Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
einbrechen
ein|bre|chen :1. a) gewaltsam in ein Gebäude, in einen Raum o. Ä. eindringen (um etwas zu stehlen):
in unsere Firma ist eingebrochen worden;
in Gießen, als ich zusammen mit Kriegmann in die Arztpraxis eingebrochen war (Gabel, Fix 117);
b) einen Einbruch verüben, unternehmen:
Diebe haben in der Werkstatt eingebrochen;
bei unserem Nachbarn, in unserer Firma ist eingebrochen worden;
c) räuberisch, zerstörerisch, kriegerisch eindringen, einfallen:
der Gegner ist in unsere Stellung eingebrochen;
Ü … nachdem sie gesagt hat, dass ich … eine kleine Hure bin, in ihre Ehe einbreche … (Schwaiger, Wie kommt 128);
Der Vater war ein … plötzlich in seine Träume eingebrochener Fremdling (Böll, Haus 5).
2. plötzlich beginnen:
der Winter brach ein;
bei einbrechender Dunkelheit;
sie merkten gar nicht, wie in dieser Nacht die große Kälte einbrach (Bieler, Bär 10).
3.
a) [im mittleren Teil zuerst] einstürzen, nach unten [durch]brechen:
das Gewölbe, die Decke ist eingebrochen;
ein eingebrochener Stollen;
Ü die Nachfrage nach Konsumgütern ist eingebrochen (dramatisch zurückgegangen);
die Aktienkurse drohten einzubrechen;
die obersten Krusten brachen kreisrund ein (Grzimek, Serengeti 59);
b) hindurchbrechend nach unten fallen, stürzen:
auf dem Eis, beim Eislaufen einbrechen;
c) hindurchbrechend eindringen, hineinstürzen:
Wasser ist in den Stollen eingebrochen;
die Katastrophe brach in seine privatesten Sphären ein (Schnabel, Marmor 99).
4. a) (salopp) mit etwas keinen Erfolg haben, scheitern; eine [unerwartet] schwere Niederlage erleiden:
die Konservativen sind bei den Wahlen [schwer] eingebrochen;
nach dem Führungstreffer des Gegners brach die Heimmannschaft kläglich ein;
auf den letzten Metern brach die Läuferin völlig ein (sie verließen die Kräfte);
Da war dieser verdammte Ausrutscher in Physik gewesen, als die Klasse einbrach (sehr schlecht abschnitt) mit einem Durchschnitt nahe der Vier (Loest, Pistole 206);
b) (umgangssprachlich) ↑ "wegbrechen" (2):
die Nachfrage ist eingebrochen.
5. gewaltsam eindrücken, durchbrechend einreißen:
die Tür, eine Mauer einbrechen.
6. (Reiten) zureiten:
Ein dermaßen begabter Einreiter – sie hatte ihn einmal einen jungen Galopper einbrechen sehen (Frischmuth, Herrin 55).
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