Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
einstellen
ein|stel|len :1. a) in etwas (als den dafür bestimmten Platz) stellen; einordnen:
die Bücher [in das Regal] einstellen;
b) an einem [dafür bestimmten] Platz vorübergehend, zeitweilig abstellen, unterstellen:
das Auto [in eine, in einer Garage] einstellen;
falsch eingestellte (nicht an der richtigen Stelle eingeordnete) Bücher;
Er hatte es (= das Motorrad) in einer kleinen Garage in Leers Garten eingestellt (Sommer, Und keiner 47).
2. in ein Arbeitsverhältnis nehmen; anstellen:
die Firma stellt vorläufig keine neuen Arbeitskräfte ein;
Wo alle einschränken, legt Debis zu, wo alle entlassen, stellt Debis ein (Woche 13. 3. 98, 30).
3. a) (ein technisches Gerät o. Ä.) in bestimmter Weise stellen, regulieren:
ein Fernglas scharf, eine Kamera auf die richtige Entfernung, den Zeiger auf eine Marke einstellen;
das Radio, den Fernsehapparat leiser, schärfer, auf Zimmerlautstärke, auf einen bestimmten Sender einstellen;
die Sonde stellt sich [selbst] auf ihr Ziel ein;
Ü er stellte seine Rede ganz auf Massenwirkung ein;
einen Patienten auf ein Medikament einstellen (Medizin; die Dosierung des Medikaments so lange verändern, bis eine optimale Wirkung eintritt);
alle Chinesen seien voneinander ebenso verschieden wie Europäer, nur sei gerade unser Auge auf diese Unterschiede nicht eingestellt (Lorenz, Verhalten I, 207);
b) (bei einem technischen Gerät) etwas regulieren oder zum Arbeiten bringen:
die Lautstärke, die Entfernung, einen bestimmten Sender einstellen;
c) justieren:
die Scheinwerfer, die Zündung [neu] einstellen.
4. [vorübergehend] nicht fortsetzen; mit einer Tätigkeit o. Ä. aufhören:
die Produktion, die Zahlungen, ein Gerichtsverfahren, das Rauchen einstellen;
der Feind stellte das Feuer ein;
die Belegschaft stellte die Arbeit ein (streikte);
ob es nicht besser wäre, die Universität zu schließen, die Prüfungen einzustellen (Hofmann, Fistelstimme 177);
Von nun an werde man sich nur noch auf Wirtschaftsthemen konzentrieren, hieß es … Doch auch das brachte nichts mehr. Der Eastern Express wurde eingestellt (SZ 27. 12. 96, 26).
5.
a) zu bestimmter Zeit an einen bestimmten Ort kommen:
ich stellte mich pünktlich bei ihm ein;
Ü Bereits am Sonntagvormittag wird sich aber erneut ziemlich sonniges Wetter einstellen (Nordschweiz 29. 3. 85, 35);
b) (als Folge von etwas) eintreten:
starke Schmerzen stellten sich ein;
Zweifel stellten sich bei uns ein;
hier oder dort, beinah überall kann sich diese Angst einstellen (Gregor-Dellin, Traumbuch 28).
6.
a) sich innerlich oder durch entsprechendes Verhalten, durch bestimmte Maßnahmen auf etwas vorbereiten:
sich auf jemandes Besuch, auf die neue Situation einstellen;
Man hatte sich im Hause Weiler auf den französischen Geschmack eingestellt und kombinierte ihn mit handwerklicher Wertarbeit (Saarbr. Zeitung 21. 12. 79, X);
b) sich jemandem anpassen, sich in seinem Verhalten nach jemandem richten:
sie hat sich ganz auf ihren Mann, sie haben sich gut aufeinander eingestellt.
7. (Sport) ↑ "egalisieren" (1 a):
mit diesem Sprung stellte er den Weltrekord ein.
8. (Sport) eine Mannschaft, einen Sportler in bestimmter Weise auf den Gegner vorbereiten:
der Trainer hat die Mannschaft gut, defensiv, auf Defensive eingestellt.
9. (Amtssprache) für etwas vorsehen, in Anschlag bringen:
Das Land Hessen wird 1985 … fünf Millionen DM für das Programm »Dorfgemeinschaftshäuser« im Landeshaushalt einstellen (Wiesbadener Kurier 12. 5. 84, 4).
10. (schweizerisch)
a) von seinem Amt, von seinen Rechten suspendieren:
der Direktor wurde vorsorglich im Dienst eingestellt;
b) (Rechtssprache) jemandem etwas aberkennen:
jemanden in der bürgerlichen Ehrenfähigkeit einstellen.
11. [eigentlich = sein Pferd einstellen (1 b)] logieren:
Jeder Fremde wird ausgefragt, wo er einstelle (Schiller, Fiesco II, 15).
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