Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
da
1da :1. [mittelhochdeutsch dā(r), althochdeutsch dār]
a) an dieser Stelle, dort:
da steht doch der Eimer;
da ist die Haltestelle;
da kommt er;
da vorn, da unten liegt die Altstadt;
den Computer da möchte ich mir gerne einmal ansehen;
er wohnt da;
gehen wir auf die andere Seite, da ist es sonnig;
es muss noch Brot da (vorhanden, verfügbar) sein;
diese Dinge sind nur dazu da (sind nur deswegen vorhanden, nur zu dem Zweck angeschafft o. Ä.), dass …;
es ist niemand da (anwesend, zugegen);
ich bin gleich wieder da (komme gleich zurück);
mit dieser Leistung überbot sie alles bisher Dagewesene;
Ü von den alten Leuten, die er gekannt hatte, waren nicht mehr viele da (waren nicht mehr viele am Leben);
er war nur noch für sie da (lebte nur für sie);
langsam wachte sie auf, aber sie war noch nicht ganz da (wach, bei Bewusstsein);
ein solcher Fall ist noch nie da gewesen (noch nie Wirklichkeit geworden);
Einer ist nur dafür da, ihm die Visitenkarten voranzutragen (Th. Mann, Krull 278);
sicherlich würde er in dieser Wohnung weiterleben, anders, aber d. (A. Zweig, Grischa 403);
Inzwischen ist Heinz geistig wieder voll da (Hörzu 6, 1974, 14);
da und da (an einem bestimmten Ort);
da und dort (1. an einigen Orten, an manchen Stellen. 2. manchmal, hin und wieder);
b) hier:
da sind wir;
ist da jemand?;
da, nimm das Geld!
2. [mittelhochdeutsch, althochdeutsch dō; zu 2"der" (Demonstrativpronomen)] zu diesem Zeitpunkt, in diesem Augenblick:
da lachte er;
von da an herrschte Ruhe;
früher, da war alles anders;
als er noch in Berlin wohnte, da ging es ihm besser;
endlich war der Augenblick da (eingetreten), auf den sie gewartet hatte.
3. [mittelhochdeutsch dā(r), althochdeutsch dār]
a) unter diesen Umständen, unter dieser Bedingung:
die Situation war trostlos, was war da zu tun?;
wenn ich schon gehen muss, da gehe ich lieber gleich;
b) in dieser Hinsicht:
da bin ich ganz Ihrer Meinung;
und ich dachte, dass da alles geklärt sei;
Wenn ich Ihnen da einmal etwas zeigen darf, mein Herr, wir haben gerade einige neue Muster (= von Verlobungsringen) hereinbekommen (Kant, Impressum 202);
c) gesprächseröffnend, eine Schilderung einleitend:
da klingelt doch nachts das Telefon, und wer ist dran?
4. 1"dabei" (7), ↑ "dafür" (7), ↑ "dagegen" (6), ↑ "daher" (4), 1"damit" (2), ↑ "danach" (4), ↑ "dazu" (4).
2da [zu: 1"da"]:
1. ↑ "weil":
da er krank war, konnte er nicht kommen;
da ich, wie Sie wissen, verreist war, …;
es ist mir recht, [zumal] da ich ohnehin in die Stadt muss;
Ich gebe meine Erinnerungen mit aller Vorsicht wieder, da ich mich auf manche Einzelheit nicht mehr genau besinnen kann (Jens, Mann 155).
2. (gehoben veraltend) als:
da sie noch reich war, hatte sie viele Freunde;
zu der Zeit, in den Tagen, da viele nichts zu essen hatten;
Und zugleich war es das Jahr, da der Schachklub Rinkolach Meister des Jaunfelds wurde … (Handke, Niemandsbucht 414).
3. ↑ "nachdem" (2), wo:
jetzt, da es beschlossen ist, kommt dein Einwand zu spät;
jetzt, da feststeht, dass die Wiedervereinigung … nur mit Hilfe der Westmächte zu erreichen ist (Dönhoff, Ära 218).
da = Deka…; Deziar.
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