Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
durchkommen
dụrch|kom|men :1. trotz räumlicher Behinderung durch einen Raum, Ort o. Ä. zum Ziel gelangen:
wir hatten Mühe [durch die Innenstadt] durchzukommen;
ein Durchkommen ist hier nicht möglich;
bei dieser massierten Deckung fand die Heimmannschaft kein Durchkommen (Sport; konnte sie die gegnerische Abwehr nicht überwinden).
2. (umgangssprachlich) eine telefonische Verbindung bekommen:
er kam [mit seinem Anruf] nicht durch;
Mit dem Ausland konnte ich noch nicht telefonieren. Sie sind die ersten, die durchgekommen sind (Spiegel 10, 1977, 119).
3. (umgangssprachlich) durchgesagt, bekannt gegeben werden:
die Meldung, Nachricht kam durch, dass …;
Es ist gerade im Radio in den Nachrichten durchgekommen (v. d. Grün, Glatteis 7).
4. auf seinem Weg durch einen Ort o. Ä. kommen, ohne dort Halt, Station zu machen:
um 5 Uhr muss der ICE nach München [hier] durchkommen;
vorige Woche kam hier eine Jagdsafari durch (Grzimek, Serengeti 265);
Auf der Straße zwischen Saida und Nabatieh explodierte eine Mine, als eine israelische Patrouille dort durchkam (NZZ 30. 4. 83, 2).
5. (umgangssprachlich) 1"durchdringen" (1):
der Regen kommt [durch die Zimmerdecke] durch;
die Sonne kommt [durch die Wolken] durch;
Ü manchmal kommt der Lehrer bei ihm durch (merkt man ihm an, dass er von Beruf Lehrer ist).
6. a) sein Ziel erreichen, Erfolg haben:
im Leben durchkommen;
mit Ausflüchten kommst du bei mir nicht durch;
mit Englisch kommt man überall durch (kann man sich überall verständigen);
Sein Bruder, der immer schneller war als er, der überall durchkam, dem die Mädchen nachliefen … (Brückner, Quints 152);
Die Staatsanwaltschaft ist mit der Revision durchgekommen (Prodöhl, Tod 79);
b) innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums bewältigen:
wir sind mit dem Lehrstoff nicht ganz durchgekommen;
c) nicht mehr als die nötigsten Mittel zum Leben haben; auskommen:
sie kommt [mit ihrer Rente] kaum durch.
7. (umgangssprachlich)
a) eine gefährliche, bedrohliche Situation überstehen, sich retten:
sie hoffen, unentdeckt, heil durchzukommen;
wenn ich nachts wach liege, dann denke ich oft, dass wir doch nicht heil durchkommen werden (Fallada, Jeder 233);
b) eine lebensgefährliche Krankheit überstehen:
der Patient ist durchgekommen;
Der Arzt … sagte aber sofort, dass sie lebensgefährlich verletzt sei und man nur hoffen könne, dass sie durchkomme (Prodöhl, Tod 132);
c) bei einer Prüfung, Wahl o. Ä. erfolgreich sein:
nur die ersten drei Kandidatinnen kamen durch;
die ganze Klasse ist [beim Abitur] durchgekommen.
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