Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
blähen
blä|hen [mittelhochdeutsch blæjen, blæwen, althochdeutsch blājan, zu 1"Ball"]:1. a) gewölbt, prall machen, aufbauschen:
der Wind bläht die Segel;
ein Luftzug blähte die Vorhänge;
Einen Augenblick ist es, als wollte sie schweben, von dem zur Glocke geblähten Rock getragen (Kempowski, Zeit 215);
Ü heimlich blähte doch ein gewisser Stolz ihre Bäuche (Borchert, Draußen 104);
b) [durch Anhalten der Luft, heftiges Ein- oder Ausatmen] von innen her prall machen:
das Pferd bläht die Nüstern;
Wolf … bläht unauffällig auffällig seinen stattlichen Brustkorb (Eppendorfer, St. Pauli 134);
mit eindrucksvoll geblähtem Atlasbusen verließ sie die Anklagebank (K. Mann, Wendepunkt 66);
c) (durch Luft) prall, gewölbt werden:
das Segel, die Gardine bläht sich [im Wind];
sie beobachtete, wie sich die Fahne über der Quadriga vor dem grauen Himmel blähte und schlaff wurde (Rolf Schneider, November 190);
Er begann zu lesen, vor seinen Augen blähten sich die Buchstaben (Loest, Pistole 84).
2. (gehoben) sich großtun, sich wichtigtun:
sich stolz blähen;
was blähst du dich so?;
»Dazu hätten wir einen richterlichen Durchsuchungsbefehl gebraucht«, sagt Poche und bläht sich wegen seiner juristischen Beschlagenheit (Bieler, Bär 133).
3. Blähungen verursachen:
Hülsenfrüchte blähen;
blähende Speisen.
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