch beran, ↑ "gebären"]:1. a) (gehoben) [ver]missen:
sie entbehrt schmerzlich ihren Freund;
Man sah sich daher selten, entbehrte sich aber auch nicht (Brückner, Quints 116);
b) auf jemanden, etwas verzichten, ohne jemanden, etwas auskommen:
ich kann das Buch nicht länger entbehren;
er hat in seiner Jugend viel[es] entbehren müssen;
man muss entbehren lernen.
2. (gehoben) ohne etwas sein, einer Sache ermangeln:
diese Behauptung entbehrt jeder Grundlage, jedes Verständnisses;
das entbehrt nicht einer gewissen Komik (es ist recht komisch);
er entbehrt nicht der Intelligenz (er ist recht intelligent);
Frauenhandel entbehrt jeglichen legalen Bodens, doch wissen die Mädchen wenig über Gesetze (taz 2. 4. 2005, IV/V);
Es entbehrt daher nicht einer gewissen Ironie, wenn heute enttäuschte Manager … darüber räsonieren, dass es niemanden mehr gibt, der etwas wagt, der Verantwortung übernimmt oder gar neue Ideen gegen Widerstände im Unternehmen durchsetzt (SZ 30. 12. 2005, 20).
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