Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
einreißen
ein|rei|ßen :1. ab-, niederreißen:
ein Haus, alte Stadtviertel einreißen;
die Flut hat die alten Dämme eingerissen;
er will … einen einzigen Riesenladen einrichten, indem er sämtliche Trennwände einreißt (Kemelman [Übers.], Mittwoch 175);
Ü Die Dynamik der Geschichte selbst ist es, welche die festgefügten Mauern nach und nach einreißt (Thieß, Reich 49);
Der Versammlung ist jedenfalls das Kunststück gelungen, die in mühsamer Kopfarbeit aufgebauten innenpolitischen Chancen mit dem außenpolitischen Hintern einzureißen (Woche 13. 3. 98, 1).
2. a) (vom Rand her) einen Riss in etwas machen:
ich habe leider den [Geld]schein eingerissen;
b) einen Riss bekommen; brüchig werden:
der Stoff reißt überall ein;
der Ärmel war bis zum Ellbogen eingerissen;
die eingerissenen (umgangssprachlich; rauen) Hände eincremen.
3. sich durch Eindringen eines Splitters o. Ä. verletzen:
ich habe mir einen Dorn eingerissen.
4. zur üblen Angewohnheit werden; um sich greifen:
merkwürdige Sitten sind hier, in diesem Land eingerissen;
wir wollen das nicht [bei uns] einreißen lassen;
Kaviar und Schinken, so was soll gar nicht erst einreißen (Bieler, Bär 190).
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