Duden ‒ Das große Wörterbuch der deutschen Sprache
bewahren
be|wah|ren [mittelhochdeutsch bewarn, althochdeutsch biwarōn]:1. behüten, schützen:
jemanden vor Schaden, Krankheit, Enttäuschungen bewahren;
vor etwas bewahrt bleiben;
(veraltet:) das Haus, einen Schatz bewahren;
der Himmel bewahre mich davor, so etwas zu tun;
Der Chronist hat sich später bisweilen einen Vater gewünscht, der politisch weitblickender gewesen wäre und ihn vor Irrtümern bewahrt hätte (Loest, Pistole 58);
[Gott] bewahre!/(umgangssprachlich:) i bewahre! (emotional; durchaus nicht, aber nein, nicht doch!: wir sind doch keine Unmenschen, bewahre!; Aber Doktor Überbein antwortete: »I, bewahre, Klaus Heinrich, keine Besorgnis! … Sie werden ausgezeichnet mit ihm fertig werden« [Th. Mann, Hoheit 120]).
2. (gehoben) aufbewahren, verwahren:
Schmuck in einem Kasten bewahren;
Ü etwas im Gedächtnis bewahren;
jemandes Worte im Herzen bewahren;
die Fähigkeit, fremdes Unglück in der Erinnerung zu bewahren (Fest, Im Gegenlicht 256).
3. a) [bei]behalten; erhalten:
Fassung, Haltung bewahren;
im Notfall Ruhe bewahren!;
dem Freund die Treue bewahren;
jemandem ein ehrendes Andenken bewahren;
sich seine Unbefangenheit bewahren;
über etwas Stillschweigen bewahren;
nicht anders als jede Stadt, die zu schnell gewachsen sei und die sozialen Strukturen von früher weder bewahren noch neue entwickeln konnte (Fest, Im Gegenlicht 395);
vielleicht bewahrte er sich seine Natürlichkeit sogar (Loest, Pistole 245);
b) sich erhalten, Bestand haben:
dieser Brauch hat sich bis heute bewahrt.
4. in Gewahrsam halten, bewachen:
Dann folg' ich der weidenden Herde, mein Hündchen bewahret mir sie (Goethe, Schäfers Klagelied);
Nicht möglich ist's, mit so geringer Mannschaft solch einen Staatsgefangnen zu bewahren (Schiller, Wallensteins Tod IV, 6).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: bewahren