Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
eignen
eig|nen [mittelhochdeutsch eigenen, althochdeutsch eiginēn = in Besitz nehmen, haben]:1. (gehoben) jemandem, einer Sache als Merkmal, Eigenschaft zugehören:
ihr eignet eine gewisse Schüchternheit;
eine bleiche, aschgraue Färbung eignete ihrer Stimme (K. Mann, Wendepunkt 35);
… Antriebsaggregate, denen die Kraft von Panzermotoren eignet (Berger, Augenblick 69).
2. die erforderlichen, zweckentsprechenden Eigenschaften besitzen; geeignet sein:
sich [nicht] als/zum Lehrer eignen;
sich als Geschenk, zum Verschenken eignen;
die Beiträge eigneten sich eher für eine Zeitschrift als für eine Zeitung (Niekisch, Leben 226);
Er hatte … Zähne, die sich für eine Zahnpastareklame geeignet hätten (Ott, Haie 229);
Ich eigne mich nicht für den Posten (Erich Kästner, Fabian 17);
niemand hätte sich dazu so hervorragend geeignet wie Walter (Schnurre, Bart 33).
3. a) sich zu eigen geben:
Was ist das für ein Gott, der einem Menschen eignet (Lessing, Nathan III, 1);
b) sich zu eigen machen, aneignen:
Möchten sie (= die Menschen) Vergangnes mehr beherz'gen, Gegenwärt'ges, formend, mehr sich eignen (Goethe, Pandora 1074 f.);
c) zu eigen geben, übergeben, zuführen:
so führen wir noch heute Nacht den Anschlag aus, der mir das Mädchen eignet (Goethe, Claudine 506);
d) in eine bestimmte Stellung, einen bestimmten Status o. Ä. bringen:
So eign' ich dich zu meiner lieben Braut (Wieland, Oberon 5, 41);
e) (für einen bestimmten Zweck) benutzen, verwenden, nehmen:
in der Küche, wo man das Nudelbrett als Tisch eignete und sich um dasselbe herumsetzte (Rosegger, Waldbauernbub 106).
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