Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
einlassen
ein|las|sen :1. hereinkommen lassen, jemandem Zutritt gewähren, den Eintritt gestatten:
sie wollte den Fremden nicht einlassen;
Ü sie öffnete das Fenster, um Licht und Luft einzulassen;
Kaum einer hat so viel gelesen wie Goethe und so viel fremden Geist in sich eingelassen wie er (Thieß, Reich 402).
2. einlaufen, einfließen lassen:
das Wasser [in die Badewanne] einlassen.
3. in eine feste, harte Materie einfügen und dort befestigen; genau einpassen, einsetzen:
in Gold eingelassene Edelsteine;
hier hat man auch beim neuen Modell die Blinker eingelassen (ADAC-Motorwelt 10, 1984, 24);
In die steinernen Fliesen von S. Maria del Popolo sind zahlreiche Grabplatten eingelassen (Fest, Im Gegenlicht 404);
In die Rückwand des Raumes war ein grauer Safe eingelassen (M. L. Fischer, Kein Vogel 171).
4. (süddeutsch, österreichisch)
a) mit Wachs einreiben, einwachsen:
den Fußboden einlassen;
b) mit Farbe o. Ä. streichen, lackieren:
den Schrank mit Firnis einlassen.
5. (meist abwertend) Kontakt aufnehmen, Umgang pflegen, verkehren:
mit diesem Menschen solltest du dich nicht einlassen;
Kein Mädchen hatte sich bisher mit ihm eingelassen (Brückner, Quints 187).
6.
a) auf etwas eingehen:
sich auf ein Abenteuer einlassen;
ich ließ mich auf nichts ein;
sich in ein Gespräch einlassen;
Amerung ließ sich aber auf keine weiteren Diskussionen ein (Prodöhl, Tod 71);
Der hatte sich … mit Italienern in ein Geschäft besonderer Art eingelassen (Loest, Pistole 99);
b) sich an etwas beteiligen, mitmachen:
Vergesslichkeit … ist Berufskrankheit der Journalisten – sie entsteht aus Unkonzentriertheit, man lässt sich nicht wirklich auf seine Gegenstände ein, sondern nur so weit, wie sie zur Sensation taugen (Woche 19. 12. 97, Extra 10);
im Gegensatz zu früher, als man sich … auf komplizierte Fummeleien mit verrosteten Kettenmonstern einlassen musste, geht die Montage von modernen Schneeketten heute doch schon wesentlich leichter von der Hand (a & r 2, 1997, 125).
7. (Rechtssprache) Einlassungen machen:
sich dahin gehend einlassen, dass …;
»Ich habe von alledem nichts gewusst …« So oder ähnlich haben sich auch die drei von Köln eingelassen (Spiegel 8, 1980, 49).
8. (vom Lohn o. Ä., den man zu bekommen hat) einbehalten lassen, auf-, verrechnen lassen:
ist er um Waldbäume eingekommen. Die können sie ihm nicht schenken, … die muss er abdienen. So hat er Arbeitslohn dafür eingelassen (Rosegger, Waldbauernbub 79).
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