Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Dach
Dạch, das; -[e]s, Dächer [mittelhochdeutsch dach, althochdeutsch dah, eigentlich = das Deckende]:1. oberer Abschluss eines Hauses, eines Gebäudes, der entweder durch eine horizontale Fläche gebildet wird oder durch eine mit Ziegeln oder anderem Material gedeckte [Holz]konstruktion, bei der die Flächen in bestimmtem Winkel zueinanderstehen:
ein steiles, flaches Dach;
das Dach mit Ziegeln decken;
der Sturm hat viele Dächer abgedeckt;
ein Zimmer unterm Dach (im obersten Stockwerk);
dass nicht nur Warschaus Dächer (Häuser) zerborsten waren, die von Kiel und die von Lübeck waren es auch (Kant, Aufenthalt 154);
Ü Wir bezeichnen Winkel durch kleine griechische Buchstaben mit »Dach« (Zirkumflex; Mathematik I, 498);
dass unter dem Dach des einheitlichen Aktienrechts sowohl der Multi wie die kleine Familien-AG Platz finden müssten (Basler Zeitung 2. 10. 85, 9);
das Dach der Welt (1. das Hochland von Pamir. 2. das Himalaja-Gebirge: Dschingis Khan rollte den Teppich seines Reiches aus vom Dach der Welt bis nach Liegnitz [B. Vesper, Reise 445]. 3. Tibet);
[k]ein Dach über dem Kopf haben (umgangssprachlich; [k]eine Unterkunft haben);
jemandem aufs Dach steigen (umgangssprachlich; jemanden ausschimpfen, zurechtweisen, tadeln; nach einem alten Rechtsbrauch, dem Pantoffelhelden das Dach abzudecken);
jemandem eins, (österreichisch:) eine/etwas aufs Dach geben (umgangssprachlich: 1. jemandem einen Schlag auf den Kopf geben. 2. jemandem einen Verweis, eine Rüge erteilen);
eins, (österreichisch:) eine/etwas aufs Dach bekommen/kriegen (umgangssprachlich: 1. einen Schlag auf den Kopf bekommen. 2. einen Verweis, eine Rüge erhalten);
etwas unter Dach und Fach bringen (1. etwas in Sicherheit bringen und dadurch vor Unwetter o. Ä. schützen. 2. etwas glücklich zum Abschluss bringen: Es verging noch ein gutes Jahr, bis die Experten eine Regelung … unter Dach und Fach gebracht hatten [W. Brandt, Begegnungen 239]);
unter Dach und Fach sein (1. in Sicherheit, geschützt vor Unwetter o. Ä. sein. 2. glücklich erledigt, abgeschlossen sein);
bei jemandem ist es unterm Dach nicht ganz richtig (salopp; jemand ist nicht ganz bei Verstand);
[mit jemandem] unter einem Dach wohnen/leben/hausen (umgangssprachlich; [mit jemandem] im gleichen Haus wohnen);
unterm Dach juchhe (umgangssprachlich scherzhaft; in einer Wohnung unterm Dach, in einer Mansarde; nach dem Lied »Unterm Dach juchhe hat der Sperling seine Jungen«).
2. a) oberer Abschluss eines Fahrzeugs o. Ä.:
das Auto lag auf dem Dach;
b) oberer Abschluss eines Zelts o. Ä.:
das Dach hat einen Riss.
3. vor Sonne, Regen o. Ä. schützende Konstruktion über etwas:
ein kleines Dach über dem Hauseingang;
ein Brunnen mit einem ziegelgedeckten Dach.
4. Kurzform von ↑ "Schiebedach" (1):
mit offenem Dach fahren.
5. (Bergbau) unmittelbar über einem Flöz liegende Gesteinsschicht.
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Ansicht: Dach