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direkt
1di|rẹkt [lateinisch directus = gerade, ausgerichtet, adjektivisches 2. Partizip von: dirigere, ↑ "dirigieren"]:1. ohne Umweg, in gerader Richtung auf ein Ziel zuführend, sich auf ein Ziel zubewegend:
eine direkte Verbindung nach Paris (eine Verbindung, die kein Umsteigen erfordert);
der Raum hat kein direktes (unmittelbar von außen einfallendes) Licht;
direkte (unmittelbare) Sonneneinstrahlung;
diese Straße führt direkt ins Zentrum;
ich komme direkt (geradewegs) vom Bahnhof;
die direkte Route von Nairobi nach Juba … ist wegen des Bürgerkrieges … nicht befahrbar (NZZ 21. 12. 86, 5);
In direkter (unmittelbarer) Nachbarschaft befand sich im Dritten Reich der Sitz des Reichsführers SS (Brückner, Quints 90).
2. unverzüglich, sofort, ohne Aufenthalt:
er kommt direkt nach Dienstschluss hierher;
mit diesem Zug haben Sie direkt Anschluss, direkten Anschluss;
ein Fußballspiel direkt (live) übertragen.
3. in unmittelbarer Nähe:
direkt am Bahnhof, vorm Haus;
Fährt direkt unter dem Äquator, und noch immer sind die Schläfen so blass (Heim, Traumschiff 214).
4. ohne Vermittlung, ohne Mittelsperson, unmittelbar:
sein direkter Vorgesetzter;
sie bekommen ihre Kartoffeln direkt vom Bauern;
schicken Sie die Post bitte direkt an mich;
Ihre direkten Konkurrenten, die Autoindustrie und die Deutsche Lufthansa, zollen der Bahn … Beifall (Heilbronner Stimme 12. 5. 84, 4);
Die Entscheidung um den Meistertitel wird beim letzten Spiel … im direkten Vergleich der beiden Mannschaften … fallen (Augsburger Allgemeine 14. 2. 78, 27).
5. durch unmittelbare Beziehung o. Ä.; persönlich, nicht vermittelt:
eine direkte Einflussnahme;
seine Anteilnahme ist viel direkter.
6. (umgangssprachlich) unmissverständlich, unverblümt:
das war eine sehr direkte Frage;
er ist allzu direkt in seiner Art;
weil die Bürgeraktion vorsichtigerweise nicht direkt behauptete, der WWF verwende seine Mittel zweckentfremdet (NZZ 30. 8. 86, 30).
2di|rẹkt [zu: 1"direkt"] (umgangssprachlich):
geradezu, ausgesprochen, regelrecht:
das ist ja direkt gefährlich, was du da machst;
sie hat direkt Glück gehabt;
man sieht direkt, wie sich die Sache verändert;
erst waren wir in Bitterfeld, aber da fühlten wir uns direkt eingesperrt (Loest, Pistole 253);
»Habt ihr denn in Hamburg eine Bleibe?«, fragt Chris unvermittelt. »Nicht direkt (eigentlich nicht) …«, sagt Jojo (Straessle, Herzradieschen 160).
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