Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Emigration
Emi|g|ra|ti|on, die; -, -en [spätlateinisch emigratio = das Ausziehen, Wegziehen]:1. das Emigrieren:
die rechtzeitige Emigration bewahrte ihn vor dem Tod;
… da er bald das … von allen akzeptierte Oberhaupt der deutschen Emigration war (Reich-Ranicki, Th. Mann 52);
innere Emigration (bildungssprachlich; innerliche Abkehr von den Auseinandersetzungen mit den aktuellen wirtschaftlichen, politischen, religiösen u. ä. Vorgängen als Ausdruck der Opposition; entstanden in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts, weiter verbreitet durch die 1945 aufgetretene Kontroverse zwischen dem emigrierten Th. Mann und anderen, im nationalsozialistischen Deutschland gebliebenen Schriftstellern, die ihr Verbleiben im Lande als »innere Emigration« bewertet sehen wollten: Die Kritiker hatten von ihm gesagt, er lebe gut als Übersetzer der Weltliteratur im elfenbeinernen Turm der inneren Emigration [Ruge, Land 79]).
2. die Fremde als Schicksalsraum des Emigranten:
in die Emigration gehen;
in der Emigration leben, sterben.
3. Gesamtheit von Emigranten; Menschen in der Emigration (2):
die Emigration entfaltete zahlreiche Aktivitäten.
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