Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
emanzipieren
eman|zi|pie|ren [lateinisch emancipare, eigentlich = (einen erwachsenen Sohn oder einen Sklaven) aus der väterlichen Gewalt in die Selbstständigkeit entlassen, zu: mancipium = feierliche Eigentumserwerbung durch Handauflegen, zu manus = Hand und capere = ergreifen]:a) sich aus einer die eigene Entfaltung hemmenden Abhängigkeit lösen, sich selbstständig, unabhängig machen, Gleichstellung erlangen:
die Frauen haben sich längst emanzipiert;
die unfreien Massen, die Bürger emanzipieren sich;
Die Tochter emanzipiert sich langsam und die Mutter lässt es zu (Woche 31. 1. 97, 3);
Erst 2000 schien er sich zu emanzipieren, als er Skiflug-Weltmeister wurde (SZ 4. 8. 2005, 29);
b) sich loslösen, befreien:
sich von einer Vorherrschaft, von seinen Eltern emanzipieren;
er hat sich von seinem Chef, die Ukraine hat sich von Russland emanzipiert;
Ü sich von einem schädlichen Image, einem schlechten Ruf emanzipieren;
Die Ausstellung … feiert die Vielfalt einer Straßenkunst, die sich von Sprühdose und Jugendzentrum emanzipiert hat (taz 23. 8. 2005, 25);
c) (selten) jemanden aus einer Abhängigkeit lösen, selbstständig, unabhängig machen:
Möglicherweise wird die Anti-Baby-Pille die Frauen so weit emanzipieren, dass die Männer an der Treueidee festhalten (Wohngruppe 120).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: emanzipieren