Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
eintreten
ein|tre|ten :1. in einen Raum hineingehen oder hereinkommen; einen Raum durch eine Tür betreten:
durch die Seitentür eintreten;
er trat leise [in das Zimmer] ein;
bitte, treten Sie ein!;
er begrüßte die Eintretenden.
2.
a) durch Tritte zerstören [und sich dadurch Zugang zu etwas verschaffen]:
die Polizisten hatten die Tür eingetreten;
Den Fernseher, den wir eingetreten haben, wird hoffentlich die Versicherung voll bezahlen (Hörzu 21, 1988, 115);
b) jemandem, einem Tier eine Zeit lang ohne Unterbrechung [unbeherrscht] Fußtritte versetzen:
er hatte auf den am Boden Liegenden, auf das arme Tier wie wahnsinnig eingetreten.
3.
a) versehentlich auf etwas Spitzes treten, sodass es in die Fußsohle dringt:
ich habe mir einen Nagel [in den Fuß] eingetreten;
b) durch Darauftreten in den Boden drücken:
den Stein in die Erde eintreten.
4. einer Gemeinschaft, Organisation o. Ä. beitreten, Mitglied werden:
in einen Verein, einen Orden, eine Partei eintreten;
er ist als Teilhaber in die Firma eingetreten (ist Teilhaber geworden);
Meine Eltern hatten mich nicht dazu angehalten, in die HJ einzutreten (Hörzu 25, 1980, 12).
5. (in einem Bewegungsablauf o. Ä.) in einen bestimmten Bereich gelangen:
das Raumschiff ist in seine Umlaufbahn eingetreten.
6. mit etwas beginnen; etwas [offiziell] eröffnen, anfangen lassen:
in das 50. Lebensjahr eintreten;
die Verhandlungen sind in eine kritische Phase eingetreten (befinden sich jetzt in einer kritischen Phase);
in die Diskussion, in Verhandlungen eintreten;
Alle haben zum Inhalt, wie man am besten wirtschaftet, damit alle Welt in das Zeitalter der Herrlichkeit eintrete (Gruhl, Planet 16).
7. [unerwartet] in einen Ablauf eingreifend, eine Situation verändernd sich ereignen, geschehen:
eine Krisis ist eingetreten;
plötzlich trat Stille ein;
sein Tod war am frühen Morgen eingetreten;
wenn der Fall eintritt, dass er stirbt (wenn er stirbt);
es trat eine Besserung ihres Befindens ein (ihr Befinden besserte sich);
In aller Regel liegt ein Fehler zugrunde, wenn in der OP-Abteilung ein Herzstillstand eintritt (Hackethal, Schneide 37);
Die allgemeine Sprachverwirrung ist – wie in der Bibel beschrieben – längst eingetreten (Gruhl, Planet 342).
8. sich für jemanden, etwas mit Entschiedenheit öffentlich einsetzen:
für Reformen, für seinen Freund eintreten;
In 35 Fällen ist die Bürgschaftsgesellschaft … für eine Summe von rund zwei Millionen DM als Bürge eingetreten (hat dafür gebürgt; Saarbr. Zeitung 11. 7. 80, 4).
9. (schweizerisch) auf eine Angelegenheit, ein Thema näher eingehen, sich damit befassen:
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Warschaupakt auf dieses Angebot eintreten wird, ist recht groß (NZZ 31. 8. 87, 4);
Die zuständige Wirtschaftskommission des Nationalrates trat deshalb auf das Geschäft noch nicht ein (Solothurner Zeitung 31. 7. 84, 4).
10. ↑ "einlaufen" (6):
er hat die Schuhe noch nicht richtig eingetreten.
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