Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
$
%
&
-
2
3
A
B
C
[D]
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
£
¥
Ł
Œ
Ɛ
Ʋ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Ο
Π
Ρ
Σ
Τ
Φ
Χ
Ω
€
Ding
1Dịng, das; -[e]s, -e und -er [mittelhochdeutsch dinc, althochdeutsch thing, eigentlich = (Gerichts)versammlung der freien Männer, dann = Rechtssache, Rechtshandlung; wahrscheinlich zu ↑ "dehnen" und ursprünglich entweder = Zusammenziehung (von Menschen) oder = (mit einem Flechtwerk) eingefriedeter Platz (für Versammlungen)]:1. a) nicht näher bezeichneter Gegenstand, nicht näher bezeichnete Sache:
schöne, wertvolle Dinge;
seine persönlichen Dinge mitnehmen;
Werkzeug, Nägel und ähnliche Dinge;
Er verzichtete auf so viele Dinge, damit Evelyn und die Kinder alles bekamen, was sie brauchten (Baum, Paris 74);
Hier lernt er, sein Geld für gesundheitsschädliche Dinge auszugeben (Bamm, Weltlaterne 44);
Der Abendanzug aber … war vorhanden, – ganz kürzlich hatte ich ihn mir zugelegt und hielt ihn nebst anderen Dingen in einem Stübchen verborgen (Th. Mann, Krull 264);
R aller guten Dinge sind drei (Ausspruch zur Rechtfertigung von etwas, was jemand ein drittes Mal tut, zum dritten Mal probiert); jedes Ding hat zwei Seiten (jede Sache hat ihre gute und ihre schlechte Seite, hat Vor- und Nachteile);
b) (umgangssprachlich) etwas, was jemand (in abschätziger Redeweise oder weil er die genaue Bezeichnung dafür nicht kennt oder nicht gebrauchen will) nicht mit seinem Namen nennt:
was ist denn das für ein Ding?;
das Haus ist ja ein tolles Ding;
die Dinger taugen nichts, sind schon kaputt;
Tun Sie bloß das Ding da weg. Ihr Mikrophon (Degener, Heimsuchung 89);
R das ist ein Ding mit 'nem Pfiff (umgangssprachlich; das funktioniert auf überraschende, merkwürdige Weise); das ist ein Ding wie 'ne Wanne (berlinisch; eine eindrucksvolle Sache); gut Ding will Weile haben (etwas, was gut werden soll, braucht seine Zeit);
☆ das ist ja ein Ding! (umgangssprachlich; Ausruf der Überraschung oder der Entrüstung);
ein Ding drehen (umgangssprachlich; etwas anstellen; ein Verbrechen begehen: die Polizei hatte erfahren, dass die beiden Ganoven ein Ding drehen wollten);
jemandem ein Ding verpassen (umgangssprachlich: 1. jemandem einen brutalen Schlag versetzen. 2. jemanden in unsanfter Form zurechtweisen, tadeln);
krumme Dinger machen (umgangssprachlich; etwas Unerlaubtes, Rechtswidriges tun);
mach keine Dinger! (umgangssprachlich; Ausruf des Erstaunens, der Überraschung);
c) (Philosophie) etwas, was in einer bestimmten Form, Erscheinung, auf bestimmte Art und Weise existiert und als solches Gegenstand der Wahrnehmung, Erkenntnis ist:
das Wesen der Dinge erkennen;
Ich dachte ununterbrochen am Kern der Dinge vorbei (H. Weber, Einzug 344).
2.
a) Vorgang, Ereignis:
es waren unerfreuliche Dinge vorgekommen;
Wenn die Dinge sich wirklich so zugetragen haben, wie die Berichte versichern (Schneider, Leiden 57);
seinen Hut …, den er, in Voraussicht der kommenden Dinge, von der Garderobe geholt hatte (Hildesheimer, Legenden 87);
☆ über den Dingen stehen (sich nicht allzu sehr von etwas beeindrucken, berühren, beeinträchtigen lassen);
b) Angelegenheit; Sache:
einige Dinge müssen geregelt, geändert werden;
das Annehmen der Meldung und das Ergreifen von Maßnahmen, das war nicht einerlei Ding (veraltet; waren zwei verschiedene Sachen, von denen nicht unbedingt die eine aus der anderen folgen muss);
sie hatte vor der Reise noch tausend Dinge zu erledigen;
nach Lage der Dinge;
in politischen Dingen, in Dingen des Geschmacks kennt er sich aus;
es handelt sich um private, persönliche, intime, interne Dinge, die niemanden etwas angehen;
Ihr Männer begreift die einfachsten Dinge nicht (Baum, Paris 50);
In manchen Dingen sind wir gar nicht so verschieden (Remarque, Obelisk 85);
aber in den Dingen des praktischen Lebens hielt er eine peinliche Ordnung (Edschmid, Liebesengel 21);
Wir sprachen dann über praktische Dinge, Wald, Feld, Wiese, Wasser und Moor (Hauptmann, Schuß 48);
☆ die Letzten/letzten Dinge (die religiös-metaphysische Vorstellungen von Tod und Ewigkeit);
ein Ding der Unmöglichkeit sein (unmöglich sein, sich nicht erledigen, ausführen, einrichten lassen);
nicht jemandes Ding sein (umgangssprachlich; nicht jemandes Angelegenheit sein, jemandes Interesse finden: Das ist etwas, wovon wir uns distanzieren, wofür wir uns schämen. Das ist nicht unser Ding [Woche 3. 7. 98, 8]);
der Dinge harren, die da kommen sollen (gehoben; abwarten, was geschehen wird; nach Lukas 21, 26: inmitten davon stand Jans Repschläger und harrte der Dinge, die da kommen sollten [Winckler, Bomberg 221]);
unverrichteter Dinge (ohne etwas erreicht zu haben);
nicht mit rechten Dingen zugehen (merkwürdig, unerklärlich sein; nicht legal geschehen, vor sich gehen);
vor allen Dingen (vor allem, besonders).
3. (umgangssprachlich) Mädchen:
ein junges, albernes, lustiges Ding;
Die Tochter ist ein liebes Ding (Hauptmann, Schuß 45);
Ich bin schon einmal verheiratet gewesen und bin kein dummes Ding mehr (Nossack, Begegnung 433).
4. (umgangssprachlich verhüllend)
a) männliches oder weibliches Geschlechtsteil:
Mein Ding war stramm und stemmte gegen den Stoff (Eppendorfer, Monster 34);
Man hält ihnen die Titten unter die Nase, wackelt ein bisschen mit dem Po, und schon haben sie nichts anderes im Sinn, als ihr Ding in einen reinzustecken (Fried, Glücksspieler 70);
b) weibliche Brust:
Brigitte Nielsen … war unheimlich lieb und hatte zwei riesige Dinger (Bohlen, Wahrheit 119).
5. [mittelhochdeutsch gedinge = Hoffnung, Zuversicht; frühneuhochdeutsch = Laune, Stimmung]
☆ guter Dinge (gehoben: 1. fröhlich und munter: er ist immer guter Dinge. 2. voll Hoffnung, voll Optimismus: guter Dinge machte er sich an die schwierige Aufgabe).
2Dịng, das; -[e]s, -e (Geschichte):
Thing.
schöne, wertvolle Dinge;
seine persönlichen Dinge mitnehmen;
Werkzeug, Nägel und ähnliche Dinge;
Er verzichtete auf so viele Dinge, damit Evelyn und die Kinder alles bekamen, was sie brauchten (Baum, Paris 74);
Hier lernt er, sein Geld für gesundheitsschädliche Dinge auszugeben (Bamm, Weltlaterne 44);
Der Abendanzug aber … war vorhanden, – ganz kürzlich hatte ich ihn mir zugelegt und hielt ihn nebst anderen Dingen in einem Stübchen verborgen (Th. Mann, Krull 264);
R aller guten Dinge sind drei (Ausspruch zur Rechtfertigung von etwas, was jemand ein drittes Mal tut, zum dritten Mal probiert); jedes Ding hat zwei Seiten (jede Sache hat ihre gute und ihre schlechte Seite, hat Vor- und Nachteile);
b)
was ist denn das für ein Ding?;
das Haus ist ja ein tolles Ding;
die Dinger taugen nichts, sind schon kaputt;
Tun Sie bloß das Ding da weg. Ihr Mikrophon (Degener, Heimsuchung 89);
R das ist ein Ding mit 'nem Pfiff (umgangssprachlich; das funktioniert auf überraschende, merkwürdige Weise); das ist ein Ding wie 'ne Wanne (berlinisch; eine eindrucksvolle Sache); gut Ding will Weile haben (etwas, was gut werden soll, braucht seine Zeit);
☆ das ist ja ein Ding! (umgangssprachlich; Ausruf der Überraschung oder der Entrüstung);
ein Ding drehen (umgangssprachlich; etwas anstellen; ein Verbrechen begehen: die Polizei hatte erfahren, dass die beiden Ganoven ein Ding drehen wollten);
jemandem ein Ding verpassen (umgangssprachlich: 1. jemandem einen brutalen Schlag versetzen. 2. jemanden in unsanfter Form zurechtweisen, tadeln);
krumme Dinger machen (umgangssprachlich; etwas Unerlaubtes, Rechtswidriges tun);
mach keine Dinger! (umgangssprachlich; Ausruf des Erstaunens, der Überraschung);
c) (Philosophie) etwas, was in einer bestimmten Form, Erscheinung, auf bestimmte Art und Weise existiert und als solches Gegenstand der Wahrnehmung, Erkenntnis ist:
das Wesen der Dinge erkennen;
Ich dachte ununterbrochen am Kern der Dinge vorbei (H. Weber, Einzug 344).
2.
a) Vorgang, Ereignis:
es waren unerfreuliche Dinge vorgekommen;
Wenn die Dinge sich wirklich so zugetragen haben, wie die Berichte versichern (Schneider, Leiden 57);
seinen Hut …, den er, in Voraussicht der kommenden Dinge, von der Garderobe geholt hatte (Hildesheimer, Legenden 87);
☆ über den Dingen stehen (sich nicht allzu sehr von etwas beeindrucken, berühren, beeinträchtigen lassen);
b) Angelegenheit; Sache:
einige Dinge müssen geregelt, geändert werden;
das Annehmen der Meldung und das Ergreifen von Maßnahmen, das war nicht einerlei Ding (veraltet; waren zwei verschiedene Sachen, von denen nicht unbedingt die eine aus der anderen folgen muss);
sie hatte vor der Reise noch tausend Dinge zu erledigen;
nach Lage der Dinge;
in politischen Dingen, in Dingen des Geschmacks kennt er sich aus;
es handelt sich um private, persönliche, intime, interne Dinge, die niemanden etwas angehen;
Ihr Männer begreift die einfachsten Dinge nicht (Baum, Paris 50);
In manchen Dingen sind wir gar nicht so verschieden (Remarque, Obelisk 85);
aber in den Dingen des praktischen Lebens hielt er eine peinliche Ordnung (Edschmid, Liebesengel 21);
Wir sprachen dann über praktische Dinge, Wald, Feld, Wiese, Wasser und Moor (Hauptmann, Schuß 48);
☆ die Letzten/letzten Dinge (die religiös-metaphysische Vorstellungen von Tod und Ewigkeit);
ein Ding der Unmöglichkeit sein (unmöglich sein, sich nicht erledigen, ausführen, einrichten lassen);
nicht jemandes Ding sein (umgangssprachlich; nicht jemandes Angelegenheit sein, jemandes Interesse finden: Das ist etwas, wovon wir uns distanzieren, wofür wir uns schämen. Das ist nicht unser Ding [Woche 3. 7. 98, 8]);
der Dinge harren, die da kommen sollen (gehoben; abwarten, was geschehen wird; nach Lukas 21, 26: inmitten davon stand Jans Repschläger und harrte der Dinge, die da kommen sollten [Winckler, Bomberg 221]);
unverrichteter Dinge (ohne etwas erreicht zu haben);
nicht mit rechten Dingen zugehen (merkwürdig, unerklärlich sein; nicht legal geschehen, vor sich gehen);
vor allen Dingen (vor allem, besonders).
3.
ein junges, albernes, lustiges Ding;
Die Tochter ist ein liebes Ding (Hauptmann, Schuß 45);
Ich bin schon einmal verheiratet gewesen und bin kein dummes Ding mehr (Nossack, Begegnung 433).
4. (umgangssprachlich verhüllend)
a)
Mein Ding war stramm und stemmte gegen den Stoff (Eppendorfer, Monster 34);
Man hält ihnen die Titten unter die Nase, wackelt ein bisschen mit dem Po, und schon haben sie nichts anderes im Sinn, als ihr Ding in einen reinzustecken (Fried, Glücksspieler 70);
b)
Brigitte Nielsen … war unheimlich lieb und hatte zwei riesige Dinger (Bohlen, Wahrheit 119).
5. [mittelhochdeutsch gedinge = Hoffnung, Zuversicht; frühneuhochdeutsch = Laune, Stimmung]
☆ guter Dinge (gehoben: 1. fröhlich und munter: er ist immer guter Dinge. 2. voll Hoffnung, voll Optimismus: guter Dinge machte er sich an die schwierige Aufgabe).
2Dịng, das; -[e]s, -e (Geschichte):
Thing.