Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
einführen
ein|füh|ren :1. vorsichtig, sachgerecht in eine Öffnung, durch eine Öffnung in etwas schieben:
einen Schlauch [durch den Mund] in den Magen einführen;
den Penis in die Scheide einführen;
die behelfsmäßigen Bremskarabiner werden eingehängt und das Doppelseil eingeführt (Eidenschink, Fels 146);
Das Kondom muss über den steifen Penis gerollt werden, und zwar vor dem Einführen in die Scheide (Aids Info für Frauen, Berlin 1987);
Das gekonnte Einführen eines fingerdicken Gummirohres durch den Mund in den Kehlkopf und die Luftröhre wirkt elegant (Hackethal, Schneide 40).
2. (Waren) aus dem Ausland beziehen, kaufen; importieren:
Rohstoffe [aus Übersee] einführen;
Drogen werden illegal eingeführt;
Die Bundesrepublik führt rd. ein Drittel ihres Holzbedarfs ein (Mantel, Wald 64).
3. als Neuerung bekannt machen und verbreiten, in Gebrauch nehmen:
ein neues Lehrbuch an einer Schule einführen;
die Sommerzeit einführen;
die Ware hat sich gut eingeführt (ist allgemein bekannt, wird viel gekauft);
ein [gut] eingeführtes Geschäft (allgemein bekanntes Geschäft mit einem großen Kundenkreis);
… im Gegensatz wiederum zum Deutschen Reich, das bei seiner Gründung 1871 das allgemeine und gleiche Wahlrecht einführte (Fraenkel, Staat 360);
Eine Zahlung von Diäten durch den Staat wurde erst … 1911 eingeführt (Fraenkel, Staat 234).
4. a) mit der zukünftigen Arbeit vertraut machen; einweisen:
eine neue Kollegin einführen;
b) jemandem die Anfangsgründe von etwas erklären; ihn, sie an ein neues Wissensgebiet heranführen:
einige einführende Worte sprechen;
Im Verlauf unseres Zusammenseins führte ich ihn in die Philosophie Hegels ein (Niekisch, Leben 360);
Er hat mich in die katholische Dogmatik eingeführt (Rinser, Mitte 75);
Der Artikel Architektur führt in die Geschichte der Baukunst ein (Bild. Kunst III, 7).
5. a) mit jemandem in offizieller Form bekannt machen, in einem bestimmten Personenkreis vorstellen:
jemanden bei seinen Eltern, in die Gesellschaft einführen;
… werde seine Tochter sich ein Vergnügen daraus machen, mich in ihren Club einzuführen (Th. Mann, Krull 363);
Nun endlich sollte er förmlich in sein Amt eingeführt werden, da auch der katholische Magistrat seine Wahl zum Kanzleiverwalter anerkannte (NJW 19, 1984, 1095);
Johannes war längst bei Susannes Eltern eingeführt, er wurde zum Abendessen eingeladen, sonntags auch mal zum Mittagessen (Danella, Hotel 96);
b) in einem Personenkreis in bestimmter Weise in Erscheinung treten; bei seinem ersten Auftreten einen bestimmten Eindruck machen:
er hat sich im Klub gut eingeführt;
In den Oberfeldwebelraum führte er sich mit einem Vortrag über die Offiziersbordelle ein (Ott, Haie 243).
6. (österreichisch) (die Ernte) einfahren.
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