Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
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Bulle
1Bụl|le, der; -n, -n [mittelniederdeutsch bulle, eigentlich = der Aufgeblasene, der Strotzende, bezogen auf die Geschlechtsteile]:1. a) geschlechtsreifes männliches Rind;
b) männliches Tier verschiedener Großwildarten:
die Elefantenherde bestand aus Jungtieren, Bullen und Kühen.
2. (salopp, meist abwertend) Mann von auffallend kräftigem, plumpem Körperbau:
Ich bin nicht stark genug, diesen Bullen von Kerl hinauszuschmeißen (Kirst, 08/15, 433).
3. (umgangssprachlich, oft abwertend) Polizei-, Kriminalbeamter:
Niemand hat ihn gezwungen, Bulle zu werden (Erné, Kellerkneipe 328);
Oberaufseher Spörri … nimmt einen der uniformierten Bullen beiseite, flüstert ihm etwas ins Ohr und grinst spöttisch zu mir herüber (Ziegler, Labyrinth, 305).
4. (salopp, Soldatensprache) jemand, der einen einflussreichen, einträglichen Posten hat:
und wir mögen nur Dreck für sie sein, für die Bullen da oben (Fallada, Mann 108).
5. [englisch bull = jemand, der auf Hausse spekuliert, vgl. ↑ 1"Bär" (3)] (Börsenjargon) jemand, dessen Aktivitäten an der Börse von erwartetem Steigen der Kurse geprägt sind.
6. ↑ "Bullenbeißer" (1):
ein Fleischerhund bemächtigte sich des Throns … Die Nation murrte, die Kühnsten traten zusammen und erwürgten den fürstlichen Bullen (Schiller, Fiesco II, 8).
2Bụl|le, die; -, -n [mittelhochdeutsch bulle < mittellateinisch bulla = Siegel, gesiegelte Urkunde < lateinisch bulla = kapselförmiges Amulett; Buckel, Knopf, eigentlich = (Wasser)blase]:
1. Siegel[kapsel] aus Metall als Urkundensiegel besonders im Mittelalter.
2. a) mittelalterliche Urkunde mit einem Siegel aus Metall:
die Goldene Bulle Kaiser Karls IV.;
b) in lateinischer Sprache abgefasster, feierlicher päpstlicher Erlass.
Das Wort Bulle wird häufig in beleidigender Absicht verwendet. In einem Gerichtsurteil aus den 1980er-Jahren wurde jedoch festgehalten, dass es nicht »automatisch« eine Beleidigung darstellt, da es zuweilen auch als Eigenbezeichnung mit ironischer Distanz verwendet wird.
1Bụl|le, der; -n, -n [mittelniederdeutsch bulle, eigentlich = der Aufgeblasene, der Strotzende, bezogen auf die Geschlechtsteile]:1. a) geschlechtsreifes männliches Rind;
b) männliches Tier verschiedener Großwildarten:
die Elefantenherde bestand aus Jungtieren, Bullen und Kühen.
2. (salopp, meist abwertend) Mann von auffallend kräftigem, plumpem Körperbau:
Ich bin nicht stark genug, diesen Bullen von Kerl hinauszuschmeißen (Kirst, 08/15, 433).
3. (umgangssprachlich, oft abwertend) Polizei-, Kriminalbeamter:
Niemand hat ihn gezwungen, Bulle zu werden (Erné, Kellerkneipe 328);
Oberaufseher Spörri … nimmt einen der uniformierten Bullen beiseite, flüstert ihm etwas ins Ohr und grinst spöttisch zu mir herüber (Ziegler, Labyrinth, 305).
4. (salopp, Soldatensprache) jemand, der einen einflussreichen, einträglichen Posten hat:
und wir mögen nur Dreck für sie sein, für die Bullen da oben (Fallada, Mann 108).
5. [englisch bull = jemand, der auf Hausse spekuliert, vgl. ↑ 1"Bär" (3)] (Börsenjargon) jemand, dessen Aktivitäten an der Börse von erwartetem Steigen der Kurse geprägt sind.
6. ↑ "Bullenbeißer" (1):
ein Fleischerhund bemächtigte sich des Throns … Die Nation murrte, die Kühnsten traten zusammen und erwürgten den fürstlichen Bullen (Schiller, Fiesco II, 8).
2Bụl|le, die; -, -n [mittelhochdeutsch bulle < mittellateinisch bulla = Siegel, gesiegelte Urkunde < lateinisch bulla = kapselförmiges Amulett; Buckel, Knopf, eigentlich = (Wasser)blase]:
1. Siegel[kapsel] aus Metall als Urkundensiegel besonders im Mittelalter.
2. a) mittelalterliche Urkunde mit einem Siegel aus Metall:
die Goldene Bulle Kaiser Karls IV.;
b) in lateinischer Sprache abgefasster, feierlicher päpstlicher Erlass.
Das Wort Bulle wird häufig in beleidigender Absicht verwendet. In einem Gerichtsurteil aus den 1980er-Jahren wurde jedoch festgehalten, dass es nicht »automatisch« eine Beleidigung darstellt, da es zuweilen auch als Eigenbezeichnung mit ironischer Distanz verwendet wird.