Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
echt
ẹcht [aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch echt = echt, recht, gesetzmäßig, zusammengezogen aus: ehacht (dafür mittelhochdeutsch, althochdeutsch ēhaft [niederdeutsch -cht- entspricht hochdeutsch -ft-, vgl. ↑ "Schacht"]) = gesetzmäßig, zu mittelhochdeutsch ē, althochdeutsch ēwa, ↑ "Ehe"]:1. a) nicht nachgemacht, nicht imitiert; unverfälscht:
echte Perlen;
ein echter Pelz;
ein echter Dürer (von Dürer selbst gemaltes Bild);
die Unterschrift ist echt;
der Ring ist echt (rein) golden, silbern;
b) reinrassig:
ein echter Pudel;
c) wirklich [vorhanden]; nicht vorgetäuscht, nicht scheinbar:
eine echte Freundschaft;
ein echtes Problem;
eine echte Lücke;
sein Schmerz war echt;
Hier handelt es sich um einen echten Notstand (v. d. Grün, Glatteis 305);
Alles, was Sie gesehen und gehört haben, ist vollkommen echt, auch die Schüsse (Hofmann, Fistelstimme 151);
Klaus beneidete Sabine und Helmut. Abends lesen, echt gut (M. Walser, Pferd 42);
Ich habe das echt nicht begriffen (Dierichs, Männer 166);
ich habe echt eine ganz schöne Wut im Bauch (Petersen, Resonanz 124);
in echt (umgangssprachlich; in Wirklichkeit, tatsächlich).
2. typisch:
ein echter Berliner;
das ist echt englisch, echt Hitchcock;
(umgangssprachlich:) das war ja wieder einmal echt!;
Antje will ja eine echte Landwirtschaftsfrau werden (Danella, Hotel 187).
3. (Mathematik) einen Zähler aufweisend, der kleiner als der Nenner ist:
ein echter Bruch.
4. (Chemie, Textilindustrie) (von Farben) gegenüber bestimmten chemischen und physikalischen Einflüssen fast unempfindlich:
echte Farben;
das Blau ist echt.
5. rechtlich, gesetzmäßig:
Sobald dem Briten keine Wahl mehr bleibt, bin ich im echten Ehebett geboren (Schiller, Maria Stuart IV, 10).
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