Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Druck
1Drụck, der; -[e]s, Drücke (seltener: -e) und -s [mittelhochdeutsch, althochdeutsch druc, zu ↑ "drücken"]:1. (Physik) auf eine Fläche wirkende Kraft:
ein großer, starker, geringer Druck;
ein Druck von 10 bar;
in dem Zylinder entstehen hohe Drücke;
den Druck messen, kontrollieren, erhöhen;
die Deiche haben dem Druck der Wassermassen nicht standgehalten;
etwas steht unter hohem Druck;
Ü der militärische Druck des Gegners nahm zu, ließ nach;
die Abwehr stand mächtig unter Druck (wurde hart bedrängt);
Druck hinter etwas machen (umgangssprachlich; dafür sorgen, dass etwas beschleunigt erledigt wird).
2.
a) Betätigung durch 1Druck (1), das Drücken:
ein leichter Druck auf den Knopf;
durch einen Druck/mit einem Druck auf die Taste setzte sie die Anlage in Betrieb;
b) Gefühl des 1Drucks (1) an einer bestimmten Körperstelle:
einen Druck im Kopf haben;
er spürte einen starken Druck im Magen.
3. Zwang:
[moralischen] Druck auf jemanden ausüben;
dem Druck der Öffentlichkeit, der öffentlichen Meinung nachgeben;
mit etwas in Druck (Bedrängnis) kommen, geraten;
in/im Druck (umgangssprachlich; in Zeitnot) sein;
er sitzt, steckt ganz schön im Druck (umgangssprachlich; in Zeit-, Geldnot);
unter dem Druck der Verhältnisse (weil die Verhältnisse dazu zwingen);
unter Druck stehen, handeln;
jemanden unter Druck setzen (bedrängen);
Überall kriegste Druck (wird dir zugesetzt). Von den Eltern, in der Schule (elan 2, 1980, 29);
Es stimmt, dass ich vor Jahresfrist, als ich den Finanzskandal aufdeckte, unter starken Druck geriet (mir hart zugesetzt wurde; Brückenbauer 37, 1985, 11);
In der heißen Wahlkampfphase wollen die Pragmatiker Ventile öffnen, damit das Volk Druck ablassen kann (Woche 18. 4. 97, 17).
4. (Jargon)
a) ↑ "Schuss" (4 a):
wenn sie auf Turkey waren und an einen Druck ranwollten (Stern 47, 1978, 170);
Ich heulte und wartete, dass der Druck bei ihm wirkte (Christiane, Zoo 121);
[jemandem, sich] einen Druck setzen ([jemandem, sich] eine Droge injizieren: Drogen … »… Wenn ich mir aber einen Druck setze, dann geht das.« [Spiegel 44, 1989, 82]);
b) ↑ "Schuss" (4 b):
Es reichte selten für zwei Drucks am Tag (Christiane, Zoo 96).
2Drụck, der; -[e]s, -e und -s [zu ↑ "drucken"]:
1. a) das Drucken:
den Druck überwachen;
etwas in Druck geben;
der Vortrag ist im Druck erschienen (liegt gedruckt vor);
b) gedrucktes Werk, Bild:
ein alter Druck;
c) Art oder Qualität, in der etwas gedruckt ist:
kursiver Druck;
ein schlechter, unklarer Druck;
ein kleiner Druck (ein Druck, bei dem kleine Schriftzeichen verwendet wurden).
2. bedruckter [Kleider]stoff:
Hemden in neuen Drucks;
Vierecktücher, reine Seide, … schicke Drucks (MM 29. 1. 66, 15).
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