Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
durchfahren
1dụrch|fah|ren :a) sich mit einem Fahrzeug durch, zwischen etwas hindurch fortbewegen:
durch einen Tunnel, unter einer Brücke, zwischen zwei Markierungen durchfahren;
b) fahrend, auf seiner Fahrt ↑ "durchkommen" (4):
der Zug fährt durch H. durch;
seltsam zu denken, dass es wirklich jemanden gibt, der wohnt, wo wir durchfahren (Jens, Mann 63);
c) eine bestimmte Strecke, Zeit ohne Unterbrechung fahren:
der Zug fährt bis München durch;
bei dieser Zugverbindung können wir durchfahren (brauchen wir nicht umzusteigen);
Sie hat gesagt, sie wäre seit dem vorigen Abend durchgefahren und wäre müde (Kemelman [Übers.], Dienstag 184).
2durch|fah|ren :
1. a) fahrend durchqueren:
ein Gebiet, die Gegend, das Land durchfahren;
Nach hässlichen Vorstadtstraßen durchfuhr die Bahn freies Gartengelände (Hartung, Junitag 4);
Sie durchfuhren mehrere Dörfer (Bieler, Mädchenkrieg 153);
b) (eine Strecke) fahrend zurücklegen:
er hat die Strecke in Rekordzeit durchfahren;
Durchfährt man dieselbe Strecke ohne Behinderung mit 100 im 4. Gang, verbraucht man nur 6 Liter (ADAC-Motorwelt 7, 1979, 31);
Ohne hochzusehen, durchfuhr er die Opladener Straße (Prodöhl, Tod 189).
2. jemandem plötzlich bewusst werden und eine heftige Empfindung auslösen:
ein Schreck, ein Gedanke durchfuhr sie;
plötzlich durchfuhr es sie (kam es ihr ins Gedächtnis), dass sie noch einmal ins Büro musste;
In demselben Augenblick durchfuhr mich eisig, was für eine … Torheit ich eben gesagt hatte (Fallada, Herr 43).
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