Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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denken
dẹn|ken [mittelhochdeutsch, althochdeutsch denken]:1. die menschliche Fähigkeit des Erkennens und Urteilens anwenden; mit dem Verstand arbeiten; überlegen:
logisch, nüchtern, schnell denken;
sie denkt praktisch;
bei dieser Arbeit muss man denken;
laut denken (umgangssprachlich; vor sich hin reden);
nicht mehr klar denken können;
was mache ich jetzt, dachte sie (überlegte sie);
woran denkst du? (was beschäftigt dich gerade?);
die Dinge zu Ende denken;
das geschieht schon, solange ich denken kann (schon immer);
denk mal, Eva hat sich verlobt (umgangssprachlich; drückt Erstaunen über eine unerwartete Tatsache aus);
(auch spöttisch:) »Kannst du denn schwimmen?« – »Ja, denk mal!«;
logisches, abstraktes, begriffliches Denken;
das Denken ausschalten;
die Klarheit seines Denkens ist bestechend;
Zum zweiten Mal in dieser Stunde dachte er den gleichen Gedanken (stellte er die gleiche Überlegung an; Plievier, Stalingrad 109);
Die Zukunft denken – das ist ein strategisches Kunststück unternehmerischer Verantwortung (Höhler, Sieger 212);
die Bürger zu denkenden Menschen zu erziehen, … das sollte die vornehmste Aufgabe einer … Regierung sein (Dönhoff, Ära 49);
R erst denken, dann handeln (man soll nicht unüberlegt handeln); Denken ist Glückssache! (das war falsch gedacht!); gedacht, getan (veraltend; kaum überlegt, schon ausgeführt);
☆ jemandem zu denken geben ([durch ein Vorkommnis, ein Verhalten o. Ä.] jemanden nachdenklich stimmen; jemanden stutzig machen).
2. eine bestimmte Gesinnung haben, gesinnt sein:
rechtlich, freiheitlich, spießbürgerlich, gemein denken;
So kleinkariert kann doch niemand denken! (M. L. Fischer, Kein Vogel 220);
S was ich denk und tu, trau ich andern zu (zurechtweisende Bemerkung gegenüber sehr misstrauischen, anderen Böses unterstellenden Menschen).
3. annehmen, glauben, vermuten, meinen:
nichts Böses denken;
ich denke schon;
ich denke, wir können uns einigen;
was/wie viel haben Sie denn gedacht? (welche Preisvorstellung haben Sie?);
er denkt (bildet sich ein), Wunder was getan zu haben;
wer hätte das gedacht! (Äußerung der Verwunderung);
Ich war ein wenig erstaunt, weil ich gedacht hatte, Karin lese keine Illustrierte (Thor [Übers.], Ich 29);
R denkste! (das glaubst du wohl!); [das ist ein] typischer Fall von denkste (das ist ein großer Irrtum).
4. eine bestimmte Meinung von etwas haben, etwas von etwas halten:
er denkt ganz anders über diese Sache;
wie denkst du darüber?;
was werden die Leute denken?;
da weiß man nicht, was man [davon] denken soll;
denk bitte nicht schlecht von mir!;
das hätte ich nie von ihm gedacht (ihm nicht zugetraut);
Wir haben uns … von Anfang an … die Freiheit genommen zu schreiben, was wir dachten (Dönhoff, Ära 15).
5. sich etwas [in bestimmter Weise] vorstellen:
ich könnte es mir so denken, dass …;
du kannst dir denken, dass ich müde bin;
das kann ich mir nicht denken (das halte ich für unwahrscheinlich, glaube ich nicht);
ein gedachter (in der Vorstellung angenommener, vorausgesetzter) Punkt, Fall;
den Käse musst du dir denken (umgangssprachlich scherzhaft; Käse gehört zwar dazu, aber es gibt keinen);
Ich dachte mir ihn etwas hintergründiger (Strauß, Niemand 125);
R das hast du dir [so] gedacht! (umgangssprachlich; du glaubst, dass etwas so ist, aber das stimmt nicht).
6. sich erinnern, gedenken:
oft, mit Freude an etwas denken;
denk daran (vergiss nicht), die Rechnung zu bezahlen;
das geschieht schon, solange ich denken kann (schon immer);
der wird noch an mich denken! (Drohung);
K Ich denk' der Zeit, wo du ein Kind warst (Ebner-Eschenbach, Gemeindekind 38);
O denket nicht des Irrtums meiner Jugend (Schiller, Tell IV, 2);
solang mir denkt, dass ich dem König diene (Schiller, Don Carlos IV, 4).
7. seine Gedanken, sein Interesse auf jemanden, etwas richten:
er denkt nur an sich, an seinen Vorteil;
bei dieser Arbeit haben wir an Sie gedacht (für diese Arbeit haben wir Sie vorgesehen);
du musst mehr an deine Gesundheit denken;
(süddeutsch, österreichisch:) auf seine Sicherheit denken;
auch die kleinen Leute müssen an die Zukunft denken (Simmel, Affäre 59);
K ist's nicht ein guter Geist, der ihnen einrät, auf Mittel zu denken, Deutschland zu beruhigen (Goethe, Götz I).
8. eine bestimmte Absicht haben, etwas Bestimmtes vorhaben:
wir denken daran, uns eine neue Wohnung zu suchen;
ich denke gar nicht, nicht im Traum daran, das zu tun (das kommt für mich nicht infrage);
Sie wollten durchaus in der Stadt bleiben, sie dächten nicht an Abfahrt (Seghers, Transit 227).
9. a) ↑ "heimzahlen" (a):
Warte, Basco, wart! Ich denk' es dir, du ungezähmter Tor (Goethe, Claudine 764 f.);
b) vergelten, ↑ "lohnen" (2):
Das tröstet mich sehr; ich denk' es euch wieder. Komm' ich diesmal nur los (Goethe, Reineke Fuchs 8, 338 f.)
logisch, nüchtern, schnell denken;
sie denkt praktisch;
bei dieser Arbeit muss man denken;
laut denken (umgangssprachlich; vor sich hin reden);
nicht mehr klar denken können;
was mache ich jetzt, dachte sie (überlegte sie);
woran denkst du? (was beschäftigt dich gerade?);
die Dinge zu Ende denken;
das geschieht schon, solange ich denken kann (schon immer);
denk mal, Eva hat sich verlobt (umgangssprachlich; drückt Erstaunen über eine unerwartete Tatsache aus);
(auch spöttisch:) »Kannst du denn schwimmen?« – »Ja, denk mal!«;
das Denken ausschalten;
die Klarheit seines Denkens ist bestechend;
Zum zweiten Mal in dieser Stunde dachte er den gleichen Gedanken (stellte er die gleiche Überlegung an; Plievier, Stalingrad 109);
Die Zukunft denken – das ist ein strategisches Kunststück unternehmerischer Verantwortung (Höhler, Sieger 212);
die Bürger zu denkenden Menschen zu erziehen, … das sollte die vornehmste Aufgabe einer … Regierung sein (Dönhoff, Ära 49);
R erst denken, dann handeln (man soll nicht unüberlegt handeln); Denken ist Glückssache! (das war falsch gedacht!); gedacht, getan (veraltend; kaum überlegt, schon ausgeführt);
☆ jemandem zu denken geben ([durch ein Vorkommnis, ein Verhalten o. Ä.] jemanden nachdenklich stimmen; jemanden stutzig machen).
2. eine bestimmte Gesinnung haben, gesinnt sein:
rechtlich, freiheitlich, spießbürgerlich, gemein denken;
So kleinkariert kann doch niemand denken! (M. L. Fischer, Kein Vogel 220);
S was ich denk und tu, trau ich andern zu (zurechtweisende Bemerkung gegenüber sehr misstrauischen, anderen Böses unterstellenden Menschen).
3. annehmen, glauben, vermuten, meinen:
nichts Böses denken;
ich denke schon;
ich denke, wir können uns einigen;
was/wie viel haben Sie denn gedacht? (welche Preisvorstellung haben Sie?);
er denkt (bildet sich ein), Wunder was getan zu haben;
wer hätte das gedacht! (Äußerung der Verwunderung);
Ich war ein wenig erstaunt, weil ich gedacht hatte, Karin lese keine Illustrierte (Thor [Übers.], Ich 29);
R denkste! (das glaubst du wohl!); [das ist ein] typischer Fall von denkste (das ist ein großer Irrtum).
4. eine bestimmte Meinung von etwas haben, etwas von etwas halten:
er denkt ganz anders über diese Sache;
wie denkst du darüber?;
was werden die Leute denken?;
da weiß man nicht, was man [davon] denken soll;
denk bitte nicht schlecht von mir!;
das hätte ich nie von ihm gedacht (ihm nicht zugetraut);
Wir haben uns … von Anfang an … die Freiheit genommen zu schreiben, was wir dachten (Dönhoff, Ära 15).
5.
ich könnte es mir so denken, dass …;
du kannst dir denken, dass ich müde bin;
das kann ich mir nicht denken (das halte ich für unwahrscheinlich, glaube ich nicht);
ein gedachter (in der Vorstellung angenommener, vorausgesetzter) Punkt, Fall;
den Käse musst du dir denken (umgangssprachlich scherzhaft; Käse gehört zwar dazu, aber es gibt keinen);
Ich dachte mir ihn etwas hintergründiger (Strauß, Niemand 125);
R das hast du dir [so] gedacht! (umgangssprachlich; du glaubst, dass etwas so ist, aber das stimmt nicht).
6. sich erinnern, gedenken:
oft, mit Freude an etwas denken;
denk daran (vergiss nicht), die Rechnung zu bezahlen;
das geschieht schon, solange ich denken kann (schon immer);
der wird noch an mich denken! (Drohung);
K
O denket nicht des Irrtums meiner Jugend (Schiller, Tell IV, 2);
7. seine Gedanken, sein Interesse auf jemanden, etwas richten:
er denkt nur an sich, an seinen Vorteil;
bei dieser Arbeit haben wir an Sie gedacht (für diese Arbeit haben wir Sie vorgesehen);
du musst mehr an deine Gesundheit denken;
(süddeutsch, österreichisch:) auf seine Sicherheit denken;
auch die kleinen Leute müssen an die Zukunft denken (Simmel, Affäre 59);
K ist's nicht ein guter Geist, der ihnen einrät, auf Mittel zu denken, Deutschland zu beruhigen (Goethe, Götz I).
8. eine bestimmte Absicht haben, etwas Bestimmtes vorhaben:
wir denken daran, uns eine neue Wohnung zu suchen;
ich denke gar nicht, nicht im Traum daran, das zu tun (das kommt für mich nicht infrage);
Sie wollten durchaus in der Stadt bleiben, sie dächten nicht an Abfahrt (Seghers, Transit 227).
9. a) ↑ "heimzahlen" (a):
Warte, Basco, wart! Ich denk' es dir, du ungezähmter Tor (Goethe, Claudine 764 f.);
b) vergelten, ↑ "lohnen" (2):
Das tröstet mich sehr; ich denk' es euch wieder. Komm' ich diesmal nur los (Goethe, Reineke Fuchs 8, 338 f.)