Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
Brief
Brief, der; -[e]s, -e [mittelhochdeutsch, althochdeutsch brief < spätlateinisch breve = kurzes Verzeichnis, substantiviertes Neutrum von lateinisch brevis = kurz]:1. schriftliche, in einem [verschlossenen] Umschlag übersandte Mitteilung:
ein langer, handgeschriebener, persönlicher, privater, dienstlicher, anonymer Brief;
ein Brief an die Eltern, von zu Hause, zum Geburtstag;
der Brief ging verloren;
unsere Briefe haben sich gekreuzt;
einen Brief schreiben, frankieren, einwerfen, öffnen, als/per Einschreiben schicken, erhalten, bekommen;
sie beantwortete seine Briefe nicht;
mit jemandem Briefe wechseln;
blauer Brief (umgangssprachlich: 1. Kündigungsschreiben. 2. Mitteilung der Schule an die Eltern über die gefährdete Versetzung ihres Kindes; nach dem blauen Umschlag des Briefs, in dem im 19. Jahrhundert Offizieren der Abschied mitgeteilt wurde);
offener Brief (in der Presse veröffentlichter Brief an eine prominente Persönlichkeit oder Institution, in dem ein die Allgemeinheit angehendes Problem aufgeworfen, eine Kritik ausgesprochen wird o. Ä.);
jemandem Brief und Siegel [auf etwas] geben (jemandem etwas fest zusichern; ein Brief in der ursprünglichen Bedeutung der Rechtssprache »offizielle schriftliche Mitteilung, Urkunde« wurde erst durch das Siegel voll rechtsgültig: ich gebe Ihnen [darauf] Brief und Siegel, dass …; Und Gorleben, da gebe ich Ihnen Brief und Siegel, ist noch lange nicht gebaut [Spiegel 43, 1978, 36]).
2. (Börsenwesen) Kurzform von ↑ "Briefkurs".
3. Urkunde:
Ich hatte einen alten Patron, der besaß Pergamente und Briefe, von uralten Stiftungen, Kontrakte und Gerechtigkeiten (Goethe, Egmont II).
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