Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
deuten
deu|ten [mittelhochdeutsch, althochdeutsch diuten = zeigen, erklären, ursprünglich = für das (versammelte) Volk verständlich machen, zu einem germanischen Substantiv mit der Bedeutung »Volk«, ↑ "deutsch"]:1. (mit dem Finger, einem Gegenstand) auf etwas zeigen, hinweisen:
mit dem Finger auf jemanden, etwas deuten;
er deutete nach Süden, in die andere Richtung;
Aufgeregt deutete der Italiener immer wieder mit dem Zeigefinger auf den Text (Prodöhl, Tod 204).
2. etwas erkennen, erwarten lassen; auf etwas hinweisen, hindeuten:
die Zeichen deuten auf einen Umschwung, eine Änderung;
Alles deutet auf Übergang. Wie es ist, bleibt es nicht (Chr. Wolf, Nachdenken 179).
3. a) auslegen, erklären; einer Sache einen bestimmten Sinn beilegen:
etwas richtig, falsch, ganz anders deuten;
ein Gedicht, Träume deuten;
wir deuten dies als ein Zeichen der Entspannung;
jemandem die Zukunft deuten (vorhersagen);
Was ihr zuerst vorkam wie eine weitere Gemeinheit des Schicksals, deutet sie heute als Chance (Woche 7. 11. 97, 63);
b) (selten) (jemandes Verhalten o. Ä.) in bestimmter Weise auslegen, einen bestimmten Sinn hineinlegen:
jemandem etwas übel, negativ deuten.
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